„Hauptsache, Maria ist dabei“

Originelles und interessantes Konzert mit Lesung im Bahnhof Andelsbuch.

Andelsbuch (ewi) Ein Großfeuer in New Orleans, Stemmeisen und Zündschnurs „Marie“ aus dem Lied „Höuufladar“, Maria im „Gfängnis“ und die Errichtungsurkunde der Diözese Feldkirch – all das kommt heraus, wenn man sich mit Maria und dem 8. Dezember beschäftigt. Isabella Fink, Heidrun Wirth und Georg Sutterlüty taten dies mehrere Monate, das Ergebnis präsentierten sie in Wort und Lied im voll besetzten Bahnhof Andelsbuch.

„Hauptsache, Maria ist dabei“ – egal, ob die Heilige Jungfrau oder sonst eine Maria: Unter diesem Motto sammelten die KünstlerInnen Daten, Geschichten und Lieder. Zusätzlich stellten sie in ihrem Umkreis die Frage „Was fällt dir zu Maria Empfängnis ein?“. Die häufigsten Antworten waren: „Eigentlich ist nicht Jesus empfangen worden“ und „Ich habe als Kind immer Maria im ‚Gfängnis‘ verstanden.“

Die beiden Musikerinnen und der Autor hatten Ereignisse recherchiert, die in den vergangenen 600 Jahren am 8. Dezember stattgefunden haben: 1542 kam Maria Stuart zur Welt, 1875 wurde in Andelsbuch nach der Messe verkündet, dass die Schule wegen Holzmangels ihre Pforten schließt, 1976 erschien das Album „Hotel California“ von den „Eagels“. Dieses Lied spielten die drei KünstlerInnen, danach erklärte Isabella Fink: „‘We are all just prisoners here‘ heißt es in einer Strophe. Damit wären wir wieder beim ‚Gfängnis‘“.

Georg Sutterlüty sprach über die Entstehungsgeschichte von Maria Empfängnis, zwischendurch erklangen Lieder wie „Maria durch ein Dornwald ging“ oder „Winter“ aus den „Vier Jahreszeiten“ von Vivaldi. Während Isabella Fink mit dem Cello Präludium 1 Suite von Bach spielte, las Georg Sutterlüty aus einer Marien-Litanei und spulte Sätze ab wie: „Du gütigste Jungfrau, du Sitz der Weisheit, du vortreffliches Gefäß der Andacht, du Turm Davids.“

Am Ende behandelten die KünstlerInnen das Thema „Maria Empfängnis als Tag des Konsums“, u.a. lasen sie das Gedicht von Ulrich Gabriel, „Leute kauft“, vor.

Mit langanhaltendem Applaus bedankte sich das Publikum für den interessanten und originellen Abend. Schade, dass dieses Konzert mit Lesung nur einmal aufgeführt wurde!

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