Gemeinsam und schwungvoll für Alberschwende

Frau Bürgermeisterin, bald haben sie die ersten 100 Tage hinter sich, wie waren diese?

Angelika Schwarzmann: Ich bin zwar seit 1990 in der Gemeindevertretung aktiv, doch war ich dennoch überrascht, dass es für einen Bürgermeister darüberhinausgehend eine so große Menge an vielfältigen Tätigkeiten, Entscheidungen und Bereichen gibt. Täglich wird man quasi mit Themen von der Wiege bis zur Bahre konfrontiert. Das ist spannend und herausfordernd zugleich. Man ist Ansprechpartner für sehr vieles.

Was ist die größte Herausforderung in diesem Amt?

Angelika Schwarzmann: Die budgetäre Situation im Auge zu behalten. Dort vorausschauend zu planen und das richtige Ziel zu finden und abzustecken, was für Alberschwende richtig ist. Natürlich steht das Budget 2013 bereits, die Zielsetzungen sind auch keine grundsätzlich anderen. Wir werden die langfristigen Projekte, auch im Hinblick auf die touristische Entwicklung unserer schönen Gemeinde, sorgsam planen.

Eines der drängendsten Probleme ist die Verkehrsbelastung?

Angelika Schwarzmann: Allerdings! Insgesamt sind die Alberschwender schon seit 30 Jahren mit der Verkehrsplanung beschäftigt. Heuer schreiben wir einen Beteiligungsprozess für die Verkehrsentwicklung neu aus. Das Land Vorarlberg begleitet uns dabei. Wir haben täglich 12.000 Autos die durch unseren Ort fahren, und sind somit einer der verkehrsreichsten Verkehrszüge des Landes. Für schwächere Verkehrsteilnehmer wollen wir eine Stärkung, die am Sonntag erfolgte Radwegeröffnung ist ein guter Schritt in die richtige Richtung. Mittel- und langfristig werden die Planungen in Richtung Umfahrung gehen müssen.

Stichwort touristische Entwicklung – nutzt Alberschwende seine besondere Lage?

Angelika Schwarzmann: Die Genehmigung der Liftanlage läuft 2017 ab, es ist Zeit für eine entsprechende Neuplanung. Hier gibt es einen Grundsatzbeschluss der nach einer Machbarkeitsstudie gefasst worden ist. Das Fazit: Es soll eine neue Anlage gebaut werden, die Informationen erfolgen dazu noch. Alberschwende hat eine gute Erreichbarkeit – auch als Naherholungsraum für das Rheintal sowie die Positionierung als Familienskigebiet. Auch die Sommernutzung ist mit einem guten Konzept sinnvoll ausbaubar. Vor allem Familien und Senioren können in der schönen Landschaft auf naturverträgliche Weise in sonniger Lage Wanderungen und weitere Aktivitäten unternehmen.

Besteht im Bildungs- und Sozialbereich derzeit Handlungsbedarf?

Angelika Schwarzmann: Mit dem großen Umbau der Mittelschule haben wir einen großen „Brocken“ positiv erledigt. Das Konzept wurde jüngst sogar vom Bundesministerium mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet, wir sind auf dem richtigen Weg. Auch im Kinderbetreuungsbereich haben wir gut vorgesorgt. Wir bringen alle Dreijährigen unter. Die Ganztagesbetreuung ist noch ein Thema. Dafür bieten wir über den Kindergarten eine Sommerbetreuung an, auch für Volksschüler. Bis auf drei Wochen Schließzeit im Sommer haben wir geöffnet. Die Ausweitung der Zeiten am Vormittag haben sich bewährt. Unsere Betagtenbetreuung ist über das Sozialzentrum – dank benevit als gutem Gesellschafter – in besten Händen.

Die finanziellen Herausforderungen warten dennoch laufend?

Angelika Schwarzmann: Kanalsanierung und -erweiterung der ARA sind natürlich riesige Budgetposten. Wir haben ein eigenes Leitungsnetz das zudem mit 45 Kilometern länge eines der größten Leitungsnetze im Bregenzerwald ist. Die ARA ist 25 Jahre als und muss erweitert werden. Heuer im Herbst werden die Baumaßnahmen beginnen, die Projektsumme beläuft sich auf 1,5 Mio Euro, die sich die Gemeinde mit Bund und Land teilt. Die Kanalsanierungsarbeiten schlagen ebenfalls zubuche.

Was fasziniert Sie als gebürtige Hinterbregenzerwälderin an Alberschwende am meisten?

Angelika Schwarzmann: Die Offenheit der Bewohner und die geographische Möglichkeit, einerseits im Bregenzerwald zu leben und auch offen zum Rheintal hin zu sein. Schön ist die Unterstützung der Vereine und das rege Vereinsleben. Sie sind für die Entwicklung einer Gemeinde von großer Bedeutung und haben erst bei der Radwegeröffnung erneut bewiesen, dass man auf sie zählen kann!

Herzlichen Dank für das Gespräch!

Alberschwende: 3129 Einwohner

Arbeitsplätze: 810

Budget: 5,6 Millionen Euro

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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