Neuer Feuerwehr-Stützpunkt Reuthe

Die Ortsfeuerwehr Reuthe lädt am Sonntag, den 6. Mai 2012, zur Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses im Ortsteil Baien ein. Mit dem neuen Feuerwehrhaus erhält die Wehr auch ein leistungsfähiges Allradfahrzeug. Reuthe wird zudem zum neuen Atemluft-Stützpunkt für die Wehren der Region. Es dauerte seine Zeit, bis das inzwischen viel zu klein gewordene 1978 erbaute Feuerwehrhaus von Reuthe durch einen Neubau ersetzt werden konnte. Bereits 2004 gab es Pläne zum Umbau des alten Gebäudes. Erst, als die Gemeinde 2008 das Nachbargebäude erwerben konnte, boten sich neue Möglichkeiten, wie Bürgermeister Arno Scharler erläutert.

 Ausreichend Parkplätze

Weil das Haus Nr. 123, das „Felderhaus“, direkt gegenüber dem Feuerwehrhaus steht und über ausreichend Fläche verfügt, fiel schließlich die Entscheidung für den Neubau am gleichen Standort. Das Parkplatzproblem war durch die vorhandenen Flächen beim Nachbarhaus  behoben. Und ein großer Schulungsraum für die Feuerwehr, der eventuell auch von anderen Vereinen genutzt werden könnte, lässt sich vermutlich nachträglich im „Felderhaus“ einrichten. Das gehört aber noch genau abgeklärt.

Sonst aber sollte das neue Feuerwehrgerätehaus alles bieten, was für den Einsatz der Wehr erforderlich ist. Reuthe ist zudem neuer Atemluft-Stützpunkt für die Wehren der Nachbarschaft. Wenn bei Großbränden für Löschangriffe viel Atemluft benötigt wird, sorgt Reuthe mit der mobilen Anlage dafür, dass die Atemluftflaschen rasch und richtig befüllt werden.

Drei Architekten beauftragt

Es mag für Köche gelten, dass zu viele von ihnen den Brei verderben, Architekten wissen offenbar auch gemeinsam ein erfreuliches Ergebnis ihrer Arbeit zustande zu bringen. Denn für die Planung des Feuerwehrhauses beschritt Reuthe einen nicht alltäglichen Weg. Drei anerkannte Planer haben enge Beziehungen zur Gemeinde. DI Johannes Kaufmann ist ein Sohn der Gemeinde, DI Bernd Frick hat sein Büro in Reuthe und DI Paul Steurer vom Büro Querformat ZT GmbH, wohnt in Reuthe. Da die drei zur Zusammenarbeit bereit waren, wurden sie damit beauftragt, gemeinsam eine gute Lösung zu entwickeln.

Die Planungsarbeit begann im Jänner 2010, im Juni 2011 wurde mit dem Bau begonnen. Weil der Ablauf optimal organisiert war, konnte die Ortsfeuerwehr Reuthe das Objekt bereits im Dezember 2011 beziehen. Sie zeigt sich mit dem Ergebnis ebenso zu frieden wie die Gemeinde.

„Wir haben das Projekt in verschiedene Leistungsphasen gesplittet. Während diesen Leistungsphasen war zwar jeweils ein Büro federführend hauptverantwortlich, gleichzeitig waren aber immer alle drei Büros bei wichtigen Entscheidungen involviert, sodass immer ein gemeinsamer Konsens gefunden werden konnte“, berichtet DI Paul Steurer vom Büro Querformat ZT GmbH, Dornbirn, über die gelungene Zusammenarbeit der drei beteiligten Architekturbüros.

Im Erdgeschoss des Neubaues stehen drei Fahrzeugstellplätze zur Verfügung, es gibt die Umkleiden mit Nasszellen, den Mannschaftsraum, Kommandoraum sowie die Nachrichtenzentrale. Im Untergeschoss sind Werkstätten, Technikräume und ein großes Katastrophenlager zu finden. Ebenso ist hier die Schlauchpflege untergebracht. DI Steurer: „Aus diesem Grund musste der Schlauchturm nur zehn Meter hoch werden, er reicht bis ins Untergeschoss.“ So wurde ein zu hoher Baukörper vermieden. Material aus dem Lager im Untergeschoss – vor allem die Container für verschiedene Einsatzzwecke – lassen sich mit dem großen Lift direkt zu den Einsatzfahrzeugen bringen.

Insgesamt wurden bei 3.460 m3 Kubatur 751 m2 Nutzfläche geschaffen, die Baukosten für das Feuerwehrgerätehaus betragen ca. 1,65 Mio. Euro (exkl. MwSt.)

 Bewusst kein Passivhaus

Die drei Planer verzichteten bewusst auf eine Ausführung in Passivhaus-Standard. DI Paul Steurer: „Ein Feuerwehrhaus ist ja nicht bewohnt, es muss daher nicht andauernd auf Wohnraumtemperatur gehalten werden. Eine Passivhaustaugliche Gebäudehülle machte unserer Meinung nach für dieses Gebäude überhaupt keinen Sinn, weder ökologisch noch ökonomisch. Das gewählte Heizsystem – eine Biomasseheizung (Pellets) kombiniert mit effizienten Heizkörpern -  ist aber in der Lage, die einzelnen Räume bei Bedarf innerhalb kurzer Zeit auf komfortable Temperaturen zu bringen.“

Die Außenfassade ist mit Trapezholzleisten verkleidet. Der überhöhte Teil der Fahrzeughalle wird von einem umlaufenden Lichtband aus satiniertem Glas belichtet. Es schafft gleichzeitig ein komfortables, 4 m auskragendes schützendes Vordach unmittelbar vor den Garagentoren.

Programm am 6. Mai 2012

Einweihung Feuerwehrhaus und Segnung Versorgungsfahrzeug in Reuthe am Sonntag, den 6. Mai 2012
09:40 Uhr   Gottesdienst in der Pfarrkirche Reuthe
10:30 Uhr   Auszug und anschließend Treffpunkt in Reuthe – Baien
10:50 Uhr   Marsch der Fahnenabordnungen mit dem Musikverein Harmonie Reuthe zum Feuerwehrhaus
11:00 Uhr   Festakt zur Einweihung des Feuerwehrhauses und Segnung des neuen Einsatzfahrzeugs

im Anschluss     Frühschoppen mit den „Bergspatzen“ – Besichtigungsmöglichkeit des Feuerwehrhauses – Vorstellung des Versorgungsfahrzeug VFA und der Stützpunktausrüstung „Atemluftfahrzeug“ – Für die Kinder steht eine Hüpfburg bereit

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Kommentare zu diesem Artikel

  • Die Feuerwehr von Reuthe, war nur einen Tick schneller als die Feuerwehr von Bezau wenns um die Fertigstellung des neuen Feuerwehrhauses geht.
    Bravo Bezau, ja nüd?

  • Ich hoffe die Befürworter der Eishalle lesen zwischen den Zeilen wie man es schafft, dass in Reuthe was öffentliches gebaut wird.