Annette Sohler ist die jüngste Bürgermeisterin des Bregenzerwaldes und seit drei Jahren im Amt. Die junge Amtschefin setzt auf ein tolles Team und managt mit diesem die 1.350-Seelen-Gemeinden.
Frau Bürgermeister, was sind die größten Herausforderungen der nächsten Zeit?
Bgm. Annette Sohler: „Die Finanzen ausgewogen zu halten, wie das wohl in fast jeder Gemeinde der Fall ist. Allerdings muss ich auch ein Lob aussprechen. Die Infrastruktur ist gut, Feuerwehrhaus, Kindergarten und Schule saniert, der Kanal wird in absehbarer Zeit erst notwendig, und einen Notverbund mit Hittisau zur Absicherung der Trinkwasserversorgung haben wir auch unter Dach und Fach. Größere Ausgaben kommen mit den Themen betreutes Wohnen, Wohnraumschaffung für junge Bürgerinnen und Bürger sowie dem Neubau des FC-Clubheimes auf uns zu.”
Wie steht es mit dem Projekt „Lindenhaus”?
Bgm. Annette Sohler: „Dieses Projekt für das betreute Wohnen ist auf einem Grundstück der Pfarre Lingenau neben dem Pfarrhaus und praktisch neben der Dorflinde geplant. Maximal 16 Kleinwohnungen sollen errichtet werden. Nach dem Ideenwettbewerb werden am 31. Juli die Ergebnisse präsentiert. Gemeinde und Pfarre realsieren das Projekt gemeinsam mit der VOGEWOSI. Es ist ein schöner Platz, zentrumsnah und dennoch nicht an der Hauptverkehrsroute, Apotheke, Kirche, Friedhof, Raiffeisen, alles ist fußläufig erreichbar. Viele Personen interessieren sich bereits für die Kleinappartements, die mit dem Kriterium Förderwürdigkeit vergeben werden. Gedacht ist, die Wohnungen evtl. auch als Startwohnungen für junge Menschen zu nutzen, um eine gute Durchmischung der Anlage zu erzielen. Älteren Bürgern sollen damit unterstützt werden, so lang wie möglich in Lingenau bleiben zu können.”
Wirtschaftlich läuft es gut in Lingenau?
Bgm. Annette Sohler: „Wir setzen auf einen Mix aus Handwerk & Gewerbe, Tourismus und Landwirtschaft. Von unseren 60 Bauern sind noch 35 Vollerwerbsbauern, im vergangenen Tourismusjahr wurden 42.000 Nächtigungen verzeichnet. Diese werden von tollen Hotel- und Gastronomiebetrieben betreut. Schön finde ich die Initiative der Lingas-Nacht, bei der sich alle Betriebe am 15. August zur gemeinsamen Bewirtung zusammenschließen. Unsere Klein- und Mittelbetriebe bilden einen krisenresistenten Wirtschaftsraum. Sehr positiv ist, dass die Firma Meusburger Formaufbauten in Lingenau Arbeitsplätze schafft. Vis-a-vis des Käsekeller wird ein Produktionsstandort für Sonderbearbeitungen errichtet. Bis 2020 sollen hier 50 neue Arbeitsplätze entstehen.”
Der Grundsatzbeschluss für den FC-Clubheimneubau ist bereits erfolgt?
Bgm. Annette Sohler: „Ja, dieser wurde bereits abgesegnet. Der Fußballclub leistet wertvolle Nachwuchsarbeit, vor allem aber bringt er sich mit sehr viel Eigenleistung beim Clubheimneubau ein. Otto Fehr, Gregor Singer und Emanuel Hagspiel und ihr Team sind mit viel Energie bei der Thematik. 5000 Stunden Eigenleistung wurden bereits in Aussicht gestellt. Das Clubheim befindet sich schon fast auf Langenegger Gebiet. Zu erwähnen ist auch die positive Zusammenarbeit im FNZ Fußballnachwuchszentrum Vorderwald, in dem Lingenau, Riefensberg, Krumbach, Langenegg, Hittisau und Lingenau in Sachen Spielernachwuchs hervorragend kooperieren.”
Wie sieht die Aktion „Wohn(t)räume für junge Menschen aus?
