Der selige Diedo und der Sagenweg in Andelsbuch

Jedes Kind lernt in der Schule die Sage der seligen Geschwister Merbod, Diedo und Ilga die wesentlich zur Christianisierung des Bregenzerwaldes beigetragen haben. Die wichtigsten Orte ihres Wirkens waren Alberschwende, Schwarzenberg und Andelsbuch.

Der Sagenweg führt die Gäste auf dem Weg, auf welchem die drei Seligen einst in den Bregenzerwald kamen, durch diese drei Dörfer. Auf diesen Wegen und alten Saumpfaden des 12. Jahrhunderts passiert man viele sagenumwobene Plätze und erhät durch die Sagentafeln einen Einblick in die rauhen und teils heidnischen Sitten des damaligen Bregenzerwaldes.

Die Route

In Andelsbuch überquert der Weg die Bregenzerach auf dem Holzhängesteg auf der Dammkrone des Stausees geht es links dem Ufer der Ach entlang bis zur Lufteisenbahn, auf einem Wiesenweg zum Einzelgehöft Ritter und danach einen Güterweg entlang leicht aufwärts. Diesem folgt man bis zur Parzelle Ruhmanen/Wirth und geht via Dorfweg zur St. Antonius-Kapelle an der Gaß und queren die Straße Richtung Dorfzenturm. Bei der Linde bei der Kirche befindet sich ebenso eine Sagentafel wie beim Diedobrunnen.

Aus der Sagengeschichte

Merbod wurde erster Seelsorger in Alberschwende und dort ermordet, Ilga führte eine Einsiedelei in Schwarzenberg und widmete sich dem Gebete und der Betrachtung. Diedo half in Andelsbuch Äcker und Wiesen anzulegen und baute hier eine Einsiedelei um Gott zu dienen und dessen Wort anderen Siedlern zu verkünden. In der damaligen „Wildnis“ wollte Diedo als Einsiedler Gott dienen. Er baute sich eine kleine Zelle mit einem Bethaus, begann mit der Ausschwendung im dichten Wald ringsum, machte das Feld urbar und verband so das Gebet mit der Arbeit. Im Jahre 1097 entschlief er gottselig im Herrn. Über seinem Grab erhob sich bald die Pfarrkirche von Andelsbuch, das damals noch “Andoltisbuoc” hieß. Noch im Anfang des 18. Jahrhunderts legten Weiber, um dem Seligen ihre Verehrung zu zeigen, Kleidungsstücke auf sein Grab, das mitten in der Kirche zu sehen war. Im Jahre 1718 wurde die Pfarrkirche auf dem gleichen Platze neu gebaut, und seit der Zeit ruhen die Gebeine Diedos an der Kirchenmauer gegen Norden in einem eigenen kleinen Gemäuer zwischen dem Seitenaltar und der Kirchenmauer. Die heutige Pfarrkirche wurde in den Jahren 1710 – 1718 von Ignaz Beer, Sohn des bekannten Michael Beer, aus der Auer Baumeisterschule, erbaut. Um 1862 – 1863 wurde die Pfarrkirche romanisch neu umgestaltet.

Das Diedobrünnlein

Die Sage erzählt weiter: Diedo und seine Geschwister Merbod und Ilga haben einst dort, wo jetzt zwischen dem Pfarrdorf Egg und Andelsbuch die “Pfisterbrücke” ist, voneinander Abschied genommen und geweint, und daher sei das Bächlein immer trübe. An den frommen Einsiedler erinnert auch noch ein Brünnlein, das gegen Morgen etwa vierzig Schritte von der Pfarrkirche in Andelsbuch entfernt rieselt und bis auf den heutigen Tag Diedobrünnlein heißt, weil ehedem der Selige an diesem Brünnlein den Durst gestillt habe.

Auf der Walz

Die zwei fahrenden Handwerker auf unserem Bild – Andrea fremde Korbflechterin und Constantin, fremder Zimmerer, nutzen ihre freie Zeit um sich in Andelsbuch umzusehen. Sie sind drei Jahre und einen Tag beim freien Begegnungsschacht FBS unterwegs.

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