Mellau: Auf Schneefeld ausgerutscht und abgestürzt – Kuratorium warnt

Mellau, Innsbruck – Beim Queren eines Schneefeldes in Mellau ist ein 69-jähriger Wanderer am Montag ausgerutscht und rund 50 Meter abgestürzt. Während der Vorarlberger unverletzt geborgen werden konnte, endete ein Absturz in Tirol am selben Tag tödlich.Wie die Polizei am Dienstag berichtet, dürfte der Vorarlberger, der von Damüls Ulga zu einer Wanderung aufgebrochen war, unterwegs in unwegsames Gelände geraten sein.

Rund 50 Meter in die Tiefe gestürzt

Beim Überqueren eines Schneefeldes im Bereich Hochblanken in Mellau rutschte der 69-Jährige schließlich aus und stürzte rund 50 Meter in die Tiefe. Völlig erschöpft setzte er daraufhin einen Notruf ab und wurde vom Polizeihubschrauber “Libelle” geborgen.

72-Jähriger stürzt am Hafelekar in den Tod

Weniger glimpflich hatte am Montag ein Absturz in Tirol geendet, als ein 72-jähriger Innsbrucker beim Überqueren eines Schneefeldes am Hafelekar oberhalb der Tiroler Landeshauptstadt ausgerutscht war. Der Mann stürzte rund 400 Meter in den Tod.

Kuratorium warnt vor Altschneefeldern

“Was oft als harmloser Ausrutscher beginnt, endet häufig in einem Absturz mit tödlicher Folge”, erklärte das Österreichische Kuratorium für alpine Sicherheit mit Sitz in Innsbruck in einer Aussendung am Dienstag. Der tödliche Absturz in Tirol hatte die Experten veranlasst, vor der Gefahr durch Altschneefeldern zu warnen.

Sicheres Queren in unwegsamem Gelände

Im Idealfall sollte ein Schneefeld umgangen werden, wenn nicht daneben ein unwegsames oder gar absturzgefährdetes Gelände lauert, riet Karl Gabl, Präsident des Kuratoriums. Im Zweifelsfall müsse eine Tour abgebrochen oder umdreht werden. Vor allem wenn die entsprechende Ausrüstung oder Erfahrung für das Queren von Schneefeldern fehle, warnte der Fachmann.

Zum sicheren Queren sollten mindestens die oberen zehn Zentimeter der Schneedecke aufgeweicht sein, damit man auch wirklich Tritte in den Schnee hacken könne. Wirklich bergtaugliches, nämlich festes Schuhwerk mit einer ordentlichen Profilsohle sei dafür eine absolute Voraussetzung. Merke man jedoch bereits bei den ersten Schritten, dass diese nicht wirklich sicher sind, sollte man sofort abbrechen und umdrehen.

Wanderstöcke könnten in solchen Situationen ein oft eher trügerisches Gefühl von Sicherheit vortäuschen. Viel besser seien hingegen die im Fachhandel angebotenen Grödel bzw. Spikes oder gar Leichtsteigeisen aus Aluminium, welche das Abrutschen im harten Sommerfirn unterbinden sollen. (red.; APA)

 

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