„Wollen Berufsperspektiven beim MOHI bieten“

Dank der Unterstützung der Mobilen Hilfsdienste (MOHI) können 80 Prozent der älteren Menschen ihren Lebensabend im eigenen Heim verbringen. Dies betonte Kitty Hertnagel, Landesobfrau der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) MOHI, beim traditionellen Landestreffen für HelferInnen in Bildstein.Der unermüdliche, manchmal sehr herausfordernde Einsatz der mobilen BetreuerInnen sei nicht genug zu würdigen und ihre Tätigkeit von unschätzbarem Wert in der Pflegelandschaft Vorarlbergs.

Tarif-Erhöhung

Die Rahmenbedingungen für die etwa 2000 MOHI-HelferInnen sind jedoch nicht optimal, wie Hertnagel ausführte. Bereits im Dezember hätte die ARGE eine Tarif-Mindestempfehlung von zehn Euro abgegeben. „Meine Vision ist ein Tarif von zwölf Euro, und das in nicht allzu ferner Zukunft”, erklärte die Landesobfrau und appellierte an die Verantwortlichen: „Die Tarife nicht zu erhöhen geht zu Lasten der MOHI-HelferInnen!”

Die Meldepflicht beim Finanzamt ab 900 Euro stellt für viele BetreuerInnen, aber auch die ARGE einen großen Mehraufwand dar. Intensive Verhandlungen habe die ARGE deswegen mit dem Finanzamt geführt. Die Steuergrenzen seien unverändert, aber bei den pauschalen Absetzungen gäbe es neue Möglichkeiten, erklärte Hertnagel und fuhr fort: „Uns ist es wichtig, keine einzige Helferin durch diese Meldepflicht zu verlieren. Deshalb haben wir Beratungstermine mit einer Steuerberaterin angeboten, und werden dies auch weiterhin tun.”

Festanstellungen ab 2014

Ein Meilenstein ist bei den Beschäftigungsverhältnissen erreicht worden: „Die HelferInnen, die diese Tätigkeit zum Beruf machen möchten, können unter bestimmten Bedingungen ab 2014 fix angestellt werden – und zwar nicht nur in der Tagesbetreuung”, sagte Hertnagel. Momentan werde intensiv an der Ausarbeitung der Rahmenbedingungen gearbeitet, denn: „Mitarbeiter sind das wichtigste Kaptal eines jeden Betriebes. Wir möchten, dass sie uns erhalten bleiben und wir wollen ihnen Perspektiven beim MOHI bieten.”

Landesrätin Greti Schmid betonte in ihrer Rede, dass den mobilen BetreuerInnen eine höhere Wertschätzung zustehe und appellierte ebenfalls für höhere Tarife. Den zahlreichen HelferInnen, die nur einige Stunden beim MOHI tätig sind, stellte sie Erleichterungen in Aussicht: „Ich werde mich dafür einsetzen, dass die zu niedrige Zuverdienstgrenze erhöht wird.”

Die weiteren Redner – Herbert Schwendinger (Landesobmann Hauskrankenpflege Vorarlberg) und Bildsteins Bürgermeister Egon Troy – hoben die großartige und unverzichtbare Arbeit der HelferInnen hervor und dankten ihnen dafür.

HelferInnen-Treffen als Dank

Als Dank und als Zeichen der Wertschätzung laden die ARGE Mobile Hilfsdienste und das Land Vorarlberg die BetreuerInnen jährlich zum HelferInnen-Treffen. Etwa 650 folgten heuer dieser Einladung. Sie wurden beim Kirchplatz in Bildstein feierlich vom Musikverein Bildstein abgeholt und zum Festzelt geleitet, das von der Feuerwehr Bildstein im Rahmen des Landesfeuerwehrfestes zur Verfügung gestellt wurde. Beste Stimmung kam im Zelt auf, als Raphael Kadrnoska – ein Jugendlicher mit Downsyndrom – einen Breakdance aufführte. Auch George Nussbaumer brachte mit seinen Liedern tolle Stimmung unter die HelferInnen, die – ansonsten immer für andere da – einen Tag lang verdient im Mittelpunkt standen.

Die Leistungen der HelferInnen

  • 1947 Helferinnen und 68 Helfer arbeiten in ganz Vorarlberg.
  • Sie leisten pro Jahr etwa 585.000 Einsatzstunden und betreuten insgesamt 4458 KlientInnen.
  • 12 Prozent der KlientInnen sind über 90 Jahre alt.
  • 17 Prozent der Betreuungen dauern fünf Jahre und länger.

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