Ziegen für Moldawien

Kolping Bezau hilft Menschen in Moldawien mit Bücherbasar.

Bezau (ak) Eine Ziege zu spenden gehört in Bezau und Umgebung schon fast zum guten Ton. Seit längerer Zeit unterstützt Kolping Bezau mit der Aktion „Ziegen für Moldawien“ notleidende Familien in einem der ärmsten Länder Europas. Vielen Menschen konnte das Leben mit dem neuen Haustier wesentlich erleichtert werden. „Eine Ziege oder eine Kuh bedeutet für diese Familien eine große Hilfe. Damit können sie sich selbst mit Lebensmitteln versorgen“, erklärt Initiator Fritz Rüf. „In Moldawien verdient ein Landarbeiter monatlich circa 40 bis 50 Euro. Mit einem Monatsgehalt könnte gerade mal eine Ziege gekauft werden“.

Erste Kontaktaufnahme

Über Vermittlung von Alfred Weiss von Kolping Wien-Zentral konnte bei einer internationalen Tagung in Ungarn Kontakt mit jungen Leuten aus Chisinau (Hauptstadt von Moldawien) aufgenommen werden. Der erste Besuch der Bezauer in Moldawien erfolgte im Jahr 2010. Durch private Spenden und durch mehrere Vorarlberger Kolpingfamilien wurden bereits Mittel für ein Kinderheim und ein Pfarrzentrum bereitgestellt. Vielen Familien konnten mit Heizmaterial, Saatgut, Lebensmitteln, Kindergarten- und Schulgebühren geholfen werden.

Kleider und Schuhe

Arbeitslose Frauen und Jugendliche von Chisinau fertigten Weihnachts-, Glückwunsch- und Trauerkarten an, die dann in Bezau zum Verkauf gelangten. Die zwar bescheidene aber doch direkte Hilfe war eine gute Gelegenheit, Kontakte zu erstellen und gegenseitiges Vertrauen aufzubauen. Im Jahr 2011 bastelten auch die Volksschulkinder von Mellau Weihnachtskarten und haben diese erfolgreich verkauft. Die Raiffeisenbank Bezau-Bizau- Mellau hat den Erlös ihrerseits verdoppelt und so konnte der ansehnliche Betrag über 1200 Euro an die Volksschule in Rascov/Transnistrien überwiesen werden. Warme Winterkleidung und Schuhe waren bitter notwendig. Denn viele Kinder können die Schuhe nicht besuchen, weil sie keine Schuhe haben.

Ziegen und Kühe

„Im Dorf Cretoaia, etwa 20 km südöstlich von Chisinau konnten wir acht Familien mit je vier Ziegen versorgen“, so Fritz Rüf. Mittlerweile ist die Herde auf über 50 Stück angewachsen. Vier Familien dürfen sich sogar über eine Kuh freuen. Boris, der Ziegenhirte holt die Tiere jeden Morgen, bringt sie auf die Weide und am Abend wieder zurück ins Dorf. Somit wurde auch ein Arbeitsplatz geschaffen. „Und es funktioniert! Die Familien arbeiten gut zusammen. Der Ziegenkäse wird in der Stadt verkauft“, freut sich Rüf. Vor Ort organisiert wird das Ganze von der deutschsprechenden Vertrauens- und Kontaktperson Ekaterina Jajgunovici. Sie kauft die Tiere, kontrolliert die Tierhaltung und bestellt bei Bedarf eine Tierärztin. Einige Familien im Dorf Cociulia haben insgesamt zehn Ziegen erhalten. Die Hilfe kommt gut an. Aus einem Dorf in Gagausien (autonomes Gebiet im Süden Moldawiens) kam die Bitte um weitere Ziegen und Kühe.

Bücherbasar

Am Samstag 14. September 2013 und Sonntag 15. September 2013 findet im ehemaligen Geschäftshaus „Flatz Haushalt & Geschenke“ in Bezau, Platz 30, jeweils von 10 bis 17 Uhr ein Bücherbasar statt. Mit dem Erlös des Bücherbasars sollen weitere Ziegen und Kühe finanziert werden. Anfang November ist die nächste Reise nach Moldawien geplant. „Wir werden ziegenhaltende Familien in Dubasari-Veci sowie Cretoaia und Cociulia besuchen und sehen wie die Sache läuft“, resümiert Fritz Rüf. An die 2000 Bücher(Kinderbücher, Romane, Reiseberichte, Biographien, Kochbücher, religiöse Bücher, alte Gebetsbücher, komplette Enzyklopädien, Tierbücher und Alpenvereins-Jahrbücher) warten auf neue Besitzer. Darüber hinaus gibt es handgefertigte Weihnachts- und Trauerkarten aus Moldawien (bestickt und/oder bemalt) und hausgemachte Marmelade. Ein kleiner Räumungsflohmarkt rundet die Sache ab. Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt.

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