Eindrucksvoller Neustart in Warth

Konstituierende Gemeindevertretungssitzung mit klaren Ansagen zur gemeinsamen Arbeit.

Warth. (stp) Nach „Warther Chaoswochen“, ausgelöst durch den kollektiven Rücktritt der Gemeindevertretung im Februar, und einem doch überraschenden Ausgang der Mehrheitswahl Mitte Juni sahen die Wartherinnen und Warther gespannt der konstituierenden Sitzung entgegen.Die Bezirkswahlbehörde hatte vorsorglich zwei „Wahlbeobachter“ aufgeboten, wobei der stellvertretende Bezirkshauptmann Dr. Martin Vergeiner zu Beginn der Sitzung noch einmal deutlich machte, was geschehen würde, wenn . . .

„Das Gesetz sieht vor, dass seitens der Behörde ein Amtsverwalter bestellt wird, sollte keine handlungsfähige Gemeindevertretung zustande kommen. Dieser Beamte würde vor allem umgehend Neuwahlen ausschreiben.“

Rekordtempo, Einmütigkeit

Dazu kam es dann aber nicht, denn „während der Woche zwischen der Wahl und der konstituierenden Sitzung haben wir kons­truktive Gespräche geführt und die Weichen für einen gemeinsamen Neuanfang zum Wohle unserer Gemeinde gestellt“, so der neue Bürgermeister Stefan Strolz. So war es nicht verwunderlich, dass die Sitzung im Rekordtempo über die Bühne ging. Gegenüber dem Wahlergebnis hatte es noch eine kleine Änderung gegeben, der an achter Stelle gereihte Manfred Fritz verzichtete, aus dem Ersatz rückte Thomas Walch als neunter Gemeindevertreter nach.

Letzte Amtshandlung

Gebhard Fritz, der vor genau 20 Jahren im Juni 1992 zum Bürgermeister gewählt wurde, nahm seine letzte Amtshandlung vor und eröffnete die konstituierende Sitzung mit einem nicht alltäglichen Vorschlag: Als Stimmenzähler für die Wahl wurden Dr. Martin Vergeiner und sein Kollege Michael Metzler nominiert. Damit sie nicht ganz umsonst den weiten Weg nach Warth machen mussten, schmunzelte ein Sitzungskibitz. Mit der Wahl seines Nachfolgers, der sieben Stimmen erhielt (bei einer Stimme für Isolde Strolz und einem leeren Stimmzettel) übergab er den Vorsitz an Stefan Strolz. Die Gemeinderäte wurden vom neuen Gemeindechef nach dem Wahlergebnis vorgeschlagen: Isolde Strolz als Zweitgereihte erhielt ebenso wie der Drittgereihte Markus Strolz alle neun Stimmen. Dritter Gemeinderat wurde der Benjamin der Gemeindevertretung, Feuerwehrkommandant Florian Huber, Jahrgang 1986.

Kurz und bündig

Auch die Wahl des Vizebürgermeisters war im Blitztempo durchgeführt: Markus Strolz bedauerte in einem kurzen Statement, dass Isolde Strolz auf eine Kandidatur verzichtet hatte (Strolz: „Ich hätte es gerne gesehen, wenn sie die Funktion übernommen hätte.“). Nachdem auch Florian Huber verzichtet hatte, war die Wahl des bisherigen Vizebürgermeisters Markus Strolz nur noch Formsache. Keine halbe Stunde hatte die „Konstituierende“ gedauert, ehe Stefan Strolz als neu gewähltes Gemeindeoberhaupt nach einem kurzen Statement und dem Appell zur gemeinsamen Arbeit für Warth die Sitzung schloss und zum gemütlichen Teil des Abends ins „Dorfcafé“ einlud. Gegenüber den VN steckte der neue Bürgermeister sein Programm für die restlichen knapp drei Jahre (die Amtszeit der neuen Gemeindevertretung endet im April 2015) ab. Es gelte gemeinsam die „Baustellen“ zu bewältigen, vor allem die Neugestaltung des Dorfplatzes auf den Weg zu bringen und das Räumliche Entwicklungskonzept einer Lösung zuzuführen. Wie er sein Bürgermeisteramt mit Familie und Beruf unter einen Hut bringen werde, sei im Detail noch nicht abgeklärt, er wolle jedoch in „irgend einer Form bei den Skiliften weiter tätig bleiben“.Keine Probleme hat Stefan Strolz mit der Zusammensetzung der Gemeindevertretung, in der gleich vier Hoteliers vertreten sind.

Tourismuslastigkeit

„Warth ist eine Tourismusgemeinde, da ist eine solche Konstellation nicht ungewöhnlich.“ Vizebürgermeister Markus Strolz („Adler“) und Thomas Walch („Walserberg“) bringen langjährige Erfahrung als Gemeindemandatare mit, auf die er nur ungern verzichten würde, Markus Roiderer („Warther Hof“) und Mag. Oswald Jäger („Jägeralpe“) stünden mit ihren 31 bzw. 33 Jahren auch für die Jugend.

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