20 Jahre Landbus Bregenzerwald

Egg – Seit Mai 1993 ist der Landbus Bregenzerwald vernetzt und im Takt unterwegs: Aus der einstigen Ersatzlösung für die stillgelegte “Wälderbahn” ist inzwischen ein Vorzeigebeispiel für öffentlichen Verkehr in einer ländlichen Tourismusregion geworden.2012 wurden 11 Mio. Beförderungen verzeichnet, über 3.300 Bregenzerwälder nutzen eine VVV-Jahreskarte. Zudem ist der Landbus ein wichtiger Partner für Tourismus und Veranstalter.

20-jähriges Jubiläum

Mit dem 23. Mai 1993 begann im Bregenzerwald eine neue Ära der Mobilität: Ein vernetzter Taktfahrplan, Busknoten, eigene Buswartehäuschen und ein durchgängiges Design machten den Öffentlichen Verkehr attraktiver. In den vergangenen zwanzig Jahren hat sich der Landbus Bregenzerwald so zur vielgenutzten Infrastruktur weiterentwickelt, die zur Qualität der Region als Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum beiträgt. Steigende Beförderungszahlen oder der hohe Anteil an VVV-Jahreskarten bestätigen den Erfolg.

“Wälderbähnle” als erstes öffentliches Verkehrssystem

Am Beginn des Öffentlichen Verkehrs im Bregenzerwald stand die Bahn. Das “Wälderbähnle” war ab 1902 regelmäßig auf den 35,3 Kilometern zwischen Bregenz und Bezau unterwegs, die geplante Verlängerung bis Schoppernau blieb allerdings unrealisiert. Besonderheit und Hauptproblem gleichzeitig war die Bahnstrecke durch das Tal der Bregenzerach: Muren, Felsstürze und Hochwasser führten immer wieder zu Störungen.

Von der Schiene zur Straße

Am 14. Juli 1980 wurde der Zugverkehr zwischen Kennelbach und Egg wegen Hangrutschungen eingestellt, Busse übernahmen den Personentransport in der Region.  Seit Mai 1993 gestalten die Bregenzerwälder Gemeinden das Landbus-System in enger Abstimmung. Die Regionalentwicklung Bregenzerwald GmbH trägt die Gesamtverantwortung und verwaltet das Jahresbudget von rund 9 Mio. Euro. Die ÖBB-Postbus GmbH ist mit der betrieblichen Abwicklung beauftragt und leistet gemeinsam mit privaten Busunternehmen aus der Region rund 3,2 Mio. Linienkilometer pro Jahr.

Öffentlicher Verkehr im ländlichen Raum

Heute ist der Landbus Bregenzerwald ein Vorzeigemodell für Öffentlichen Verkehr in ländlichen Regionen. Halbstundentakt auf den Hauptlinien, ausgedehnte Betriebszeiten bis in die Nacht und attraktive Tarife sorgen für kontinuierlich steigende Akzeptanz. “Der Bregenzerwald zeigt, wie im engen Zusammenspiel von Gemeinden, Land und Bund auch außerhalb von Ballungszentren ein attraktiver Öffentlicher Verkehr möglich ist”, gratuliert Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser. “So können Bus und Bahn ihre immer wichtiger werdende Aufgabe für eine qualitätsvolle und gleichzeitig umweltverträgliche Mobilität der Menschen auch tatsächlich erfüllen.”

Bus und Bahn als Partner für Veranstalter und Tourismus

Speziell im Bregenzerwald sind die öffentlichen Verkehrsmittel wichtige Partner von Veranstaltern und Tourismusunternehmen. Skibusse im Winter oder der Landbus als Bestandteil der Bregenzerwald Gäste-Card sind gern genutzte Standards im touristischen Angebot. Auch die umweltfreundliche Mobilität bei Großveranstaltungen hat Tradition: Schon seit den 1990er-Jahren unterstützen Gemeinden und Regio Bus-Heimbringer bei Veranstaltungen im Bregenzerwald.

Drittel der Lenker seit Start beim “Wälderbus”

Eines der besonderen Merkmale im Landbus Bregenzerwald war von Beginn an seine persönliche Note. Das im Bregenzerwald noch oft übliche und vertraute “du”, längere Fahrtstrecken sowie viele Stammlenker tragen dazu bei. 2012 waren etwa 34 Lenker noch im Landbus unterwegs, die schon beim Start vor zwanzig Jahren am Steuer saßen. Armin Berchtold, Verkehrssprecher der Regio Bregenzerwald: “Lenkerinnen und Lenker sorgen für die positive Atmosphäre unterwegs, sie meistern Probleme vor Ort und sind die wichtigsten Ansprechpersonen.”

Landbus Bregenzerwald

  • 18 Linien, zwei Nachtbuslinien, 600 Haltestellen
  • 11 Mio. Beförderungen
  • 3.313 VVV-Jahreskarten
  • ca. 3.200.000 Linienkilometer pro Jahr
  • Budget: 9 Mio. Euro im Jahr

(Aussendung)

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Kommentare zu diesem Artikel

  • Leider seit der letzten Fahrplanumstellung ein herber Rückschlag für den Fahrgast.
    Die einfachsten Grundregeln der Fahrplangestaltung wurden missachtet oder ich vermute eher, aus unkenntnis der Macher nicht eingehalten.
    Ein Beispiel: Wie ist es sonst möglich wenn man in Bregenz in den Bus der Linie 35 oder 37 einsteigt kann es sein, dass man in Lingenau, Schwarzenberg oder Andelsbuch landet.
    Also bitte lieber weniger sich selbst feiern dafür die Hausaufgaben machen.

  • Schade, dass man bis auf den Busfahrer nie jemanden von den Strahlemänner- und -damen in den Büssen und an den Haltestellen sieht. Es gibt viel zu verbessern im Bregenzerwald. Das sieht man allerdings nur, wenn man das Medium auch benützt.

    Ist das Bild in dem Beitrag schon ehrlich gemeint?

  • Was kostet jetzt die Jahreskarte für 2014, wurde das schon beschlossen? Überlege mir nämlich bei Reduzierung des Preises auch eine zu kaufen.