Neuer Erlebnisweg „ Grenzerpfad“ verbindet Sulzberg und Oberreute

Auf dem kürzlich eröffneten Grenzerpfad wird neben ansprechender Naturkunde der Mythos „Grenze und Schmugglerei“ wiederbelebt.

Genau an der Staatsgrenze traf  man sich bei herrlichem Spätsommerwetter zum kleinen Festakt anlässlich der Eröffnung des Grenzerpfades. Etwa 200 Personen strömten aus Sulzberg und Oberreute auf allen erdenklichen Wanderwegen und Nebenrouten  zum Festplatz heran, allen voran die Bürgermeister Helmut Blank von Sulzberg und Gerhard Olexiuk von Oberreute.   Die beiden Gemeindechefs priesen den Grenzerpfad als sehr gelungenes interkommunales und internationales Projekt, mit dem das ohnehin schon  reizvolle Wandergebiet Hochsträss noch attraktiver geworden sei.  „Medien und Internet bringen uns alle erdenklichen Informationen aus der ganzen Welt ins Haus, aber die kleinen Naturwunder vor unserer Haustür gilt es immer wieder neu zu entdecken“,  so Bgm. Helmut Blank in seiner Eröffnungsrede.

Den kirchlichen Segen für die neue Anlage spendete der Sulzberger Pfarrer Peter Loretz, jedoch erst nach humorvoller Klärung von gewissen Irritationen, hervorgerufen durch den neuen symbolhaften  Grenzschranken und die den Grenzerpfad dominierende Kinderleitfigur „Schmugglerpeter“.

Abenteuer auf 4,7 km

Für das Projekt Grenzerpfad haben sich die beiden Gemeindevertretungen von Sulzberg und Oberreute nicht zuletzt deshalb entschieden, weil neben Basis-Naturkundewissen  auch ein Hauch von Abenteuer für Kinder durch die Figur des Schmugglerpeter angeboten wird. Hinter dem Projekt steht das Landschaftsarchitekturbüro Bolender-Gretler-Lehne mit Sitz in Isny im Allgäu.  Zusammen mit einer Arbeitsgruppe bestehend aus Vertretern beider Gemeinden wurde mehr als ein Jahr lang an den Ausführungsdetails geschliffen und gefeilt. Entstanden ist nun ein attraktiver Rundweg, der zur Hälfte auf deutschem und zur anderen Hälfte auf österreichischem Staatsgebiet verläuft. Vier Zugänge führen zur Kernrunde von  4,7  km mit  10 Stationen und vielen Abenteuerinhalten.

Schmugglerpeter weiß wie’s geht

Während die Erwachsenen angehalten sind sich Naturwissen anzueignen, sollen die Kinder nach den Anleitungen des Schmugglerpeter auf die Zeichen der Natur achten lernen und die Sinne schärfen. So wie es die Schmuggler früher eben auch getan haben.  Da kann man etwa im Unterholz lebensgroße Tierfiguren entdecken, die Schatzkiste knacken, mit dem Hörrohr  die Stimmen der Baumwipfel einfangen, im Tannenreisigversteck Unterschlupf finden und vieles mehr.  Eine Reihe von äußerst kreativen Landschaftsmöbeln wie Himmelguckerbänke, Waldhängematten, Fernrohrpodest oder eine attraktive Aussichtsplattform mit Blick auf die Nagelfluhkette bereichern den neuen Pfad.

Grenzer, Zöllner, Schmugglergeschichen

Einblick in das frühere Leben an der Staatsgrenze bekommt man beim Grenzhäuschen im Hochsträss auf 1050 Meter Meereshöhe, also am höchsten Punkt des Sulz-Berges. Unzählige Legenden, aber auch wahre und sehr dramatische Ereignisse rund um Grenzer, Zöllner und Schmugger sind bekannt und am Grenzerpfad dokumentiert. Ein Blick durch das Fenster des besagten Grenzerhäuschens zeigt, wie die Beamten ihren Streifendienst versehen haben und bei den Älteren unter uns  wird das wohl manche Erinnerung wecken.

Der Grenzerpfad

4,7 km Länge, 1  – 1,5 Stunden Gehzeit, einfache Wald- und Wiesenwanderung für die ganze Familie auf Wander- und Forstwegen, im Moor führt der Pfad über Holzbohlen. Von Sulzberg aus erreicht man den Pfad nach gut einem Kilometer (früher Naturlehrpfad).

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