Golden strahlt das Kreuz vom Simmel

Mit der außen abgeschlossenen Kapellenrenovierung setzte Theodul-Bruderschaft ein starkes Symbol.

Warth. (stp) „Gerade noch zur rechten Zeit konnten wir die Außenrenovierung der Kapelle am Simmel im wahrsten Sinne des Wortes unter Dach bringen – ein paar Tage später wäre das im knietiefen Schnee nicht mehr möglich gewesen“, meint ein erleichterter Thomas Walch, Mitbegründer der Theodul-Bruderschaft, die sich um den Erhalt und die Pflege von wertvollen Kulturgütern am Tannberg einsetzt. Die Renovierung der St. Jakobskapelle am Simmel war eine der ersten großen Herausforderungen für die Bruderschaft, die im August einen dramatischen Rückschlag hinnehmen musste, als ein Blitzschlag die bisherige Arbeit weitgehend zunichte machte und zusätzlich schwere Schäden anrichtete.

Auch ein positiver Impuls

Wie berichtet, konnte mit großen Anstrengungen der Turm erneuert und das beschädigte Dach noch rechtzeitig geschlossen werden, um die Kapelle den vielen Gästen beim Pfarrfest wieder – äußerlich – in neuem Glanz zu präsentieren. „Glanz“ ist in diesem Fall besonders zutreffend, denn Turmkugel und -kreuz wurden von Nicole Mayer buchstäblich vergoldet. Ihre Arbeit hat die Gaißauerin auf dem Turmdach eigenhändig vollendet. „Viele Gäste“, so Walch, „waren von unseren Bemühungen sehr angetan und wir konnten die Mitgliederzahl der Bruderschaft durch spontane Beitritte vieler Festbesucher von etwa 150 allein durch diesen Anlass auf mehr als 200 steigern.“ So gesehen war der Blitzschlag auch ein positiver Impuls für die Bruderschaft.

Ein Symbol der Walser

Die mehr als 300 Jahre alte ehemalige Pfarrkirche (Hochkrumbach war von 1687 bis 1867 eine eigne Pfarre) wurde nicht erst durch den Blitzschlag ins Rampenlicht gerückt, sie ist seit Jahrhunderten ein Symbol der Walser. Gerade im Jubiläumsjahr wird daran erinnert, dass hier früher eine ansehnliche Siedlung bestand. Hochkrumbach war bis 1884 eine eigenständige Gemeinde, ehe klimatische Veränderungen die Bewohner zwangen, ihre Siedlung zu verlassen.

Ein neuer Anfang

Der Familie Jäger ist es zu verdanken, dass Hochkrumbach im Verein mit der Familie Strolz im Hotel „Adler“ wieder neu besiedelt wurde. Die Jägers haben vor etwa 80 Jahren die rund 100 Hektar große Jägeralpe übernommen bzw. die Miteigentümer ausbezahlt. Da war es für Oskar Jäger eine Selbstverständlichkeit, 1949 eine neue Glocke für die Kapelle zu stiften. Tochter Erna, damals zarte sieben Jahre jung und bei der Feier natürlich wieder dabei, fungierte damals als Glockenpatin.

VN-Heimat in der Kugel

Nach altem Brauch wurde auch die neue Turmkugel mit Fotos und Dokumenten über das Unglück und die nachfolgende Renovierung bestückt. „Insgesamt rund 16 Gigabit auf einer Speicherkarte – und vorsorglich Zeitungsausschnitte auf Spezialpapier, denn wer weiß, ob Speichermaterial von späteren Generationen überhaupt noch lesbar gemacht werden kann“, begründet Thomas Walch den Umstand, dass die VN-Heimat „in vielen Jahren noch lesbar ist, wenn eine neuerliche Turmsanierung erforderlich wird. Wir werden das – hoffentlich – nicht mehr erleben, denn die Fachleute haben ganze Arbeit geleistet, die gut und gern mehr als die nächsten 50 Jahre überdauern sollte. Die letzte Renovierung war nämlich 1967 – und hätte der Blitz nicht eingeschlagen, hätte der alte Turm noch gut und gern einige Jährchen gehalten.“

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