Bgm. Annette Sohler: „Die Gemeinde stellt in zwei Baugebieten – einmal im Bereich Oberbuch sechs Grundstücke für Einfamilienwohnhäuser sowie ein Grundstück für ein Mehrfamilienwohnhaus und im Baugebiet Finken zehn Grundstücke für Einfamilienhäuser vorgesehen. Diese erschlossenen Baugrundstücke werden jungen Lingenauerinnen und Lingenauern zu einem interessanten Quadratmeterpreis von derzeit je nach Lage zwischen 135 m” und 155 m2 zur Bebauung verkauft. Die Einhaltung von einigen Kriterien und Richtlinien gilt es dabei zu beachten. Wir zählen darauf, dass dies als eine weitere Gemeindeentwicklungsmaßnahme ermöglicht, Lingenau als attraktiven Lebens- und wohnstandort zu erhalten.”
Was für eine Bilanz ziehen Sie persönlich aus den ersten Bürgermeisterjahren?
Bgm. Annette Sohler: „Eine gute! Natürlich war es eine große Herausforderung. Da ich aus dem Landesdienst komme, habe ich mich an die kommunalen Abläufe rasch gewöhnt. Es war dennoch eine große Umstellung, nun stets vor Ort und Ansprechpartnerin für alle Bereiche zu sein. In kritischen Situationen gilt es, Zwistigkeiten zu lösen und Gemeininteressen vor Einzelinteressen abzuwägen. Grundsätzlich lassen sich alle Herausforderungen am besten gemeinsam bewältigen. Und hier freue ich mich über gute Mitarbeiter und tolle Gemeindevertreter sowie einen guten Gemeindevorstand, mit dem die Führung der Gemeinde bestens gelingt. Die regen Vereine und Initiativen beleben Lingenau zudem positiv!”
Zur Bürgermeisterin Annette Sohler
Jahrgang 1980, ledig
Hobbies: Lesen, früher: reisen.
Zum Gemeindebudget Lingenau
Voranschlag 2012: € 4.621.200,–
Voranschlag 2013: € 5.310.600,–
von Mit diesen Einkommen
22. März 2010 09:22
Aktueller Vergleich
Gehaltscheck: So viel verdient Österreich
Die aktuelle ÖSTERREICH-Tabelle zeigt die durchschnittlichen Gehälter nach Branchen. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es kaum ein Plus.
Gehaltscheck: So viel verdient Österreich
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Auch im Jahr nach der Wirtschaftskrise ist die Lage am Arbeitsmarkt angespannt – das zeigt sich auch bei den nur geringen Gehaltssteigerungen. Kaum eine ist höher als die Inflation für 2009 (2,1 %).
Große Gehaltsübersicht für das Jahr 2010
ÖSTERREICH präsentiert für das heurige Jahr die aktuellen Durchschnittsgehälter brutto pro Jahr. Schwankungen sind vor allem aufgrund von Region, Geschlecht und Berufserfahrung möglich.
Gehaltsexperte Conrad Pramböck vom renommierten Beratungsunternehmen Neumann International erläutert im Gespräch mit ÖSTERREICH: “Grundsätzlich schaut es heuer nirgendwo rosig aus. 2009 war ja weitgehend eine Eiszeit. 3 % Gehaltssteigerungen waren im Vorjahr sehr gut.“
Derzeit sind die Unternehmen noch sehr vorsichtig – deshalb sind auch die Gehaltssteigerungen sehr konservativ. “Wenn man zum Chef wegen einer Gehaltserhöhung geht, sagen diese meist, dass man über Inflationsabgeltung sprechen kann. Weiteres ist aber nicht drinnen“, erläutert Pramböck die aktuelle Lage beim Einkommen.
Gewinner und Verlierer der Krise: Pharma ist top
Weniger von der Krise getroffen – und damit auch mit besseren Voraussetzungen für Einkommenssteigerungen – sind der Einzelhandel, wo man jeden Tag einkaufen geht, Pharma ist auch nicht so schlimm getroffen worden. Eher düster ist es aber bei Banken, Immobilien und der Autobranche.
VERGLEICHEN SIE IHR GEHALT!
