Kirchturmschindeln im Advent

Egger Bäuerinnen verkauften Adventkränze und Gestecke für gute Zwecke.
Egg. Freitagnachmittag im Sozialzentrum in Egg. Der Duft nach Tannenreisig, frisch gebackenem Kuchen und Kaffee liegt in der Luft. Geschäftige Pflegerinnen eilen hin und her, erwartungsvolle Augen beobachten das emsige Werken. Auf langen Tischen reihen sich Adventkränze, Gestecke und weihnachtliche Dekorationen. Liebevoll gefertigte Handwerkskunst aus Tannenreisig, Moos, Hölzern und bunten Kerzen. Jedes Stück ein Unikat. Dachschindeln, welche über 100 Jahre den Kirchturm vor Feuchtigkeit bewahrten, dienen nun als Dekostücke und als Fundament für so manches geschmackvolle Arrangement.

Hilfe leisten

Bereits zum zweiten Mal veranstalteten die Egger Bäuerinnen unter der Leitung von Ortsbäuerin Theresia Schneider einen Adventkranzbasar, deren Erlös sozialen Zwecken zugeführt werden soll. Die Hälfte der eingenommenen Geldmittel wollen die Frauen für die Sanierung des Kirchturms spenden, der Rest soll einer Bregenzerwälder-Bauernfamilie zu Gute kommen, deren Kind an einer schweren Krankheit leidet.

Brandgefährlich

Während Pfarrer Mag. Friedl Kaufmann die Weihung vornimmt, strömen auch schon die ersten Besucher in´s Foyer. Eine Heimbewohnerin hat sich für einen Kranz aus Reisig und Heidelbeerästchen entschieden. Dicke rote Kerzen geben dem Ganzen ein festliches Gepräge. „Leider dürfen wir in unseren Wohnräumen keine Kerzen anzünden“, bedauert die alte Dame um gleich darauf hinzuzufügen: „was auch verständlich ist, viel zu sehr ist die Brandkatastrophe im Jahr 2008, als im Vinzenzheim 12 Menschen ums Leben kamen, noch in Erinnerung“. Aber schließlich ließe sich auch mit elektrischen Kerzen vorweihnachtliche Stimmung verbreiten, sprach´s und entschwand samt ihrem Einkauf im Personenaufzug.

Leiser Nachmittag

Währenddessen füllte sich das Foyer und die Besucher konnten sich von der Geschicklichkeit der Bäuerinnen ein Bild machen. Bereits am frühen Nachmittag war das umfangreiche Sortiment so gut wie erschöpft. Zu einem weiteren positiven Aspekt des Adventnachmittags gestaltete sich das gesellige Beisammensein mit Bewohnern und Pflegepersonal des Sozialzentrums. Köstliche, von den Bäuerinnen gebackene Kuchen und Torten, ließen keine Wünsche offen. Für leise besinnliche Musik sorgte Wilma Fink auf der Zither, begleitet wurde sie von Hertha Pfanner auf der Gitarre. „Mit dieser Aktion wollen wir ein Zeichen setzen und Freude bereiten“, begründet Theresia Schneider das große Engagement der Bauernfrauen.

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