Highlight des Walser Jubiläumsjahrs

Pfarrfest auf dem Simmel am Hochtannberg war ein denkwürdiges Symbol der 700-Jahr-Feierlichkeiten.

Warth, Schröcken. Noch stehen kleinere lokale Veranstaltungen – Buchpräsentationen in Laterns, Brand und Damüls – aus, der Reigen großer Events zum 700-Jahr-Jubiläum der Walser in Vorarlberg hat sich jedoch mit dem denkwürdigen Pfarrfest am Simmel fast geschlossen. „Fast“ deshalb, weil am 13. Dezember mit der Eröffnung der Verbindungsbahn vom Auenfeld zur Weibermahdbahn noch einmal ein historisches Ereignis gefeiert wird, dessen Tragweite weit über die Walserdörfer Lech, Warth und Schröcken hinausreicht. Hier wird touristisch zukunftsweisend verbunden, was durch Jahrhunderte eine Einheit war: das Walsergericht am Tannberg.

Von Lech zum Simmel

Was am Neujahrstag mit der Ausstellungseröffnung „Wer oder was ist ein Walser?“ in Lech begonnen hatte, wird im Auenfeld, das bis 1902 eine Dauersiedlung der Walser war, abgeschlossen. Gut zwei Monate vor diesem Jahrhundertereignis trafen sich Hunderte Walser und Bergwanderer aus dem ganzen Land – an der Spitze Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser und die Landesräte Erich Schwärzler und Harald Sonderegger – zum denkwürdigen Pfarrfest am Simmel. Hier wurde vor 31 Jahren das bekannte und weithin sichtbare Friedenskreuz errichtet, das alljährlich zum Sommerende Treffpunkt von Bergfreunden ist, die hier bei einer Gipfelmesse innehalten und das faszinierende Bergpanorama genießen. Dieses Bergpanorama blieb diesmal leider nur sporadisch sichtbar, wenn Wolken und Hochnebel hin und wieder aufrissen. Dieses Spiel der Natur war jedoch nicht minder faszinierend.

Traditioneller Alpsegen

Pfarrer Mag. Jodok Müller und Pater Johannes zelebrierten die feierliche Messe und der Großwalsertaler Landtagsabgeordnete Josef Türtscher beschloss den Gottesdienst mit dem gesungenen Alpsegen, den er in alten Dokumenten gefunden hatte und über den Hochtannberg erschallen ließ, wie es die Walser hier und auf anderen Bergen durch Jahrhunderte hindurch taten.

Kapellenfest am Rückweg

Während auf dem Simmel der Gottesdienst gefeiert wurde, bereiteten die Initiatoren der Theodul-Bruderschaft das Kapellenfest bei der auf halber Höhe gelegenen ehemaligen Pfarrkirche zum hl. Jakobus auf Hochkrumbach vor. Bekanntlich hatte ein Blitzschlag vor gut zwei Monaten den Turm zerstört und an Fenstern und im Innenraum große Schäden angerichtet. Die 2010 von Olympiasieger Hubert Strolz und den beiden Hoteliers Oskar Jäger und Thomas Walch gegründete Theodul-Bruderschaft hatte mit großem Einsatz die Schäden weitgehend behoben und konnte das außen bereits wieder in neuem Glanz erstrahlende Kleinod präsentieren.

Glocken fixiert

In einer improvisierten Feier wurden Glocke, Turmkugel und Turmkreuz nach der Segnung durch die beiden Seelsorger Mag. Jodok Müller und Pater Johannes hochgezogen und von Oswald Jäger und Patrik Marinelli an ihrem angestammten Platz fixiert. Und während das kleine Glöcklein erstmals nach gut zwei Monaten wieder erklang und die Gäste zum gemütlichen Walserfest und Bruderschaftstreffen in die nahe „Jägeralpe“ rief, ließ sich Nicole Mayer die Turmbesteigung nicht nehmen, um die Vergoldung von Kugel und Kreuz abzuschließen.

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