„Lebensnotwendiger Zusammenschluss“

Gemeinsames Skigebiet Mellau-Damüls brachte Mellau viele Impulse.Mellau. (ajk) Josef Kolumban Feurstein war von 1889 bis 1894 Bürgermeister von Mellau, jetzt ist es seine Urenkelin, Elisabeth Wicke. „Nicht zu vergessen mein Bruder Otto Natter, Mellauer Bürgermeister von 1985 bis 1995“, beeilt sich die Professorin für Deutsch und Geschichte zu ergänzen.

Ob Gemeinde oder Schulklasse, der Unterschied sei nicht allzu groß. „Die meisten arbeiten gern mit, es gibt einige nicht so Interessierte und einige, die gerne stören.“ Wichtig ist für die Bürgermeisterin die erfreulich große Mehrheit der angenehmen Mitbürger. Die Mellauer sind offenbar mit ihrer Gemeindechefin zufrieden. Immerhin erhielt sie 2010 bei der Gemeindewahl 548 von 687 Stimmen. Derzeit tut sich allerhand in der Wälder Gemeinde und so hat sich Elisabeth Wicke dazu entschlossen, ihr Amt hauptamtlich auszuüben. Hochwasserverbauung, Gestaltung des Dorfzentrums, eine Reihe von Tourismusprojekten, Ausbau des Biomasseheizwerkes, Kinderbetreuung und Familienarbeit – die Zahl der abgeschlossenen, laufenden und anstehenden Vorhaben ist beeindruckend.

Skigebiet Mellau-Damüls

Völlig klar ist die Haltung der Bürgermeisterin „vo Mello“ zum Zusammenschluss der beiden Skigebiete Mellau-Damüls. „Das hat uns einen erfreulichen Schub und viele Impulse gegeben.“ Ein Indikator für den Aufschwung sind die Nächtigungszahlen. Im Jahr 2008/09 wurden in Mellau 126.000 Nächtigungen verzeichnet, ein Jahr später bereits 145.668 und aktuell (2011/12) haben die Gäste bereits 164.000 mal in Mellau genächtigt. Was diese erfreulichen Zahlen für Gastronomie und Hotellerie bedeuten, lässt sich ermessen, wenn man berücksichtigt, dass ein Wintersportgast pro Tag etwa 100 Euro ausgibt. „Für uns war dieser Zusammenschluss lebensnotwendig“, bringt es Bürgermeisterin Wicke auf den Punkt.

Sessellift und Bergbahn

Dass mit dem Umbau des Hotels Hubertus gerade ein neuer touristischer Meilenstein gesetzt wurde, ist erfreulich, ebenso die Bautätigkeit bei den Restaurants auf der Rossstelle. Elisabeth Wicke hat die Hoffnung nicht aufgegeben, dass auch der bestehende Doppelschlepplift bei der Bergstation der Bergbahnen Mellau noch heuer durch eine Achtersesselbahn ersetzt werden kann. „Das ist Voraussetzung dafür, dass auch die Zubringerbahn modernisiert wird.“ Die kleinen Viererkabinen der Bergbahn sind dem Andrang längst nicht mehr gewachsen. „Bevor aber Kabinen für acht oder zehn Personen zur Rossstelle geführt werden, muss das Nadelöhr oben beseitigt werden.“

Zusammenarbeit

Besonders erfreut ist die Bürgermeisterin von Mellau über die gute Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden. „Die fünf witus-Gemeinden (Mellau Bizau, Bizau, Reuthe und Schnepfau) kooperieren besonders gut.“ Längst geht das Bemühen über die ursprünglichen Ziele wie Wirtschaft und Tourismus („witus“) hinaus. „Die Betreuung der Kleinkinder ist so ein Thema, das für kleinere Gemeinden allein nicht so einfach zu bewerkstelligen ist. Auch ein gemeinsames Bauamt wird überlegt.“ Dafür sind allerdings weitere Beratungen erforderlich.

Die Gemeinde Mellau besteht nicht darauf, alles in Eigenregie zu erledigen. Elisabeth Wicke: „Unsere Personalabrechnung macht seit Jahren die Stadt Dornbirn für uns mit – übrigens bereits für derzeit 14 Gemeinden.“ Dort sitzen ausgebildete Fachleute für solche Aufgaben. „Und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben die Gewissheit, dass sie in Mellau genauso bezahlt werden wie ihre Kollegen in Dornbirn.“

Vorfreude auf die Kilbe

Diese Woche freut sich die Bürgermeisterin auf die Kilbe. Dass diese alte Tradition im Vorjahr durch 14 Ortsvereine wiederbelebt wurde, ist ein Beispiel für ein reges Gemeindeleben.

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