Gastro-Nachwuchs verwöhnt Senioren

Seit 15 Jahren laden angehende Gastronomiefachleute auf den Bodensee ein.

Bezau, Rankweil. (VN-stp) Heute und morgen werden bei Ausfahrten der Bodenseeschiffe „Vorarlberg“ und „Austria“ wieder mehr als 1400 Senioren von angehenden Gastronomiefachleuten aus den Schulen in Bezau und Rankweil verwöhnt. Ziel der Fahrten ist Meersburg – so wie bei der Premiere vor 15 Jahren.

Zufall führte Regie

Entstanden ist diese beliebte kulinarische Bodenseefahrt für Senioren durch einen Zufall: für zwei praxisbezogene Projektarbeiten hatten 1996 Schulklassen aus Bludenz und Bezau Bodenseeschiffe gechartert und die kulinarischen Fahrten organisiert und auch beworben. Eine Seniorengruppe aus dem Wald war damals bei den Bezauern auf der „Stadt Bregenz“ zu Gast und man kam ins Gespräch. Mit dem Ziel, solche Frühlingsausfahrten zu einer ständigen Einrichtung zu machen.Als die Bezauer Schule für das Projekt ein Jahr später einen bundesweiten Tourismuspreis einheimsen konnte, war dies zusätzlicher Ansporn, die Idee einer jährlichen Frühlingsausfahrt für Senioren in die Tat umzusetzen.

Seniorenansturm

1998 war es soweit – und die Schulen wurden regelrecht überrannt. Mit einem Schiff war es nicht getan, um die mehr als 500 Senioren an Bord nehmen zu können, mussten zwei Schiffe gechartert werden. Auf der „Austria“ und der „Stadt Bregenz“ wurden sie von angehenden Gastronomiefachleuten verwöhnt.

Spontan improvisiert

Das bedingte kurzfristige Umplanungen, denn ursprünglich war man davon ausgegangen, dass die Senioren ihr Mittagessen in Meersburg an Land einnehmen würden. „Aber wie hätte man für mehr als 500 Personen Platz finden sollen? Also machten wir aus der Not eine Tugend und organisierten das Mittagessen an Bord und gleich auch noch das Kuchenbuffet auf der Rückfahrt“, erinnert sich der heutige Direktor Andreas Kappaurer an die Anfänge des Projekts.

Diese Umplanung hatte auch den angenehmen Nebeneffekt, dass jetzt der ganze Aufenthalt in Meersburg für einen Spaziergang durch die interessante Stadt genützt werden kann.

An die Grenze gestoßen

Das Interesse stieg nach der erfolgreichen Premiere gewaltig. Inzwischen hat sich die Teilnehmerzahl fast verdreifacht, weshalb man von der „Stadt Bregenz“ auf die „Vorarlberg“ wechselte und an zwei Tagen unterwegs ist. Damit, so Dir. Kappaurer, sind wir aber an Grenzen gestoßen.

Bei der Abwicklung gab es bald eine Änderung, denn für Bludenz ergaben sich aus der großen Entfernung zum See organisatorische Probleme, deshalb sprang schon im zweiten Jahr die HLW Rankweil ein, die seither als Partner der Bregenzerwälder fungiert.

So wird es auch heute sein, wenn die erste Ausfahrt (die zweite erfolgt morgen, Freitag) startet. „Wir legen um 10.30 Uhr im Bregenzer Hafen ab, an Bord wird ein dreigängiges Mittagsbuffet serviert und auf der Rückfahrt das Kuchenbuffet. An der Aktion sind an beiden Tagen gut 60 Personen – etwa 55 Schülerinnen und Schüler sowie sieben bis acht Lehrpersonen – beteiligt. Bei dem ,Rankweiler Schiff‘ ist es ähnlich“, so Kappaurer.

Die Bordkapellen wechseln übrigens in Meersburg das Schiff, so dass den Senioren auch noch musikalische Abwechslung geboten werden kann.

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