„Grande Dame“ der Klavierkunst gab Schubert-Matinee

Schwarzenberg (sch) Gegen Ende der Herbst-Schubertiade gab es am Samstag im Angelika-Kauffmann-Saal noch eine eher rare Begegnung mit der „Grande Dame“ internationaler Klavierkunst, der seit 1978 in Wien lebenden Russin Elisabeth Leonskaja, die in Tiflis geboren wurde. Zur Freude ihrer unzähligen Verehrer ist die große Künstlerin schon seit 1985 immer wieder Stammgast beim Schubert-Festival. Nun, heuer widmete sie ihre Matinee am Steinway ausschließlich dem Genius loci Franz Schubert, und zwar den Sonaten Es-Dur, D 568; C-Dur, D 840 („Reliquie“), und D-Dur, D 850 („Gasteiner Sonate“). Elisabeth Leonskaja ist seit Jahrzehnten ein absoluter Weltstar am Klavier, doch sie blieb stets eine bescheidene Dame von herzlich-natürlicher Noblesse. Und von ihrer pianistischen Kunst kann man immer nur aufs Neue schwärmen. Perfekte Technik, traumhafte Anschlagskultur, eine geistig tiefgründige Affinität zum jeweiligen Komponisten, konkret Franz Schubert, sind wesentliche Charakteristika „der“ Leonskaja …

Schubert pur

Von den drei kostbar präsentierten Schubert-Sonaten seien nur Glanzpunkte herausgehoben. Im ersten Satz vom Opus D 840, das zweisätzig unvollendet geblieben ist (Moderato), rüttelte die Pianistin mit einer ff-Dramatik sondergleichen auf. In der „Gasteiner Sonate“ hingegen zelebrierte Leonskaja die Ferienfreude Schuberts (1825) in diesem durchsonnten Werk, vor allem im tänzerisch-volkstümlichen Schluss-Rondo, in vollen Zügen. Grandios! Und mit weiteren Schubert-Perlen als Encores entließ die umjubelte geniale Dame des Klavierspiels ihre Verehrergemeinde.

 

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