Berlakovich fordert “Neubewertung” von Biotreibstoffen

Schwarzach, Hittisau – Landwirtschafts- und Umweltminister Niki Berlakovich verteidigt im Interview mit VOL.AT den vorläufigen Ausstieg aus E10 und fordert eine Neubewertung der Biotreibstoffe.

Bundesminister Berlakovich bleibt bei seiner alten Verteidigungslinie: “Das fossile Öl ist klimaschädlich, hat ein Ablaufdatum und wird immer teurer, daher braucht es Alternativen zum Öl. Die Biotreibstoffe sind eine Möglichkeit, das Öl zu ersetzen.” Die EU-Kommission lehne nicht Biotreibstoffe ab, sondern wolle sie lediglich neu bewerten. Das sei auch in seinem Sinne, “denn es hat keinen Sinn, wenn wir einen Biotreibstoff aus dem Dschungel nach Europa bringen.” Die Europäische Kommission hatte letzte Woche angekündigt, den Anteil von Biotreibstoffen auf fünf Prozent beschränken zu wollen und ab 2020 keine Fördermittel mehr bereitzustellen.

E10 ausschließlich “Mittel” zur Erreichung der Klimaschutzziele

Die zuletzt einhellige Kritik von Umweltschützern an der Einführung von E10 will Berlakovich nicht so stehen lassen. Greenpeace halte etwa an der Sinnhaftigkeit von Biotreibstoffen fest, fordere aber ebenfalls eine Bewertung. Den Vorwurf, sein vehementes Eintreten für E10 habe etwas mit den Interessen der österreichischen Landwirte zu tun, wies Berlakovich vehement zurück. Es gehe ihm ausschließlich darum, dass Österreich seine Klimaschutzziele erreiche. Und Sprit aus biologischem Anbau sei ein Mittel, das den Weg dorthin erleichtere.

Berlakovic verteidigt Kompromiss zu U-Ausschuss

Wenig überraschend verteidigt Berlakovich die Entscheidung, den Korruptionsuntersuchungsausschuss weiterzuführen. Die Parlamentsparteien hatten sich am Mittwoch darauf geeinigt, den Ausschuss nur mehr acht Tage weiterarbeiten zu lassen – was zu teils heftiger Kritik führte. Berlakovich und Staatssekretär Josef Ostermayer wurden als einzige Regierungsmitglieder geladen. Der Umwelt- und Landwirtschaftsminister soll Auskunft über die Inseratenpraxis der Bundesregierung seit 2000 geben. Dabei dürften auch Inserate zur Sprache kommen, die Berlakovich gemeinsam mit der Agrarmarkt Austria schalten lassen hat.

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