Anna Düringer feiert ihren 100. Geburtstag

Ihr 100. Lebensjahr vollendet heute Anna Düringer geb. Malin bei guter Gesundheit
wohlumsorgt im Haus ihrer Tochter Roswitha. Sie ist eine der drei Töchter von
Gebhard und Sophie Malin und erblickte in Hittisau das Licht der Welt. Mit
ihren Schwestern Rosa und Irma erlebte sie eine behütete Kindheit, musste
jedoch schon früh auf eigenen Beinen stehen, denn die kleine Landwirtschaft und
der Verdienst durch die Lohnstickereien, die von Hand angefertigt wurden,
reichten gerade für das Nötigste. So trat sie mit 13 Jahren ihre erste
Arbeitsstelle als Magd in Hittisau an, arbeitete einige Jahre in der Wäscherei
Troll in Dornbirn, bei Rhombergs und in den Gasthäusern „Kreuz“ und „Hirschen“
in Hittisau. Am 25. April 1938 führte Erwin Düringer sie zum Traualtar. „Wir
standen schon um 4 Uhr auf, um 5 Uhr hat man uns,zusammengegeben‘, dann sind wir
mit dem Postauto nach Bregenz gefahren und von dort nach Satteins zu meinen
Verwandten“, erinnert sich die Jubilarin. Im Hirtobel richteten sich die jungen
Eheleute ein und mit den Jahren stellten sich fünf Söhne und eine Tochter ein,
die die Eltern ordentlich auf Trab hielten. 1946 zog die Familie ins neue
Schulhaus, wo die Jubilarin 17 Jahre für Ordnung und Sauberkeit sorgte. Das war
eine große Erleichterung, denn im Tobel hatte die Familie nur ein Schlafzimmer
und eine Küche, im Schulhaus gab es doch ein paar Zimmer mehr. 1963 musste die
Jubilarin den Tod des Ehemannes beklagen. Zu seinen Lebzeiten erwarben sie ein
altes Bauernhaus, das Anna nun renovierte und Zimmer an Touristen vermietete. Zudem
flickte sie Tisch- und Bettwäsche für die Gasthäuser „Schiff“ und „Krone“ und
einige Jahre arbeitete sie noch als Heimarbeiterin. Viel Freude bereitete ihr
auch das Stricken und Häkeln in der Handarbeitsrunde und so entschloss sie sich
mit 75 Jahren noch einen Hardanger- Stickkurs zu machen. Bis Mai 2012 lebte sie
in ihrem Haus und wurde von der Familie liebevoll umsorgt, dann nahm sie ihre
Tochter Roswitha mit zu sich. Gerne sitzt Ann Düringer in der Stube bei ihrer
Tochter und nimmt am Leben der Familie teil, gönnt sich aber auch gerne wieder
ein kleines Nickerchen. „Das Schöne und das Schlechte ist vorübergegangen,
inzwischen sind mein Mann, drei meiner Kinder und meine Schwester Rosa
gestorben“, so die Jubilarin, die sich von diesen Schicksalsschlägen jedoch
nicht niederdrücken lässt. Sie genießt jeden Tag nach einem arbeitsreichen
Leben und freut sich über die Besuche der 16 Enkelkinder und der vielen
Urenkel. Den hohen Geburtstag feiert Anna Düringer im kleinen Rahmen bei einem
guten Essen mit ihrer Schwester Irma, den Kindern und ihren Familien. Auch
Bürgermeister Klaus Schwarz kommt zum Gratulieren und die Musik wird der
ältesten Hittisauer Bürgerin ein Ständchen spielen.

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