Jauche-Wasser in Mellauer Hotels: Deutscher Gast schlägt Alarm

Mellau – Ein deutscher Hotelgast beklagt sich über übelriechendes Trinkwasser in seiner Unterbringung in Mellau. Die Wassergenossenschaft beruhigt: Das Problem sei bekannt, die notwendigen Schritte seien gesetzt worden.

“Im Urlaub in Mellau durften wir mit Jauche angereichertes Trinkwasser konsumieren”, schreibt der erboste Hotelgast am Donnerstag in einem E-Mail an VOL.AT. Der Hoteldirektor habe bereits mit dem Wasserwerk Rücksprache gehalten. Dort hieß es, die Lösung des Problems würde noch etwas Zeit in Anspruch nehmen, berichtet der Gast weiter. “Da wir erst in der nächsten Woche abreisen, dürfen wir jetzt noch eine Woche in Jauchewasser duschen. Das Trinken vermeiden wir so gut wie möglich.”

Keine Gefahr für Trinkwasser

Der Zuständige bei der Wassergenossenschaft Mellau will sich nicht direkt zu dem Vorfall äußern. Er verweist stattdessen auf ein Schreiben, das am Donnerstag an alle Hotels und Vermieter verschickt wurde. Darin heißt es, die Wassergenossenschaft Mellau habe die notwendigen Sofortmaßnahmen eingeleitet: Die Netzleitungen seien gespült, die zuständigen Behörden verständigt worden. Dabei habe sich herausgestellt, “dass die Geruchs- und Geschmacksprobleme durch Jaucheverunreinigungen im Quellgebiet Wildgunten aufgetreten sind”. Bakterien und Schadstoffe seien durch die örtliche Desinfektionsanlage abgetötet worden, eine Gefahr für das Trinkwasser habe deswegen nicht bestanden.

Rückgriff auf Grundwasserpumpe

Zumindest bis nächste Woche verzichtet man auf Wasser aus der betroffenen Quelle. So lange wird es brauchen, bis das gesamte Restwasser ausgeschieden und die Desinfektionsanlage gereinigt ist. In der Zwischenzeit behilft man sich mit Wasser aus dem Grundwasserpumpwerk in Mellau. Das Problem des übelriechenden Wassers ist damit noch nicht vollends gelöst: In großen Warmwasserboilern steht das Wasser länger, damit kann es auch in den kommenden Tagen zu Beeinträchtigungen kommen.

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Kommentare zu diesem Artikel

  • kann “Egger” nur bei pflichten!

    komm nicht aus dieser Gegend, doch auch dort wo ich lebe haben ein paar wenige Bauern mehr “Stimmrecht” als “Normalbürger” und wenn man so einem “wichtigen Bauern” sagt er dürfe hier und dort keine Jauche ausbringen dann geht dieser von A-Z bis er das darf oder irgend ein anderen Vorteil/Förderung bekommt!

    das nennt man Bauernschläue!!

    doch gibt es auch zum Glück ander Bauern die mehr Verstand bzw. Anstand haben.

  • Die Frage nach dem Schuldigen - das ist bekanntlich oft nicht so einfach. Aber folgende Fragen darf man stellen:

    Die Jaucheausbringpraxis auf der Alpe wurde bestimmt nicht zum ersten mal so angewendet - sollte man nicht oberhalb von Quellfassgebieten ein generelles Jaucheausbringverbot einführen?

    Kann man in Zukunft ähnlich gelagerte Fälle ausschließen? Auch im Bereich der in der Presse angeführten Grundwasserpumpe wird anscheinend “pschüttot” - was das Zeug hält.

    Die verunreinigten Leitungen und Behälter wurden “gespült und desinfiziert”. Müssen dann aber nicht auch sämtliche Leitungssysteme Wasserspeicher in den Haushalten gespült werden?

    Wenn im Schwimmbad der PH-Wert oder sonst irgendwas etwas abweicht, dann wird sofort das Bad gesperrt. Anscheinend hat Badewasser den höheren Stellenwert als Trinkwasser. Warum gibt es beim Trinkwasser nicht auch so rigorose Maßnahmen?

    Wenn keine Gefahr bestand - so wie geschrieben wurde - dann meint man damit, dass es völlig normal ist, Wasser mit Beigeschmack an die Haushalte zu liefern. Und klar, eine Rechnung gibt es dafür auch noch. Darf der Bürger für sein Geld sauberes Wasser erwarten?

    … nur ein paar der wichtigen Fragen ….

