Snowboard-Startrampe made in Sulzberg im Weltcup-Einsatz

Der Zollwachebeamte Richard Maurer aus Sulzberg ist ein findiger Techniker und entwickelte im Eigenbau eine Startrampe für Snowboarder.Sie war im vergangenen Winter bereits im Weltcup-Einsatz war und wird immer noch verbessert

Wir befragten Richard Maurer zu seiner viel beachteten Entwicklung:

Richard, du hast erzählt, dass du für Snowboarder eine Startrampe gebaut hast, die europaweit einzigartig ist. Wie kam es dazu?
Mein Sohn Christof ist begeisterter Snowboarder und fährt im Vorarlberg-Kader. Durch die Trainingsanlage in Hohenems-Schuttannen wurden perfekte Bedingungen für das Training geschaffen. Es gab jedoch keine zufriedenstellende Einrichtung für das Starten. So hab ich den Trainern den Vorschlag gemacht: Ihr besorgt das Geld und ich baue eine professionelle Startrampe. Natürlich war ich sehr überrascht, als mir mitgeteilt wurde, dass Sponsoren für den Bau gefunden wurden. Jetzt war ich am Zug und die Anlage musste geplant und gebaut werden.

Die Anlage wurde von dir geplant und gebaut? Es gab keine Plansätze?
Genau. Eine Vorstellung, wie die Anlage werden soll hatte ich ja schon im Kopf (lacht). Mein Ziel war es, bis zum FIS-Rennen im Jänner 2012 die Startrampe fertig zu haben. So nutzte ich meinen Weihnachtsurlaub 2011 und war mehr oder weniger ohne Pause am planen und bauen. In dieser Zeit bin ich um 3.00 Uhr früh aufgestanden und habe an den Plänen gearbeitet. Anschließend ging es direkt in die Werkstatt und das Geplante wurde umgesetzt. Da ich gelernter Maschinenbautechniker bin, hat mir Walter Kirmair angeboten, in seiner Werkstatt die Anlage zu bauen.

Ist die Anlage rechtzeitig zum FIS-Rennen fertig geworden?
Auf die Minute! Ohne Probelauf wurde die Anlage beim FIS-Rennen eingesetzt – und sie funktionierte problemlos!

Wo war deine Anlage schon im Einsatz?
In der ersten Saison 2011/2012 war sie „nur“ bei FIS-Rennen und beim Austria Cup im Einsatz. In der Saison 2012/2013 hatte sie Europapremiere und war am 7. und 8.12.2012 beim Weltcup im Montafon im Einsatz und anschließend bei der europ. Jugendolympiade in Rumänien. Dort wurde sie nicht nur als Startrampe für die Snowboarder verwendet, sondern auch für den Parallelslalom.

Eine Startrampe für zwei komplett unterschiedliche Bewerbe, geht das?
Dadurch dass jede Startrampe ein eigenes Modul ist und auch die Elektronik umgestellt werden kann, ist die Anlage sehr vielseitig einsetzbar. Ein gravierender Unterschied bei diesen zwei Bewerben ist die Zeitnehmung. Beim Teamwettbewerb der Snowboarder meldet die Zeitnehmung an die Anlage, dass die Klappe für den zweiten Starter gelöst werden muss. Beim Parallelslalom wird die Zeitnehmung durch die Klappenauslösung gestartet.

Faszinierend. Ist die Elektronik auch von dir?
Nein, elektronisch bin ich nicht sehr versiert. Hier hat mich Martin Kirmair mit seinem Wissen beraten. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen, die mich unterstützt haben bedanken. Mein besonderer Dank geht an die Familie Kirmair.

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