Sibratsgfäll investiert in zukunftsweisende Projekte

Sanierung und Neubau der Abwasserreinigunsanlage steht bevor, Käsekeller fertig gestellt.
Sibratsgfäll. Die Abwasserreinigunsanlage in Sibratsgfäll ist in die Jahre gekommen. Vor 30 Jahren erbaut, müsse diese, so Bürgermeister Konrad Stadelmann, nun dringend auf neuen technischen Stand gebracht werden. Nach Prüfung mehrerer Varianten soll nun die bestehende Anlage zu einer SBR-Anlage (sequentielles biologisches Reinigungsverfahren) umgebaut werden. Baubeginn ist am kommenden Montag, die Nettokosten belaufen sich auf 950 000 Euro. 20 Prozent der Gesamtkosten trägt das Land Vorarlberg, acht bis zehn Prozent werden vom Bund bezahlt, der Rest entfällt auf die Gemeinde.

SBR-Verfahren

Das SBR – Verfahren ist das neuste Reinigungsverfahren in Bereich Kleinkläranlagen. Entgegen der meisten anderen Verfahren, bei denen drei Reinigungsschritte erforderlich sind (Vorklärung, biologische Reinigung, Nachklärung), werden bei dieser Technologie (Sequentiell beschickter Reaktor) der zweite und dritte Schritt in einem “Reaktor” (einer Kammer, einem Behälter) zusammengefasst. Dadurch sind bei diesem System nur zwei anstatt drei Kammern nötig. Das separate Nachklärbecken entfällt. Die Behälter der bestehenden Anlage sollen künftig zur Lagerung von Schlamm und dessen Nachbehandlung genutzt werden. „Wir wollen noch dieses Jahr in den Probebetrieb gehen“, ist Stadelmann zuversichtlich. Die endgültige Fertigstellung ist für das Jahr 2013 geplant.

Neuer Käsekeller

Eine weitere Innovation erfuhr die Kleingemeinde durch den vor kurzem erbauten und bereits in Betrieb genommenen Käsekeller der Dorfsennerei Sibratsgfäll. Nach eingehenden Planungsüberlegungen fasste die Generalversammlung der örtlichen Sennerei vor exakt einem Jahr den Entschluss, eine zukunftsweisende Umgestaltung und Erweiterung des bestehenden Gebäudes vorzunehmen. Im Oktober wurde mit dem Bau begonnen, im Frühjahr erfolgten die Innenarbeiten, die Lieferung des Käseroboters, die technische Ausrüstung mit Wärmerückgewinnung sowie der Anschluss an das Fernwärmenetz. Der neu errichtete Käsekeller ist vollklimatisiert und fasst ein Volumen von 2 300 Käselaiben zu je 32 Kilogramm (74 Tonnen), „was ein Mehrvolumen von 1600 Stück gegenüber vorher bedeutet“, erklärt Geschäftsführer Max Bereuter. Die Kosten schlugen mit 1,3 Millionen Euro zu Buche.

Zukunftsweisende Investition

Die ortsansässigen Milchlieferanten und die umliegenden Alpen liefern jährlich ca. 1,3 Millionen Liter silofreie Heumilch. Die Käsepflege wird maschinell mittels Roboter getätigt, im neuen Verkaufsrauf gibt es ausreichend Platz für das neue Einkaufserlebnis. „Ein solches Projekt stellt auch einen finanziellen Kraftakt für die Mitglieder dar“, lobt der Obmann Hubert Eberle das Engagement der Mitglieder, diese brachten neben beachtlichen Eigenleistungen 15 Prozent der Baukostensumme als Eigenmittel in die Genossenschaft ein. Sämtliche Produkte werden zu 100 Prozent selbstvermarktet. „Es handelt sich hier um ein ganz klares Bekenntnis der Sennereimitglieder, ihren eigenständigen Weg weiter zu verfolgen“, so Eberle.

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