Die “Spielbuben” sind da

25 wehrtaugliche Jungmänner vom Jahrgang 1994 feiern derzeit im Zentrum in Egg ihre erfolgreiche Musterung.Ein bisschen kleinlaut waren sie heute Morgen schon, die Egger Spielbuben, als Vizebürgermeister Dietmar Fetz samt Polizei auf dem Dorfplatz anrückte und sie zur Ordnung rief. “Dabei haben wir doch gar nichts getan”, so der einstimmige Tenor der wackeren Patrioten. “Leider”, so ein diensthabendender Polizist vom Posten in Egg, “müssen wir, wenn seitens der Bevölkerung Beschwerden einlangen, eingreifen”. Dabei habe er durchaus Verständnis für die Buben, man sei ja auch einmal ein Musterer gewesen, so der nette Polizist.

Kommentar:

Bitte, lasst den jungen Leuten ihren Stolz und ihre Freude und lasst sie diese Jahrzehnte alte Tradition ein bisschen praktizieren.Gebt ihnen einen kleinen Obulus und gratuliert ihnen zur Tauglichkeit. Sie werden sich sehr freuen und ganz gewiss heute Nacht leiser sein. Man ist schließlich nur einmal im Leben Musterer. Am Sonntag ist der Spuk vorbei und der Mustererwagen vor dem Postamt, der den Jungs derzeit als Heimstätte dient, verschwindet wieder ein Jahr in irgendeinem Stadel oder einer Garage. Man war doch auch mal jung, oder ;-)

Annemarie Kaufmann

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Kommentare zu diesem Artikel

  • Zeiten haben sich geändert. Aber früher fuhr man einfach mit dem Wagen die einzelnen Wirtschaften ab und ging ins Lokal um was zu trinken… Diese möglichkeit gibt es heute nicht mehr. Die einzige Wirtschaft die gut erreichbar ist sind Oxenstopp und Kässtadel; nur dort reinsitzen wird natürlich nach einem Tag langweilig. Unfälle können immer passieren, in dieser Woche weiß man von der “Gefahr” und kann ja bewusst ein wenig Rücksicht nehmen.

  • Also Autos aufhalten gabs vor 15 Jahren schon, und zwar in Egg genauso wie im Hinter- und Vorderwald…

  • Unglaublich manche Kommentare hier. Hier geht es doch nicht darum ob die Musterer mit dem Wagen irgendwohin fahren (das haben wir auch gemacht). Hier geht es darum, dass mit dieser “Bettelei” (ich bezeichne es mal als solches), mit dem Hineinspringen in die Straße noch bei Dunkelheit einfach Unfälle passieren können. Und wer ist dann schuld? Übernehmt ihr, die jetzt da schreibt “lasst sie doch” die Verantwortung?
    Und auch noch einmal: Wir hatten früher auch nicht sehr viel Geld - aber dass wir die Straßen belagern und die Autofahrer “anbetteln” kam uns nicht in den Sinn. Zudem war noch vor Jahren bedeutend weniger Verkehr.
    Das hat mit Überwachung usw gar nichts zu tun - einfach mit Vernunft.
    Und jetzt könnt ihr wieder über mich herfallen - auch ich war bei der Musterung kein Heiliger, eher ein wilder Hund - aber soweit funktionierte mein Verstand noch, dass mir klar war, dass ich nicht Autos aufhalte und damit einen Unfall verursachen KANN.
    An schöano no.

  • Also ich find Annemaries Kommentar schon treffend.
    Ich hatte vor ca 15 Jahren Musterung und auch wir haben Autos aufgehalten, sind mit dem wagen nach Mellau in die Tenne gefahren (wie legal das wohl war). 15 Jahre später ist das eine schöne Erinnerung und es hat Spass gemacht.

    Wenn man eh weiß dass die Musterer im Dorf sind muss man halt aufpassen.

    Milch aufs Auto schütten ist aber nicht nett, aber sogar Milch ist abwaschbar …

    Vllt hat ja Pfr Mathis keine schönen Erinnerungen an seine Musterung …

    Es wird in unserer Zet eh schon alles reguliert, überwacht und das Leben in Verordnungen vorgegeben. Darum soll man die Woche der Musterer auch ausleben dürfen.

  • atol lüt machod usar Mugg glei an Elefant,redod mit dena Buobo odor koufod eana an znünar odor zahlod eana an Kaffee, denn sands donkbar ,zfriedo und wiedor a wiele still.von ma künnt ou andorscht.

  • Also Annemarie da kann ich was anderes sagen: Ich bin am Samstagabend gegen halb 10 in Egg durchgefahren (Richtung Alberschwende) und musste auf die linke Fahrbahnseite ausweichen weil 2 “Spielbuben” meinten sie müssten relativ kurzfristig mit einem Wälderle und einer Fahne “bewaffnet” auf die Straße laufen und mich aufhalten. Wenn da jemand nicht ganz bei der Sache ist beim Autofahren gibt das ne richtige Sauerei auf der Straße. Und wer ist dann Schuld?? Sicher nicht der ARME Spielbube der ja nix böses macht. Und genau diese TROTTEL gehören bestraft, und das nicht blos mit ein paar Müllkübel leeren!!!! Und das ganze war auch in Alberschwende nicht anders. Ebenfalls in Schwarzenberg. DA gings soweit das die Musterer den Autos die nicht angehalten haben Milch nachgeschüttet haben. Und genau solche Aktionen sind nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

  • Meines Wissens haben sich die Spielbuben in Egg ab Freitagvormittag - nach dem Verweis durch Vizebürgermeister Dietmar Fetz - sehr gut benommen und auch keine Autos mehr aufgehalten. Es wurde sogar eifrig die Straße samt Gehsteig gekehrt. Bevor es am Sonntag zum Mittagessen in den Falken ging, war jedenfalls alles im Dorfzentrum blitzblank. Habe mich selbst davon überzeugt.

