Schwarzenberg droht Ende der Schubertiade

Schwarzenberg – Ändern sich die Bedingungen nicht, fällt das weltbekannte Festival im Bregenzerwald aus.
Rund 30.000 Besucher zieht das einzigartige Lied- und Kammermusikfestival Jahr für Jahr an, nicht nur Schwarzenberg profitiert als Veranstaltungsort von der Schubertiade, sondern der gesamte Bregenzerwald. Allein die Nächtigungen von Musikfreunden werden mit etwa 14.000 beziffert, dazu kommt der weltweite Werbeeffekt durch die Schubertiade, der wiederum zu vielen Urlaubsbuchungen führt.

„Es wäre ein enormer Verlust“, meint der Schwarzenberger Bürgermeister Armin Berchtold, nachdem ihm Schubertiade-Leiter Gerd Nachbauer ein Ultimatum gestellt hatte.

Hohenems als Alternative

Nach monatelanger Hinhaltetaktik will der Festival-Chef die Termine für den Alptag und für weitere regionale Veranstaltungen geklärt haben, um professionell und ohne Terminkollisionen planen zu können. Erfolgt dies in dieser Woche nicht, kann im Jahr 2014 keine Schubertiade in Schwarzenberg stattfinden. Ihm bleibt keine andere Wahl, erklärt Nachbauer im Gespräch mit den VN.

Die einzige Alternative zu Schwarzenberg, wo Nachbauer seit 20 Jahren Konzerte ausrichtet und vor einem guten Jahrzehnt den Ausbau des Angelika-Kauffmann-Saales initiiert hat, ist vorläufig Hohenems. Er hat, so der auf Einigung hoffende Nachbauer, aber nicht im Sinn, die Schubertiade einfach nur dort auszurichten.

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Kommentare zu diesem Artikel

  • Glaubst Du wirklich, daß die Schubertiade nur am Wochenende stattfindet oder was lese ich in Deinem Posting? Während der Schubertiade finden täglich bis zu 3 Konzerte und zusätzlich Lesungen,… statt - nicht nur am Samstag/Sonntag. Und wenn Du “Bauernkind” weißt, wie es heutzutage auf`nem Bauernhof abgeht - es reicht nicht mehr für 5-8 Kühe Heu zu ernten, …. davon kann keiner eine Familie ernähren,..Bei jedem schönen Wetter (meist auch Samstag/Sonntag, wenn die wir Freizeit bzw. Urlaub machen,) haben die Bauern von heute mit viel Elan ihre Arbeit zu verrichten, wir verdanken ihnen die schön gepflegen Felder, Wälder und Alpen.
    Der Alptag wird/wurde in den letzten Jahren vorverlegt, weil eben durch unsere Klimaerwärmung auch der Alpauftrieb früher stattfindet und daher im Herbst das Futter auf den Almen auch früher aus ist. Und zudem verbringen in den letzten Jahren immer mehr Familien den Sommer auf der Alpe und da ist es logischerweise auch von Vorteil, wenn bis Schulbeginn im Herbst (daher der geplante Alpabtrieb am Samstag vor Schulanfang im September) die Älpler-Familien wieder im Tal sind - und Samstag auch deshalb, weil dann die Nebenerwerbsbauern nicht extra frei nehmen müssen, um ihre Tiere beim Alptag abzuholen. Und für Insider im Hinterbregenzerwald findet schon seit Jahrzehnten der Alpabtrieb am 8. September statt - warum sollte sich Schwarzenberg also nicht anpassen??

  • Anscheinend gibt es von Seiten der Gemeinde Schwarzenberg und div. Mitorganisatoren eine Überlegung, den Alptag nach Andelsbuch zu verlegen.

  • Guter Bericht!


  • Es geht den lieben Bauern in Schwarzenberg doch überhaupt nicht um die Schubertiade, sie ist nur ein Mittel zum Zweck und bietet sich gerade an um Stunk zu machen bzw. als Druckmittel.

    Der Veranstalter hat sich gerade eben in den letzten Jahren nach dem bäuerlichen Brauchtum gerichtet und die Schubertiade so gelegt, dass sie eben nicht kollidiert. Nur jetzt auf einmal kommen manche Landwirte auf die Idee, der Alptag muss früher statt finden. Das Wetter ist doch wohl eine gute Ausrede. Als Bauernkind weiß ich, dass auch mal am Montag oder Dienstag gemäht werden kann, man kann sich ein oder zweimal im Jahr wohl an eine Zeit richten nur unter der Woche seine Arbeit zu erledigen. Bitte es geht hier um 2 Tage, da legen Staatsoberhäupter mehr Flexibilität an den Tag, als unsere Bauern. Aber die Dörfler könnten ja übersehen das Herr Landwirt XY am Sonntag nicht mäht oder Gülle ausfährt, wär ja tragisch er tut nix - so an fula Hund! Die Älplar schaffen es jährlich im September am fast gleichen Tag, –> gemeinsam

  • Die Bauern haben den Alptag wenn möglich (Abzug) auf das zweite Septemberwochenende gelegt, die Schubertiade geht bis 8. September. Also wo ist das Problem? Wenn sie früher herunter ziehen müssen kann man ja die “Feierlichkeiten” sprich Alpmarkt ja trotzdem in der 2. Septemberwoche machen!?

  • Oje, bi deam Schlichtungsgespräch wünsch i dom Bürgormostor bea dena vorhärtoto Fronta vom Nachbaur und do Buro viel Glück!

  • Es ging doch bisher trotz Alptag auch immer? An was liegts?

  • Wie so müssen jetzt alte, jahrhundertlange Traditionen hervorragenden, neuen Traditionen weichen? Gibt es da nicht ein Miteinander? Für mich unvorstellbar, dass ein Alptag oder eine Ziegenausstellung einer wirklich tollen Schubertiade weichen müssen, sind hier wirklich zu wenig Termine im Saal verfügbar oder ist es der Klientel zu unangenehm diese alten Bräuche beizubehalten? Für mich hört sich das irgendwie nach Kleinkrieg um Nichts an, wäre schade wenn hier persönliche Empfindlichkeiten bei so unverzichtbaren Sachen dazu käme.