„Im Wold sött as allad klocko“ …

Eine aktive Waldbewirtschaftung bringt viele Vorteile. Der Einladung des Vorarlberger Waldvereins zusammen mit der Gemeinde Egg in die Abbund Halle der Zimmerei Fetz sind am Freitag den 4 Oktober über 200 interessierte Waldbesitzer gefolgt. Mit den starken Weißtannenholzbalken als Sitzgelegenheit wurde die Bedeutung einer aktiven Waldbewirtschaftung für die Rohstoffbereitstellung und die regionale Holzwertschöpfungskette für die Anwesenden direkt spürbar. Dabei wird der nachhaltige Holzzuwachs bei einem derzeitigen Holzeinschlag von etwa 150.000 Festmeter im Bezirk Bregenz noch bei weitem nicht ausgenutzt. Das nachhaltige Potenzial würde nach Bezirksforsttechniker Peter Feuersinger bei beachtlichen 285.000 Vorratsfestmeter pro Jahr liegen. Ganz wichtig ist für ihn, dass bei einer Steigerung des Einschlags das hohe waldbauliche Niveau im Bregenzerwald beibehalten wird.

 „Woß nüd wo min Wold ist, feand ka Grenza.”

Waldaufseher Rafael Fetz zitiert in seinem Kurzreferat ein paar typische „Sager” von früher und heute. „Im Wold sött as allad klocko” galt früher als Spruch zu Erreichung von stabilen und zuwachskräftigen Wäldern. Dies gilt auch heute noch, gerade wenn dieser mit der waldbaulichen Regel „mäßig – aber regelmäßig” verbunden wird. Das immer mehr Waldbesitzer nicht mehr Wissen, wo ihr Wald ist, stellt allerdings ein großes Problem dar. Hier stehen die Beratungsleistungen des Landeswaldaufsichtssystems zur Verfügung.

Holzeinschlag

Wenn dann ein Holzeinschlag überlegt wird, können die Waldbesitzer auf die Serviceleistungen des Vorarlberger Waldverbandes im Holzverkauf und der Waldbewirtschaftung zurück greifen. Peter Nenning erläuterte die Vorteile des waldseitigen gemeinschaftlichen Holzverkaufs. Die Erreichung eines guten Durchschnittspreises über die ganze Partie, eine vertrauenswürdige Holzmessung und Sortierung inklusive Kontrolle oder eine entsprechende Zahlungssicherheit sind dabei sehr wichtig. Mit einer aktiven Waldbewirtschaftung können zwar nicht wie früher Großinvestitionen, wie ein Traktorkauf getätigt werden. Es können aber mit den derzeitigen durchaus attraktiven Holzpreisen schöne Erträge erwirtschaftet werden.

 Biotopangepasst Schalenwildbestände

Als besonders wichtiger Faktor für eine Aktivierung der Waldbewirtschaftung wurde eine Verbesserung in der Wald/Wild-Situation gesehen. Einige Gebiete zeigen bereits gute Erfolge, in anderen Gebieten muss aber noch stark reduziert werden. Dabei geht es überhaupt nicht um ein wahlloses Abschießen von Wild, sondern um das Erreichen von möglichst biotopangepassten Wildständen. Derzeit liegen diese leider viel zu oft weit darüber und haben leider wenig mit „Wild”, sondern vielmehr mit „jagdlichem Nutzvieh” zu tun.

 Verbesserung der Waldfunktion mit aktiver Waldbewirtschaftung

Für die Bürgermeisterin Theresia Handler und den Obmann des Vorarlberger Waldvereins sind natürlich gerade die Erhaltung und Verbesserung der Waldfunktion, die mit einer aktiven Waldbewirtschaftung verbunden sind, besonders zu betonen. Der Einsatz für eine aktive Waldbewirtschaftung ist eine zentrale Grundzielsetzung des Vorarlberger Waldvereins. Obmann Arnold Hirschbühl zeigte sich höchst erfreut über das große Interesse in Egg. Sehr gerne werden die Aktivitäten in Egg vom Landesverband unterstützt.

Kontakt:

Waldaufseher Rafael Fetz, 0664/6255622, rafael.fetz@vorarlberg.at
Vorarlberger Waldverein, Walter Amann, 0664/3008504, waldverein@dornbirn.at, www.waldverein.at.

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