Viel Lob und Ansporn zum 40-Jahr-Jubiläum der Bezauer Wirtschaftsschulen.
Bezau. (stp) „Im Westen geht die Sonne auf“, stellte MR MMag. Hermine Sperl als Festrednerin beim 40-Jahr-Jubiläum der Bezauer Wirtschaftsschulen nicht nur naturwissenschaftliche Gesetze auf den Kopf, sondern brachte damit zum Ausdruck, dass im Bregenzerwald „Innovation und Kreativität vorhanden ist und mit Mut und Neugierde Neues probiert und entwickelt wird.“
Beispielgebend
Die Innovationen sind dann „oft Ideen, die für ganz Österreich relevant werden. So ist die gemeinsame Leitung der HAK und HAS und der Mittleren und Höheren Tourismusschulen als Bildungszentrum ein Vorbild für andere.“ Österreichweit, so die Leiterin der Ministeriums-Abteilung 23 für kaufmännische Schulen, gebe es nur acht derartige Berufsbildungszentren. Dabei sei es möglich, Synergien zu nutzen, Rivalitäten zwischen den verschiedenen Schultypen und Schulleitern zu vermeiden und den Schülerinnen und Schülern unter einem Dach die richtige Schule anbieten zu können. Dass dazu noch ein maßgeschneidertes Schulgebäude zur Verfügung stehe, verstärke den Vorzeigeeffekt von Bezau noch. Diese Schule, so Sperl, habe sich aus einer kleinen, privaten Handelsschule zu einem Bildungszentrum entwickelt, das den visionären Ideen der Pioniere – allen voran dem langjährigen Direktor Dr. Gebhard Hubalek – ein hervorragendes Zeugnis ausstellt.
Diesen Weg weitergehen
Runde Geburtstage, so der Schweizer Festredner Reto Ammann, seien ein Grund, Rückschau zu halten und aus der Geschichte neue Ziele und Visionen zu entwickeln. Bildung zähle in der Schweiz wie in Österreich zu den wenigen „Rohstoffen“, deshalb sei es ein Gebot der Stunde, diesen „Rohstoff“ zu nützen und zum Exportschlager zu entwickeln. „Wer Käse oder Architektur beherrscht und sich in hochspezialisierten Nischen behaupte wie Blum oder Zumtobel, habe auch das Potenzial, im Bildungswesen Ähnliches zu schaffen.“ Bezau sei eine der Quellen zur Mitgestaltung von Bildung, und er wünsche deshalb dem Jubilar, dass er den Weg konsequent weitergehen könne.
Möglichkeiten bieten
Die politisch Verantwortlichen werden auch in Hinkunft alles unternehmen, um der Bezauer Schule alle Möglichkeiten zu bieten, den visionären Weg, den Bildungspionier Gebhard Hubalek vor vier Jahrzehnten vorgegeben und mit Geduld und Beharrlichkeit umgesetzt hat, weiterzugehen, versprach Bürgermeister Georg Fröwis. Als Schüler der ersten Stunde – Fröwis war im Herbst 1972 einer der Schüler der damaligen Handelsschulklasse – habe er hautnah verfolgen können, was hier als Stolz der Gemeinde aufgebaut wurde.
Gehende bleiben
Mit einem Zitat von Dorothee Sölle „Lasst uns Gehende bleiben“ machte auch LSI Mag. Christine Schneider-Sagmeister der Schule Mut, ihren beispielhaften innovativen Weg weiterzugehen. Bei ihren Besuchen als Inspektorin sei sie immer wieder beeindruckt, wie an dieser Schule „einfach alles stimmt“ und sie stets aufs Neue tief beeindruckt sei. Lob auch von Wirtschaftskammerpräsident Manfred Rein: „Was österreichweit permanent zur Diskussion steht, hat Bezau längst in die Realität umgesetzt, nämlich eine gemeinsame Schule für alle und für vielfältige schulische Bedürfnisse. Eine fundierte, praxisorientierte Ausbildung, vielseitiges Engagement und ein wertschätzendes Schulklima sowie die daraus folgenden Arbeitsmarktchancen der Absolventinnen und Absolventen bilden dabei seit Jahrzehnten die Zutaten für das Erfolgsrezept der Bezauer Wirtschaftsschulen.“
Statt Musikeinlagen
Kreativität bewiesen Schülerinnen und Schüler auch bei der Konzeption des Festaktes. Statt der üblichen Musikeinlagen gab es kulinarische Beiträge und originelle Präsentationen der Aktivitäten an der Schule. Dabei spannt sich ein weiter Bogen von sportlichen und schulischen Wettbewerbserfolgen, Auslandsaufenthalten und Austauschprogrammen von England über Irland, Frankreich, Spanien oder Italien bis China, Australien oder USA.
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