Aktiv und erfolgreich im Schießsport
Das Schützenwesen in Bezau blickt auf eine über 200-jährige Tradition zurück.
Bezau. Im Bregenzerwald gibt es sieben eingetragene Schützengilden, die allesamt zu den ältesten Vereinen in der Region zählen. Eine von diesen ist die in Bezau.Im Jahr 1796 wurde die Bezauer Schützengilde aus der Taufe gehoben. Über ein Jahrhundert lang bildete ein Schützenhaus die Heimstätte des Vereins. Aufgrund von Baufälligkeit musste dieses zu Beginn des 20. Jahrhunderts geschlossen werden. Seit 1904 ist der Bezirksschießstand am Ölberg der Treffpunkt der schießbegeisterten Bezauer, die dort mit ihren (Kleinkaliber-)Waffen an acht Ständen auf eine Entfernung von 50 und 150 Metern ihrem Hobby nachgehen können. „In unserem schönen Vereinslokal kommt anschließend auch der gesellschaftliche Teil nie zu kurz“, erklärt der Obmann, Oberschützenmeister Amadeus Sutterlüty.
Bewegte Geschichte
In den über 100 Jahren hat sich am heutigen Standort aufgrund der wechselnden politischen Strömungen natürlich einiges getan. Nach 14 Jahren Monarchie folgten 20 Jahre 1. Republik, dann sieben Jahre Deutsches Reich und neun Jahre Besatzungsmacht. In all dieser Zeit erfüllte der Schießstand die verschiedensten Funktionen. So beispielsweise als Gerichtsschießstand für die kaiserlich-königliche Landesverteidigung, als Waffen- und Feldausrüstungsarsenal im 1. Weltkrieg, ab 1925 als Sportschießstand – unter anderem auch für die Besatzungssoldaten aus Marokko nach dem 2. Weltkrieg – und danach als rein sportliche Trainings- und Wettbewerbsstätte für Hobbyschützen. Seit 1984 ist die damals gegründete Kaiserjäger-Schützenkompanie ebenfalls Bestandteil der Gilde.
Viele Aktivitäten
Die Bezauer Schützen sind ein überaus aktiver Verein. In den vergangenen Jahren kamen eine Bundesmeisterschaft und mehrere Landesmeisterschaften im „jagdlichen 150 Meter-Kugelschießen“, Bezirksmeisterschaften in den Kleinkaliberbewerben sowie einige Jubiläumsschießen zur Austragung.
Auch im Winter wird in Bezau „scharf“ geschossen. Dann siedeln die Schützen in den Keller des Gemeindehauses um, wo zweimal wöchentlich an den acht zehn Meter-Luftgewehrständen trainiert wird. Seit nunmehr neun Jahren veranstalten die Schützen außerdem gemeinsam mit dem örtlichen Skiclub im Spätwinter einen Biathlon für Jedermann, bei dem jeweils bis zu 100 Teilnehmer am Start sind. „Dieser Event ist immer ein gesellschaftliches Highlight für die beiden Vereine und die ganze Dorfbevölkerung“, so der Oberschützenmeister.
Tolle Erfolge
Die Mitglieder der Bezauer Schützengilde konnten schon viele tolle Erfolge einheimsen. Besonders der Nachwuchs lässt immer wieder mit Spitzenergebnissen aufhorchen. Bei den diesjährigen Kleinkaliber-Landesmeisterschaften holte sich beispielsweise der Jugendliche Adrian Sutterlüty im Einzelbewerb und mit der Mannschaft den Sieg in der Kategorie „liegend frei“, das Team der Jungschützen landete ebenfalls auf Rang eins. Auch bei den Bezirksmeisterschaften und den Bregenzerwälder Rundenwettkämpfen landen die Bezauer Schützen immer im Spitzenfeld.
Zahlen und Fakten:
1796 wurde die Bezauer Schützengilde gegründet
1904 folgte die Übersiedlung an den Ölberg
1998 wurde die neue Standschützenbataillonsfahne eingeweiht
125 Mitglieder sind bei der Schützengilde gemeldet
30 davon sind aktive Sportschützen
25 davon sind aktiv bei der Schützenkompanie
Warum bist du beim Verein?
Gerhard Moosbrugger, Jugendbetreuer
Ich betreue nun schon seit mehreren Jahren unseren Nachwuchs in den Bereichen Luftgewehr und –pistole. Die Jugendlichen haben schon viele schöne Erfolge gefeiert, das freut mich sehr.
Werner Beer, Kompaniekommandant
Als begeisterter Sportschütze bin ich zudem noch Vereinsarchivar und Gründer der Schützenkompanie. Ich bin seit 1969 mit Leib und Seele im Verein dabei, wir alle halten super zusammen.
Adrian Sutterlüty, Jugendschütze
Wir haben viel Spaß miteinander. Man lernt viele neue Freunde anderer Schützengilden kennen. Wir unternehmen neben dem Training und den Wettkämpfen auch sonst viel zusammen.
