Sanierungstipp: „Da ist guter Rat Feuer“

Bahnteiflisches Feuerwerk mit Otto Hofer und Martin Ortner für den Egger Kirchturm. Egg. (stp) Nicht weil er schief steht, wie der symphonische Professor Martin Ortner in seinem Eingangslied vermutete, sondern weil er von Wind und Wetter in Mitleidenschaft gezogen wurde, muss der Egger Kirchturm saniert werden. Die „Kleaborar Bahnteifl“ wollen dazu einen Finanzierungsbeitrag leisten und traten mit ihrem Mätschpartner Otto Hofer und der Wiener Verstärkung zum Benefizkonzert an.

Ja, dürfen’s denn des?

Schon ein wenig kritisch, wenn ausgerechnet die „Teifl von der Bahn“ etwas für die heilige Kirche tun wollen, merkte Pfarrer Mag. Friedl Kaufmann in seiner Begrüßung an. Zumal die „Bahnteifl“ auf sechs Mann angewachsen waren und zudem noch Auszüge aus ihrem „Mätsch 6“ präsentierten. Aber wer sich im k&k (Knast & Kloster) bewährt hat, darf sich wohl auch das dritte „K“ – wie Kirche – auf seine Fahnen heften. So sah es jedenfalls „Oberbahnteifl“ Ulli Troy, der für sein Benediz- – pardon: Benefizkonzert den Vorteil sah, dass Pfarrer Friedl dabei Gelegenheit bekam, seine Begrüßung der zahlreichen Gäste als Predigt zu konzipieren, denn „wer weiß, ob morgen, Sonntag, wieder so viele Leute in die Kirche kommen . . .“ Ganz uneigennützig wollte Troy den Auftritt aber nicht sehen und vielleicht könne man die Klebern zugewandte Kirchturmseite doppelt schindeln oder anderweitig anzeigen, „woher das Geld für die Sanierung gekommen ist.“ Dass einiges an Geld zusammengekommen ist, dafür sorgten die Besucher im bis auf die Galerie gefüllen Löwensaal.

Prominente Gästeschar

Mit im Publikum auch zwei „Vorfahren“ der „Klea­borar Bahnteifl“, Kaspar Troy und Toni Brändle vom legendären Pfistertrio, das für die „Bahnteifl“ Vorbild war und von dem sie auch immer wieder Klassiker in ihr Programm übernommen haben. Aus Bregenz angereist eine Delegation des Freundeskreises des Kapuzinerklosters mit ihrem Chef Kurt Mathis, Jürgen Weiss, Wolfgang Troy und Werner Kaplaner an der Spitze.

Feuerwerk des Humors

Bombenstimmung im Publikum, humorvolles Feuerwerk auf der Bühne – den legendären Auftritt im Bregenzer Kapuzinerkloster haben die sechs Akteure noch locker getopt. Auszüge aus dem „Mätsch 6“, garniert mit neuen Wortspielen aus dem Hause Hofer und dem Versuch von Professor Ortner, sich im Land der „Käserar“ musikalisch-sprachlich zu integrieren, sorgten für Lachlawinen am laufenden Band. Dass man Willibalders Otto nicht immer wörtlich nehmen sollte, wurde spätestens bei seinem Sanierungstipp klar: Der Lustenauer referierte nämlich über eine Haussanierungsberatung, die für den Egger Kirchturm ganz sicher nicht zur Anwendung empfohlen werden kann, gab doch der Sanierungsexperte aus Lustenau – no, na, ned – den Tipp „Da ist guter Rat Feuer . . .“

Tomaten aus Bankau

Martin Ortner setzte noch einen drauf und verpackte seine Wortspiele gleich in pfiffige Melodien. Statt der Sonne bei Capri ließ er beispielsweise die „Sonnenkönigin“ vor Fußach (wo bisher nur Schiffsnamen versenkt wurden) untergehen. Höhepunkt dieser Spielereien eine Werbeeinschaltung für Tomaten aus Bankau. Sie kennen diese Spezialität nicht? Wetten doch? – man findet sie nämlich weltweit auf Schritt und Tritt und es gibt wohl kaum jemanden, der die Bankau-Tomaten nicht immer wieder gerne in Anspruch nimmt. Verpackt in der Melodie des Welthits „Guantanamera“ waren neben den Tomaten aus Bankau auch noch Hirnanhangdrüsen, Kaulquappensocken oder das Bekleidungszeitalter, die Gwand-an-ham-Ära.

Wiederholungsspiel

Wer den Auftritt der „Glorreichen Sieben“ – zu den sechs auf der Bühne gesellt sich nämlich mit Musikerkollege Tone Fetz, der fast 40 Jahre Musik macht und seit „Bahnteifl“-Beginn als Tontechniker dabei ist, noch ein weiterer „Bahnteifl“, der im Hintergrund werkt, dazu. Neben Toneles Tones Tone auf der Bühne, der eben für gewöhnlichen Ton sorgt auch noch Fetzo Tone, der daraus den guten Ton macht – in Egg verpasst hat, muss sich nicht grämen, am 23. März treten sie noch einmal zu einem Benefizkonzert in Götzis an. Dort müssen sich aber „Bahnteifl & Partner“ sogar noch mehr ins Zeug legen, denn die Götzner Kirche hat bekanntermaßen zwei Türme . . .

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