Eiförmig, einzigartig und knallhart durchgeplant

Der Bregenzerwald wartet mit einer Sensation auf. Gibt es dort Turbohühner? Nein, aber tolle Handwerker und Künstler.

Andelsbuch. Es ist 5,60 Meter hoch, hat an seiner dicksten Stelle einen Durchmesser von 4,30 Metern, besteht aus Beton, bekommt demnächst noch eine schöne Farbe und wird begehbar sein. Das Betonei, so der vorerst unpoetische Name für ein Objekt, das als Vorbote der Ausstellung „Handwerk + Form“ des Werkraums Bregenzerwald in Andelsbuch entdeckt wurde, ist nicht wegen seinesAusmaßes einzigartig, wer der Sache, die die Ausführenden noch im Verborgenen halten wollten, auf den Grund geht, erfährt einige Details der Herstellung. Am Anfang stand eine pneumatische Schalung, die bis zur gewünschten Größe aufgeblasen wurde, darüber kam ein Hochleistungsbeton und eine textile bzw. eine Karbonbewehrung, die das Material korrosionsunfähig macht. Das eiförmige Gehäuse, dessen Wände extrem dünn, aber auch extrem hart sind, hat oben eine Öffnung, durch die Licht einfällt und ist durch seitliche Öffnungen begehbar.

Wettbewerbsobjekt

Wozu das Ganze? Das fragt man sich, wenn man die Fachleute beim Bauunternehmen Oberhauser und Schedler in Andelsbuch werken sieht. Ganz einfach, in wenigen Tagen kommt der nur alle drei Jahre ausgetragene Wettbewerb „Handwerk + Form“ in seine entscheidende Phase. Rund 140 anonyme Einreichungen aus allen Handwerksbereichen werden von einer internationalen Jury bewertet und für eine im Oktober stattfindende Ausstellung ausgewählt. Die Objekte sind dabei entweder von Künstlern oder von den Handwerkern selbst entworfen. Ausgeführt werden sie allesamt in regionalen Betrieben. Auch wenn man bereits früher realisierte Objekte des Architekten Michael Schultes und der bekannten Künstlerin Ona B. als Vergleiche heranzieht, so ist dieses Betonei etwas Einzigartiges.

Werkraum-Haus

Wenn es im Übrigen auch noch nicht fertiggestellt ist, so wird im Rahmen der diesjährigen Werkraum-Ausstellung auch das neue Werkraum-Haus nach Plänen des Schweizer Star-Architekten Peter Zumthor ein Thema sein. Die Ausmaße sind bereits erfahrbar. Vorarlberg erhält ein weiteres architektonisches Meisterwerk. ##Christa Dietrich-Rudas##

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