  • Und wieder mal sind alle anderen Schuld, ein Deutscher und die Gemeindepolitiker. In unserem schwarzen Bregenzerwald ist es halt nicht erlaubt die Bauern gar zu arg anzugreifen. Ich als Neutraler sehe eigentlich ganz klar einen Schuldigen, aber das darf ma ja bei uns nicht laut sagen. Immer brav weiter die Vertreter in “Schwarz” wählen.

  • genau ein deutscher der im urlaub zuerst bei uns scheisst,
    und dann nachhause geht und dasselbe wasser aus dem Bodensee sauft, regt sich auf

  • Nun ist es halt passiert. Der Bauer wusste vielleicht gar nichts von einem Quellschutzgebiet.
    Boiler kann man ja entleeren bis sauberes Wasser, ohne Geschmack nachfließt.
    “Nauchejasso” bringt auch Nichts.
    Man hat in den letzten Jahren wirklich gute Arbeit geleistet bei der Wassergenossenschaft
    und sollte sich das nicht von so einem unglücklichen Vorfall schlecht machen lassen!!
    Die Verantwortlichen haben schnell reagiert und Gott sei Dank ist nichts Schlimmeres passiert.
    Ich wünschte mir aber trotzdem das die Ortsbevölkerung nicht immer im Dunkeln sitzen muß. Unsere Ärtzin ist schon seit Monaten verschollen und keiner macht sich die Mühe Klarheit in die Sache zu bringen.
    Es gibt nicht nur Gesunde in Mellau.
    Noch eine Kleinigkeit an den Ausschuß von Mellau:
    Das Volk hat euch gewählt um uns zu vertreten, in Guten wie auch in schlechten Zeiten und nicht um mit stolzgewehtem Kamm durchs Dorf zu stolzieren!!!!

  • Danke, liebe Leute von der Gemeinde, dass ich aus der Presse erfahren durfte, was ich in den letzten Tagen so getrunken habe.
    Das ist nicht zu fassen, aber mit uns kann man das anscheinend machen.

    Wenn ich nicht ein Haus gekauft hätte, würde ich diesen Ort sofort verlassen.

  • @sepp
    Wenn Du es wissen willst: JA, ist es!

    auf’s Wasser bezogen:
    unfähige Leute die keine richtige Entscheidung treffen, und dumme Bauern, die sich nicht an Vorgaben halten.

    “ihr eier” :-) ehklar

  • ist mellau jetzt dass mistdorf oder was ihr eier?

  • Die Gäste wurden informiert, die Einheimischen aber nicht?

    Leider habe ich das Wasser auch getrunken und zuerst nicht an die Möglichkeit einer Verunreinigung gedacht - wir leben ja in einem Land mit hohen Standards - so dachte ich mir das bis jetzt.
    Auch die Nicht-Informations-Politik der Zuständigen kann ich nicht für gut heißen bzw. finde ich das auch eine Frechheit, wie der Vorschreiber dies betont.

    Wann lernen das unsere Kommunalpolitiker endlich, dass Totschweigen den größeren Schaden an persönlichem Image bedeutet und es schlauer wäre, offensiv die Probleme, das ist ja nicht das einzige im Dorf, anzugehen.

    Meine Meinung.

    Ich kaufe das Wasser im Supermarkt.

  • Ich komme aus der Gemeinde, und das Problem ist am Mittwochmorgen aufgefallen! Es ist eine FRECHHEIT dass man nicht gleich reagiert hat. Keine Warnung an die Einheimischen und Gäste bzw. erst am Donnerstag! Und solche Leute haben die Verantwortung? Dann kann ich diese Verantwortung gleich einem Kanarienvogel übertragen, welcher in sein eigenes Wasser scheisst!

    MAN LÄSST UNS NOCH EINEN TAG LANG DAS WASSER SAUFEN!!!!

    Man hat es nicht gleich geschmeckt, und wenn man einen Kaffee, einen Sirup, ähnliches getrunken hat, ist es auch nicht gleich aufgefallen. Dasselbe gilt beim Kochen. BÄH!!. hmmm Lecker, wie wir mit diesem Wasser in den Hotels/Restaurants die Gäste bekochen.

    Entkeimt von der UV Anlage, aber es hat nach Jauche/Öl (eine Mischung aus irgendwas) gerochen und geschmeckt! Also waren Schadstoffe im Wasser, die krank machen. Hoffentlich erfahren das Personen nicht, die uns schaden wollen.

    Also welchem Bauer darf ich nächste Woche beim Alptag in den Arsch treten?