Keine Punkte für die Wälder in Slowenien

Andelsbuch. Nach den beiden Niederlagen in Slowenien beendet der EHC Bregenzerwald den Grunddurchgang auf dem vierten Tabellenplatz. Im Halbfinale wartet nun Zell am See.

Die Wälder legten sich heute mächtig ins Zeug um den Sieg in Lublijana zu holen und damit auch Platz 2 abzusichern. Die Slowenien mussten gewinnen um ins Play-Off zu kommen, bei einer Niederlage wären sie weg gewesen und Feldkirch hätte Platz vier erreicht. Man sieht wie ausgeglichen und knapp die INL ist. Bei einem Wälder Sieg wären die Wälder auf Platz 2 gelandet und Lublijana hätte das Play-Off verpasst, nun ist Lublijana auf Platz 2, die Wälder auf Platz 4 und Feldkirch hat die Play-offs verpasst.

Die Rechenbeispiele hat vor dem Spiel kein Team interessiert. Dementsprechend motiviert und mit viel Energie geladen sind beide Teams ins Spiel gestartet. Es war von Beginn an ein hart umkämpftes Spiel mit Play-Off Charakter. Die Wälder hatten bereits vom Vortag ein schweres Spiel in den Beinen, während die Laibacher ausgeruht waren. Es war ein erstes Drittel beim dem es mächtig zur Sache ging. Chancen auf beiden Seiten, zwei gut positionierte Torhüter und ein Schiedsrichter der vor allem auf slowenischer Seite nicht viel ahndetet. Kurz vor Drittelende traf Beiter Michi eine Scheibe unglücklich im Gesicht. Er musste genäht werden und einige Zähne waren locker. Ein weiterspielen war nicht mehr möglich. So mussten die Reihen nochmals umgestellt werden. Kurz vor Drittelende wird die Scheibe dann nicht konsequent genug raus gespielt. Lublijana schießt die Scheibe Richtung Tor, dort springt sie von der Bande zurück und via Umwege vor die Schaufel eines  Lublijana Spieler, der schießt sie an den am Boden liegende Wälder Goalie und von dessen Schoner springt die Scheibe ins Tor. Dies war bitter 48 Sekunden vor Drittelende. Davor wurde den Wäldern ein Glas klarer Penalty verwehrt und hatte man einige starke Chancen.

Das zweite Drittel war weiter hart umkämpft. Die Wälder hätten übers Spiel gesehen mindestens 6 Powerplays mehr bekommen müssen. Zahlreiche Stockschläge, Hacken, Behinderung wurden einfach nicht gepfiffen. So wurde viel vom Spielfluss zerstört. Die Slowenen waren sehr aggressiv aber auch sehr unfair. Trotzdem gelang den Wäldern in einem der wenigen zugesprochenen Powerplays der Ausgleichstreffer zum 1:1, in der 38. Spielminute, zu erzielen.

Im letzten Abschnitt machten die Wälder unnötige Fehler in der Defensive. Lublijana war um einen Tick früher an der freien Scheibe. Dem 2:1 in der 50. Minute ging ein klares Abseits von einem Meter voraus. Auch dies wurde nicht gegeben. Danach kam viel Hektik ins Spiel. Der Schiedsrichter pfiff ab Spielmitte kein einziges Foul der Slowenen an einem Wälder Spieler mehr. Das 3:1 war dennoch ein Fehler der Wälder. Man kämpfte eine Unterzahl durch und gerade als die Unterzahl abgelaufen war eine Unkonzentriertheit im Defensiverhalten und ein grober Fehler weil man spekulativ unterwegs war. Diese Chance liesen sich die Slowenen nicht nehmen und erzielten das 3:1.

In Slowenien läuft es für die Wälder nicht perfekt. Aber man spielt meist auch nicht nur gegen sehr starke und aggressive Gegner die sehr destruktives und brutales Eishockey spielen sonder auch gegen die Schiedsrichter.

