„Angelika Kauffmann. Zwischen Musik und Malerei“

Schwarzenberg widmet dem Lebensthema der Künstlerin eine Ausstellung.

Erstmals nimmt eine Ausstellung bekannte und bisher unbekannte musikalische Beziehungsgeschichten rund um Angelika Kauffmann in den Blickwinkel. Wie ein roter Faden zieht sich die Spur der Musik durch das Schaffen der Künstlerin. In Form von Selbstbildnissen oder Musen, Instrumenten oder Sängerinnen und schwer entzifferbaren Noten. Zwei Musiksalons mit Schubertiade-Stars im Angelika Kauffmann Museum finden in Kooperation mit der Schubertiade Schwarzenberg statt.

Bereits in jungen Jahren bewies Angelika Kauffmann Talent in der Musik und in der Malerei. Dokumentiert ist diese Doppelbegabung auch in zwei wichtigen Selbstbildnissen. Im Alter von nur zwölf Jahren hielt sie ihre Begeisterung für die Musik fest, indem sie sich als Sängerin mit Notenblatt darstellte. Nur ein paar Jahre später entstand wahrscheinlich in Schwarzenberg das „Selbstbildnis in der Tracht der Bregenzerwälderin mit Pinsel und Palette“. Hier scheint sie sich schon für die Malerei entschieden zu haben. Angelika Kauffmann widmete sich als 50-Jährige in einem an berühmte Vorbilder anknüpfenden Werk noch einmal dem Abschied von der Musik und der endgültigen Hinwendung zur Malerei.

Leihgabe als Wertschätzung
Das Gemälde „Angelika Kauffmann am Scheideweg zwischen Musik und Malerei“ (Replik, 1794), das den weiten Weg von Wakefield (West Yorkshire, UK) nach Schwarzenberg gemacht hat, ist das zentrale Exponat der Ausstellung. Es wurde noch nie in Vorarlberg gezeigt – die Leihgabe bedeutet für das Angelika Kauffmann Museum eine große Wertschätzung. Einerseits wurde extra für das Museum die Regel gebrochen, dass das Gemälde nur alle fünf Jahre verliehen wird, und andererseits zeigt es auch die internationale Anerkennung, die das Museum im sechsten Jahr seiner Erweiterung genießt.
Ein weiteres Glanzstück der Ausstellung ist das „Selbstbildnis als Sängerin mit Notenblatt“ (um 1753) aus dem Ferdinandeum. Erst kürzlich entdeckte der Musikwissenschaftler Reinhard Strohm die Textvorlage für die Komposition: die junge Künstlerin verwendete Pietro Metastasios berühmte Kanzonetta „L’estate“ (Der Sommer) von 1724.

Kooperation mit der Schubertiade
Sowohl Ausstellung als auch Rahmenprogramm widmen sich der neu entdeckten musikalischen Beziehungsgeschichte zwischen der jungen Angelika Kauffmann und dem aus Mulhouse stammenden Flötisten Jean Gaspard Weiss. Zwei Künstlergespräche mit den Schubertiade-Stars Annette Dasch und Thomas Quasthoff unterstreichen die Kooperation mit der Schubertiade. Krönender Abschluss der Ausstellung wird die Aufführung der im Jugendbildnis notierten Kanzonetta durch Schüler und Lehrer der Musikschule Bregenzerwald zur Finissage sein.
 

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