Unter dem Motto „Ich kauf im Wald“ will der Wälder Handel künftig an einem Strang ziehen.
Bregenzerwald. „Ich kauf im Wald“ nennt sich die neue Plattform des Wälder Handels, initiiert und entwickelt von den Kaufmannschaften und Handelsorganisationen sowie der Regio Bregenzerwald. Auch die Handelsbetriebe im Bregenzerwald stehen vor großen Herausforderungen. „Kunden ändern ihr Einkaufsverhalten, das Image der Handelsberufe erschwert das Finden geeigneter Mitarbeiter oder von Nachfolgern, kostenintensive Aktionen und Rabatte sind in der Handelslandschaft an der Tagesordnung“, so Daniela Kohler, Geschäftsführerin der Regio Bregenzerwald. Als eine Antwort darauf setzen die Handelsbetriebe der Region mit „Ich kauf im Wald“ auf bewährte Stärken und auf eine neue Form der Kooperation.
Analyse erarbeitet
Entwickelt wurde die neue Plattform von Vertretern der Kaufmannschaften Hittisau und Egg, witus, dem Wirtschaftsraum Au-Schoppernau und der Regio Bregenzerwald. Als eine Starthilfe für mehr Kooperation im Bregenzerwälder Handel erarbeiteten Schüler der Bezauer Wirtschaftsschulen in über 800 Stunden ein Grundlagenpapier, indem die Situation des Handels in der Region analysiert wurde. „Zentrale Erkenntnisse ergaben“, so der Direktor der Bezauer Wirtschaftsschulen, Andreas Kappaurer, „dass die Kaufkraft in der Region zwar zufriedenstellend ist, jedoch verdeutlichte sich auch der Kaufkraftabfluss in andere Regionen. Andererseits besuchen viele Kunden von außerhalb des Bregenzerwaldes die Bregenzerwälder Handelsbetriebe.“
Fixes Kernteam
Die Plattform „Ich kauf im Wald“ ist als offener Verbund organisiert, alle Kaufmannschaften und Handelsorganisationen arbeiten im fixen Kernteam mit. Jeder der 260 Handelsbetriebe in der Region kann mehrmals jährlich an gemeinsamen Akzenten teilnehmen und in Arbeitsgruppen an verschiedenen Themen mitarbeiten. Der Fokus liegt dabei auf dem gewerblichen Handel, die Akzente sind auf branchen- und gemeindeübergreifende Zusammenarbeit ausgerichtet.
Gemeinsame Aktivitäten
„,Ich kauf im Wald‘ ergänzt gezielt bestehende Angebote z. B. der örtlichen Kaufmannschaft oder der Wirtschaftskammer. Die Aktivitäten sollen einfach einsetzbar sein und die Unternehmen praktisch in ihrer Arbeit unterstützen“, erklärt Theresia Fröwis von der Kaufmannschaft Bezau. „Erstmals haben damit auch Handelsbetriebe in Gemeinden ohne eigene Kaufmannschaft die Möglichkeit, sich an regionalen, leicht umsetzbaren und attraktiven Aktivitäten zu beteiligen.“
Adventkalender
Am Samstag, 1. Dezember, fand sich in jedem Bregenzerwälder Briefkasten eine kleine Überraschung. Ein Adventkalender mit Postkarten für jeden Tag und einem Überblick über alle vorweihnachtlichen Veranstaltungen im Wald erfreute die Beschenkten. Gutscheine und Angebote, wie zum Beispiel eine Gratis-Reparatur der „Lieblingsschuhe“, eine Gratis-Überprüfung der Autobeleuchtung oder ein Gratis-Check von Elektrogeräten ergänzen das vorweihnachtliche Präsent. Bei dieser ersten gemeinsamen Aktion gestalteten Teilnehmer jeder Branche ein Kalenderblatt und zeigten so den Mehrwert regionaler Handelsstrukturen auf. „Wir wollen Kooperation statt Konkurrenz“, betonte der Bezauer Bürgermeister Georg Fröwis, „und mit diesem gemeinsamen Auftritt erhoffen wir uns eine Stärkung des Bregenzerwälder Handels.“