Anstehend: Brutto-Jahrsgehälter für 2010. Angaben in Euro-
IT & EDV, Materialwirtschaft
IT-Consulting 66.300
Datenbankdesigner 66.300
Datenbankverwalter 48.200
EDV-Projektmanager 62.700
EDV-Hotline-Supporter 34.700
System-Programmierer 65.000
Netzwerkbetreuer 49.100
Einkäufer 59.000
Lagerverwalter 41.500
Logistikplaner 53.000
Materialwirtschafter 51.450
Supply Chain Manager 59.000
Finanzen
Bilanzbuchhalter 56.000
Buchhalter 40.500
Controller 60.500
Lohnverrechnung 53.000
Interne Revision 56.500
Sachbearbeiter 39.500
Rechnungswesen 27.685
Produktion
Produktionsleiter Industrie 53.185
Produktionsleiter Bau 49.100
Produktionsleiter Metall 49.700
VorarbeiterIn
MeisterIn 35.500
MontiererInnen 29.700
FacharbeiterIn 27.620
Angelernte ArbeiterInnen 23.200
Öffentlicher Dienst
LehrerInnen Sekundar 47.685
LehrerInnen Primar 37.902
SpitalsärztInnen 71.310
Dipl. Krankenschwester 32.025
Pflege-Hilfskräfte 22.993
PolizistInnen (ohne Kripo) 43.552
Kindergärtnerin 18.600
Vertragsbedienstete 27.082
MeisterIn 33.600
ReferatsleiterIn (Akad.) 34.200
AbteilungsleiterIn (Akad.) 43.100
Hauptabteilungsleiter (Akad.) 48.600
Sektionschef (Akad.) 54.500
SoldatIn 35.200
Sozialversicherungsang. 35.500
Hilfsarbeitskräfte
Reinigungspersonal 12.900
Hilfsarbeiter allgemein18.998
Produktion 23.200
HilfsarbeiterIn Lager 16.534
TransportarbeiterIn 21.663
HausmeisterIn 25.351
BauhilfsarbeiterIn 21.725
Land- und Forstwirtschaft
GärtnerInnen 15.950
Waldarbeiter 29.690
Ackerbauer 7.590
FischerIn 17.985
Verkauf
Büro
VerkäuferIn 15.730
Sekretariatskräfte 22.576
Bank-Schalterbedienstete 35.900
KassierInnen Einzelhandel 14.130
Büro-Hilfskräfte 11.940
Gastronomie
KellnerInnen 11.470
KöchInnen 17.640
Barkeeper 11.470
Hotelangestellte 12.530
Handwerksberufe
Schlosser/Mechaniker 31.720
Maurer 27.070
Elektriker 30.500
Möbeltischler 24.600
KfZ-Mechaniker 27.300
Werkzeugmacher 29.200
VorarbeiterIn, MeisterIn 35.340
Drucker 27.420
Transportgewerbe
KraftfahrzeugfahrerIn 27.630
Lkw-Fahrer 27.680
Baggerfahrer 30.300
GabelstaplerfahrerIn 28.000
Airline-MitarbeiterIn 47.200
Selbstständige
Büromaschinenhersteller 32.800
Einzelhändler 21.300
Deichgräber 16.000
Fahrzeugbauer 26.700
Fahrzeughändler 24.550
Frühstückspensionsbesitzer 10.500
Forstwirt 21.800
Haushaltshilfe 11.200
Immobilienmakler 24.000
Koch 23.050
Kulturveranstalter 16.490
Kunststoffverarbeiter 38.450
Maschinenbauer 34.200
Messtechniker 35.800
Metallverarbeiter 49.800
Modistin 13.900
Optiker 35.900
Schmuckdesigner 14.500
SchneiderIn 11.600
Tankstellenbesitzer 24.550
Versicherungsmakler 16.345
Ärzte (selbstständig)
Allgemeinmediziner 75.470
Dermatologe 111.110
HNO-Arzt 111.110
Orthopäde 111.110
Tierarzt 36.600
Zahnarzt 96.300
Forschung
Laborassistenz (qual.) 38.000
Laborassistenz (Akad.) 47.500
Techn. Entwicklung (Akad.) 42.000
Führungskräfte
Vorstandsvorsitzender 205.000
Geschäftsführung 125.000
Marketingleiter 120.000
IT & EDV-Leiter 119.000
Leiter Forschung 127.000
Leiter Recht 119.000
Leiter Finanzen 121.000
Einkaufsleiter 118.000
Leiter Verwaltung 114.000
Werbeleiter 112.000
Abteilungsleiter EDV 109.000
Abteilungsleiter Finanz 107.500
Abteilungsleiter Personal 91.000
AL Produktion 96.000
AL Forschung 72.000
AL Einkauf 104.000
AL Verwaltung 83.000
Politiker
Bundespräsident 319.872
Kanzler 285.600
Vizekanzler 251.328
Nationalratspräsident 239.904
Minister 228.480
Landeshauptleute 228.480
Rechnungshof-Präs. 205.632
Staatssekretäre 205.632
Landesräte 205.632
Volksanwälte 182.784
Nat.-Rat-Abgeordnete 114.240
Bundesrats-Mitglieder 57.120