„Walserland“ zum Damülser Jubiläum

In der Parzelle Schwende entsteht neue Anlage mit insgesamt 150 bis 160 Betten.

Damüls. (stp) Zwei große Transparente stechen dem Damülser Gast bei der Anfahrt aus Au ins Auge: In der Parzelle Schwende wird auf die „im Sommer“ bevorstehende Inbetriebnahme der Feriensiedlung „Walserland“ hingewiesen und wenig später heißt es „Es gibt was zu feiern . . . 700 Jahre Damüls“.

Jubiläumsgeschenk

Die Eröffnung der Ferienanlage mit mehr als einem Dutzend attraktiven Häusern hat Symbolcharakter, denn dieses Projekt stärkt – gerade noch rechtzeitig – die Parzelle Schwende, die sich in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch reduziert hatte und fast von totaler Entsiedlung bedroht war. 700 Jahre nach der Besiedelung von Damüls setzt nun ein gegenläufiger Trend ein. Als passendes „Jubiläumsgeschenk“, das Bauherr Xaver Natter der Gemeinde macht. Rückblende: Ende des 13., Anfang des 14. Jahrhunderts haben sich die Walser aus dem Schweizer Kanton Wallis in Vorarlberger Hochtälern niedergelassen. Die erste erhaltene Urkunde ist mit 29. Mai 1313 datiert und hat ein Grundgeschäft zum Inhalt, das zwischen Bauern aus dem heutigen Laterns und Damüls abgeschlossen wurde und die „Alpen Uga“ betraf.

Damülser „Gründungsjahr“

Für Damüls ist diese alte Urkunde gleichzeitig die Geburtsstunde der Gemeinde – „Es gibt was zu feiern . . . 700 Jahre Damüls“ wird auf einem großen Transparent am Ortseingang der Walsergemeinde im Schnittpunkt von Laternsertal, Großwalsertal und Bregenzerwald avisiert.

Teil des Gesamtkonzepts

Das „Walserland“ ist Teil eines langfristigen Konzepts, mit dem sich Damüls ein ehrgeiziges Ziel gesteckt hat. Der Zusammenschluss mit dem Skigebiet von Mellau war für die Damülser ein Anstoß, die Bettenkapazität binnen zehn Jahren um insgesamt 1000 Einheiten auszuweiten. Ein wesentlicher Baustein für dieses Vorhaben soll die neue Feriensiedlung werden. Projektbetreiber Xaver Natter und Planer Johann Muxel hatten an diesem „Walserland“, das in mehr als einem Dutzend Gebäuden 150 bis 160 Betten umfassen wird, drei Jahre lang intensiv geplant, im Juli 2011 konnten die Behördenverfahren abgeschlossen werden und noch vor Einbruch des Winters war das Areal erschlossen worden. 2012 wurden die Gebäude erstellt und derzeit werden die Innenausstattungen abgeschlossen. Holzbauweise und Schindeldach sind dabei unabdingbar. „Es hätte kostengünstigere Varianten gegeben, aber wir wollen hier ein Vorzeigeprojekt umsetzen, das höchsten Ansprüchen gerecht wird“, so Planer Muxel, der in Damüls schon in der Vergangenheit Maßstäbe gesetzt hat. „Auch die Verwaltung der Feriensiedlung ist geregelt, es kann also mit Beginn der Sommersaison losgehen“, so Xaver Natter.

Verkehr im Wald

Hintergrund für diese Bettenoffensive: Mit mehr stationären Gästen will Damüls einen Beitrag zur Verkehrsreduktion im Bregenzerwald leisten. Das Konzept der Damülser ist einfach: Mehr Betten, mehr Nächtigungen – und stationäre Gäste sorgen nicht nur für eine Basis­auslastung der Lifte, sie reduzieren auch das Verkehrsaufkommen.

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