Anerkennungspreis für VMS Alberschwende bei „Bessere Lernwelten“

Am 27. Mai 2013 übergab Bildungsministerin Claudia Schmied den Award “Bessere Lernwelten” an die VMS Alberschwende.

Das österreichische Bildungssystem verändert sich: Neue pädagogische Modelle, neue Ausbildungserfordernisse und neue Schulformen erfordern neue Strategien in der Entwicklung von Schulraum. Der vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur initiierte Award Bessere Lernwelten berücksichtigt sowohl ein gleichwertiges und ‚fächerübergreifendes‘ Auszeichnen von Pädagogik und Architektur und macht Projekte sichtbar, die baukulturelle und pädagogische Qualitäten vorbildlich vereinen und damit einen wesentlichen Beitrag zur zukunftsfähigen Bildungs- und Baukultur in Österreich leisten. Aus 25 Einreichungen prämierte eine fachkundige Jury in den Kategorien Primarstufe und Sekundarstufe je drei Siegerprojekte, welche die Dimensionen Architektur, Pädagogik und Prozess beispielhaft und nachahmenswert verbinden. Bildungsministerin Claudis Schmied: „Schule soll nicht länger ein reiner Zweckbau sein. Funktionalität und Ästhetik schließen einander nicht aus. Schule ist ein Ort der Begegnung, der Kommunikation.“

Besonderes Konzept

Die Alberschwender Mittelschule wurde für ihren Umbau im Jahre 2010 ausgezeichnet und erhielt den mit 1000 Euro dotierten Anerkennungspreis. Planung und Umsetzung des Umbauprojekts waren eine beispielhafte Zusammenarbeit zwischen Politik, Architektur und Pädagogik. Die Besonderheit des Umbaukonzepts der Alberschwende ist, dass es keine Computerräume mehr gibt, kaum Lehrmittelzimmer und Gruppenräume. Stattdessen wurden einige Wände herausgerissen und diese offenen Räume mit den Gängen verbunden. So enstanden vier Cluster mit je zwei Klassen und einer Lernlandschaft. Lehr- und Lernmittel, Freiarbeitsmaterialien, Kopierer und Büromittel, Sachbücher für die jeweilige Schulstufe und Computer in Klassenstärke stehen nun in diesen neu entstandenen Lernlandschaften jederzeit zur Verfügung. Für offene Unterrichtsformen, Sitzkreise, Bewegung, Gruppenarbeiten usw. müssen nun keine Schulmöbel mehr verschoben werden. Computer und Lehr- und Lernmittel können jetzt individuell genutzt werden. Die für den Unterricht nutzbare Fläche im Klassentrakt ist durch die Umsetzung dieses Konzepts auf etwa 90 Prozent gestiegen.

Erhöhung der Lern-Nettonutzfläche

Thomas Koch ist Direktor der VMS, die nach skandinavischen Beispielen offene Lernlandschaften ohne Lehrmittelräume und Gänge erhielt. Durch das Herausreißen der Wände anlässlich der Umgestaltung der Schule gelang es, die Lern-Nettonutzfläche von 55 auf 90 Prozent zu steigern. Wenn man den Gedanken weiterführt, so ließe sich damit in der österreichischen Bildungslandschaft der Schulbau revolutionieren.  Direktor Thomas Koch: „Ganz wichtig ist mir der Hinwei, dass wir für unsere Systemumstellung – Verzicht auf eigene EDV-Räume und auf die meisten Lehrmittel- und Gruppenräume – keinen Quadratmeter an Fläche mehr benötigen, als beim alten „Gangschulen“-Konzept. Dennoch hat sich die Nutzungsfläche für den Unterricht von zuvor 55 % der Grundfläche im Klassentrakt auf jetzt fast 90 % erhöht. Grundsätzlich stehen den SchülerInnen nämlich jederzeit drei verschiedene Arbeitssituationen mit vielen Möglichkeiten zur Verfügung: Ein persönlicher Schreibtisch mit 90 cm Breite pro Kind, ein Computerbereich und der offene Teil der Lernlandschaft mit sehr flexiblen Schulmöbeln und einer Sitzecke“. Architekt des innovativen Schulumbaues war Jürgen Hagspiel.

Preisübergabe in Wien

Altbürgermeister Reinhard Dür, Direktor Thomas Koch, Bauleiter Klaus Fink, Lehrerin Petra Raid (Kooperationsprojekt), Elternvereinsobfrau Christa Baumann (Kooperationsprojekt) und die GIG-Mitglieder Helmut Muxel, Edmund Johler und Alexander Rüf sowie Landesschulinspektorin Karin Engstler reisten nach Wien, um den Preis entgegenzunehmen. Die VMS Alberschwende könnte ein Beispiel für weitere Schulumbauten werden. Denn Schule wie man sie kennt, verändert sich. Innen wie außen.

 

 

 

 

 

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