Es stimmt doch bedenklich wenn der Schiedsrichter auf Frage des Kapitäns warum das Hacken und die Stockschläge nicht geahndet wird mit folgendem Satz antwortet. „Ich habe gehört wie die Schiedsrichter in Österreich pfeifen….“!  Noch ein Kommentar des Schiedsrichter nachdem Ban Christian einen brutalen Crosscheck von hinten bekommen hat und daraufhin reklamierte…“bist Du eine Pussi…“.

Es ist eben nicht leicht im Ausland. Trotzdem, wir Wälder haben es geschafft und stehen im Halbfinale einer äußerst starken INL. Dies als einziges Ländleteam und mit nur minimalem Rückstand auf Platz 2. Wo diese Punkte liegenblieben ob in knappen Niederlagen oder bei Spielen wo ein reguläres Siegestor nicht gegeben wurde ist jetzt im Moment Nebensache. Jetzt gilt der gesamte Fokus den Play-Offs. Und da kommt es im Halbfinale gleich zum Duell der zwei besten österreichischen Teams in der INL 2012/2013.  Die Wälder gegen die Zeller, die Fans können sich auf Eishockeyleckerbissen und heiße Play-Off Spiele und Fights freuen.

Seit Sommer Heimatlos, ohne eigene Sportstätte, jeder sah die Wälder vor dem aus! Aber der gesamte Verein hat sich mit seinen Funktionären, seinen einzigartigen Helfern, seinen tollen Sponsoren, seinen super Fans und einem großartigen Team zurückgekämpft und sich von der grauen Maus zur neuen Nummer 1 der Ländle Teams in der INL hochgearbeitet…..dies mit dem kleinsten Budget aller österreichischen Vereine und der schwierigen Vorgeschichte im Sommer. Nun steht man in den Play off‘s…..ein Eishockeyfest für jeden Wälder- und Vorarlberger Eishockeyfan.

WÄLDARHOCKEY – NEVER GIVE UP

Assitent Coach Schedler Guntram:

„Erst mal wieder ein großer Dank an die vielen mitgereisten Wälder Fans. Danach möchte ich der gesamten Mannschaft, dem Betreuerteam, den Funktionären und den Sponsoren zum Erreichen der Play-Offs gratulieren. Vor allem auch unseren Fans die immer der wichtige 7. Mann sind. Auch beim Land Vorarlberg für dessen Unterstützung möchte ich mich bedanken, wir werden die Farben Vorarlbergs und die Farben des Bregenzerwalds bestens repräsentieren. Dies war ein großes Ziel auf das wir seit Ende April konsequent hingearbeitet haben. Nun soll der nächste Schritt folgen.

Beim heutigen Spiel hat nicht alles geklappt. Lublijana war einen Tick aggressiver und im letzten Drittel hat man gemerkt dass die am Vortag kein Spiel hatten und wir an beiden Tagen mit nur drei Reihen bzw. heute mit nur 14 Spielern agieren konnten. Der Schiedsrichter hat sicher nicht in der Mitte gestanden, denn sonst hätten wir zumindest einen Penalty und 5 bis 6 Powerplays mehr bekommen müssen. Der Spielverlauf wäre dann ein anderer gewesen, vor allem hätte der Gegner uns nicht mit so vielen unerlaubten Mitteln stoppen können. Trotzdem, auch wir müssen wieder stärker spielen und das werden wir auch. Ich hoffe dass unser Team im Play-Off die Unterstützung von allen Wäldern, allen Vorarlberger Eishockeyfans bekommt. Die jungen Wälder Spieler, das Team hat sich dies redlich verdient. Freuen wir uns jetzt auf die fünfte Jahreszeit im Eishockey – auf die Play-offs. Alle zusammen können wir noch sehr viel erreichen.“

HC Slavia Ljubljana -  EHC-Bregenzerwald  3:1 (1:0 / 0:1 / 2:0)  3:1

Eishalle Ljubljana 677; Schiedsrichter: Lesnjak, Certanc, Pahor.

Tore Bregenzerwald: 1:1 Haidinger Christian (5/4 PP)

Strafen Bregenzerwald: 12 min. (Bereuter 3×2 min., Pohl, Stadelmann, Wolf je 2 min.)

Tore Ljubljana: 1:0 Snoh C.; 2:1 Sodrznik, 3:1 Sodrznik.

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