Raum für 32600 Käselaibe

Der Käsekeller in Lingenau birgt in der eindrucksvollen Architektur von DI Oskar Leo Kaufmann 32.600 Käselaibe oder rund 1.200 Tonnen Bergkäse.

Bereits der Eintritt in den großzügigen hohen Präsentationsraum bietet enorme Blicke: Hinter Glas befindet sich einer der drei Reifungskeller, in dem 10.000 Laibe für den Besucher sichtbar gelagert werden. Hier kann die vollautomatisierte Pflege des Käses beobachtet werden: ein Roboter fährt entlang der 55 Meter langen Käsegestelle, hebt jeden Käselaib einzeln von den Fichtenholzbrettern, bürstet ihn mit Salzwasser und legt ihn wieder an den angestammten Platz zurück. Was der Älpler und Käsemacher in mühevoller Handarbeit vollführt, wird hier automatisiert durchgeführt. 120 Laibe werden vom Roboter pro Stunde gewendet und mit Salzlake eingebürstet, drei Roboter sind je 22 Stunden pro Tag im Einsatz.

Kunst und Kulinarium
An der vorderen Wand des insgesamt 70 Meter langen Gebäudes hängen großformatige Fotografien von Edgar Leissing, während Pia Schneider hinter dem Tresen für hungrige Touristen feine Käseplatten anrichtet. 40 Käsesorten der Mitgliedssennereien und Landwirte werden hier angeboten. In dem Gemeinschaftsprojekt Käsekeller Lingenau gelang es, die Interessen der Produzenten, Vermarkter und regionalen Institutionen wie der KäseStrasseBregenzerwald zu vereinen und damit neue Marktchancen für das ursprungsgeschützte Qualitätsprodukt aus silofreier Rohmilch zu schaffen. Geschäftsführer Ulrich Gärtner wacht über die Qualität der angebotenen Ware, die von kleinen Sennereien wie Sennalpen stammt. Regelmäßig räumen die feinen Käse auch Preise wie das „Kasermandl” ab, wie kürzlich wieder die Dorener Sennerei Huban u.a.

Käsestrasse als Marke
Die Besucher haben die Wahl aus Alpkäsen, Bergkäse oder Schnittkäse die zwischen 6 Wochen und 15 Monaten gelagert wurden zu gustieren oder feine Saucen und Gelees zu kaufen. Im Käsekeller vereinen sich Tradition und Zukunft, Handwerk und Technologie, Kunst und Natur. Aber vor allem: Landschaft und kulinarischer Genuss kommen in dem architektonisch auffallenden Gebäude zusammen. Dem Bregenzerwälder Käse wird seit 1998 durch die KäseStrasse, den Zusammenschluss von Bregenzerwälder Bauern, Sennern, Wirten, Handwerkern und Handelsbetrieben als eigener Marke Referenz gezollt. „Die Mitglieder und Partner der KäseStrasse als eingetragener Verein tragen dazu bei, die Bregenzerwälder Landschaft, die kleinen Strukturen und die heimischen Produkte zu bewahren und zu fördern”, betont Obmann Peter Bereuter. Selbst Freizeiteinrichtungen, wie Bergbahnen und ihre Bergrestaurants oder sportliche Outdoor-Anbieter, sie alle zeigen das KäseStrassen-Schild im Betrieb und stehen hinter der Marke „KäseStrasse Bregenzerwald”.

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