Kulturmeile Alberschwende: Mesmer’s Stall

Einst hat hier der Mesmer der Kirche seine Landwirtschaft betrieben, nun ist das einfühlsam instandgesetzte und mit Auszeichnungen prämierte Gebäude ein Symbol für die Verbindung von Altem und Neuem.

Der alte Stall wurde vom seinerzeitigen Bürgermeister Walter Rüf der Kirche abgekauft und befindet sich neben der Kirche hinter dem Gemeindehaus. Er wurde in Zusammenarbeit mit dem Werkraum Bregenzerwald 2004  umgebaut und sehr behutsam renoviert. Im Rahmen dieser Umgestaltung lernten junge Lehrlinge von alten Handwerksmeistern alte Techniken. Der gelungene Umbau wurde u.a. mit dem Österreichischen Holzbaupreis gewürdigt. Eine Brücke verbindet das Gebäude barrierefrei mit dem Platz. Die Innenausstattung wird von gebürstetem, heimischem Weißtannenholz dominiert.

Altes und Neues verbinden

Die Kulturmeile Alberschwende ist der Trägerverein des Heimatmuseum Alberschwende und des Kulturraumes „Mesmer’s Stall“. Sie ging aus dem ehemaligen Museumsverein (Gründung 1998) hervor. Diese Umgründung (2005) ermöglichte es dem jungen Verein sein kulturelles Spektrum deutlich zu erweitern. So steht heute das Mitwirken an verschiedensten kulturellen Aktivitäten in der Gemeinde – aber auch regional – im Mittelpunkt. Ein zentrales Anliegen der Kulturmeile ist Altes und Neues zu verbinden. Es ist ihr wichtig, dem modernen Leben nachzuspüren und zugleich den Kontext zur Bregenzerwälder Identität zu wahren. Der Verein zählt rund 60 Mitglieder, ein kleines Kernteam fungiert als Motor.

Konzertsaal und Museum

Dies geschieht durch das Mitgestalten verschiedener kultureller Aktionen in der Gemeinde und durch eigene Veranstaltungen in „Mesmer’s Stall“. Der obere Teil bietet ein einzigartiges Ambiente für zeitgenössische Ausstellungen, Lesungen, Theater etc. Ob Konzerte von Sonus Brass oder ob die Räumlichkeiten für eine Agape angemietet werden: Das ansprechende Ambiente mit Ausblick auf das weiter unten liegende alte Michler Peters Huus hat Atmosphäre. Ausgestattet mit innovativen Stühlen des Tischlers Raimund Dür ermöglichen diese klaren Holzobjekte durch einfache Handgriffe das Aneinanderfügen oder Anordnen als Kreis. Das untere Geschoss des „Mesmer Stadl“ beherbergt die „Landwirtschaftliche Schau“ des Heimatmuseums. Sie dokumentiert die bäuerliche Arbeit vor der Mechanisierung und Motorisierung. In Ergänzung zum Heimatmuseum Alberschwende im Arzthaus werden hier die Bereiche Viehstall und Stallarbeit, Gras- und Heuschrift und seit neuestem die Geschichte der Alberschwender Schwabenkinder gezeigt.

Heimatmuseum im Arzthaus

Das Heimatmuseum Alberschwende befindet sich im Untergeschoss des Arzthauses. 1977 wurde diese permanente Ausstellung eingerichtet und eröffnet. 1999 wurde die Ausstellung gestaltet und im Oktober 2000 neu eröffnet. Gezeigt werden Ausschnitte aus der bäuerlichen Lebensweise und Wohnkultur vom 18. bis ins 20. Jahrhundert. Ein Schwerpunkt widmet sich der Verarbeitung vom Flachs zum Leinen. Die Arbeitsschritte von der Flachsernte bis zum gewebten Stoff sind mit den dafür verwendeten Geräten dokumentiert. Zu Pfingsten wurden in beiden Museen die sogenannten „Museumsschätze“ gezeigt.

Vereinsobmann Erich Schwarzmann: „Die Pflege und Betreuung des Museums ist weiterhin ein wichtiger Aspekt „in der Meile“. Die kreative Weiterentwicklung des Museumsgedanken, das Kombinieren mit dem Zeitgeist ist eine spannende Herausforderung.“

 

 

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