    Annemarie Kaufmann

  • hallo zusammen,

    ich wohne in zentrum nähe und finde das bei weitem nicht so tragisch, klar ist des sehr gefährlich von den burschen autos aufzuhalten, wo man sagen muss das die älteren da kein gutes vorbild waren und es vorgemacht haben!!! wofür ich schon wäre dass dies irgwendwo regeln bzw verboten werden sollte, zum schutz aller beteiligten.
    andrerseits finde ich das, dass mustern in egg schon eine art tradition ist, für jeden ist des sein stolz tauglich und 18 zu sein oder zu werden was sie natürlich mit denn anderen vom jahrgang feiern. dieses jahr war zu beobachten, dass sie teilweise von überall her vom wald gekommen sind um zusammen zu feiern, was ich toll find, klar ist damit leider auch lärm, verschmutzung, so manche dummheit wie autos stoppen und weiteres verbunden, aber wenn wir ehrlich sind, wird es diese woche mit besoffnen, singenden musterer jedes jahr wieder geben ,was sie sich sicher auch nicht nehmen lassen werden es nächstes jahr wieder zu tun.

  • ihr waren doch alle genau glich be da mustrung also regad ü ned uf wenn apaar junge buaba umanand trülad , sue doand ja nix schlimms .

  • haahahahahahha mei so spießer lebe wie du mügte ou nüd führe viel spaß ne i werd mine he

  • Ich kann dem Leserbreif von Pfarrer Mathei nur zustimmen!

  • richtig ist der ausdruck für dich den du verwendest: Ufältig. Fang an zu denken und dann schreib den Schmarren nochmal.
    Kapierst du nicht worum es geht? Wir konnten vor Jahren noch anders tun als heute - leider oder Gott sei Dank. Was vor zehn,zwanzig Jahren noch unter den Beteiligten selbst geregelt wurde geht heute auf das Gericht. Kapierst du das? Die Zeiten haben sich geändert.
    Wenn du vor Jahren eine Person geschädigt hast dann wurde das oft direkt mit jener geregelt. Da brauchte man keine Polizei, keine Gerichte.
    Heute: Da landest du zu 100% vor Gericht und zahlst.
    Und davor will ich die Jugendlichen - aber auch die Autofahrer - bewahren. Ich vergönne beileibe niemandem das Fest (auch wir waren keine Heiligen) aber - nochmals - die Zeiten haben sich geändert !!!! Begreif bitte auch du das!!! Auch wenns dir schwer fällt.

  • Ich kann dem Leserbrief von Pfarrer Mathei nur beipflichten!

  • ah höred doch ufältig tu jedar ve ü hat ou ufer musterung autos ufkabe und das gites nüd est sit a paar johre alse lond ena die freud und fertig

  • an @Wälder: den Leserbrief bitte genau lesen!! Peter Mathei spricht mit keinem einzigen Wort von einem Verbot, er fragt (und hinterfragt!) den “Sinn des ganzen öffentlichen Biergelages” und “hofft” auf eine Änderung.

  • muss dir doch etwas wiedersprechen. ich weiß nicht wie du dich bei der musterung verhalten hast. meine kollegen und ich haben jedenfalls auch kräftig gefestet. und es sollte nicht alles verboten werden - ich kann daher dem herrn pfarrer leider nicht beipflichten.

    Was MIR aber ganz unangenehm aufstösst sind wirklich diese “Straßenbelagerungen” die sich die Autofahrer gefallen lassen müssen. Ich möchte es nicht so kraß ausdrücken wie “Bernd H” - aber im Grunde genommen hat er recht. Wenn wir kein Geld mehr hatten konnten wir auch nicht mehr saufen.
    Und hier sind - glaube ich - sowohl die Gemeinden als auch die Exekutive gefordert um diesem Unsinn Einhalt zu gebieten. Und wenn Annemarie noch etwas von “Tradition” schreibt dann ist das ein vollkommener Blödsinn. Das ist ein Unding das sich in den letzten paar Jahren entwickelt hat und sofort wieder abgeschafft gehört.
    Wenn ein Unfall passiert: Wer ist schuld? Der Besoffene oder der Autofahrer?
    Natürlich der Autofahrer - und der kann (je nach Unfall) um “Haus und Hof” kommen. Also meine dringende Bitte: Sofort aufhören mit diesem Unsinn der absolut keine Tradition darstellt.

  • Wie schreibt doch Pfarrer Peter Mathei von Alberschwende heute (26. März) in einem Leserbrief so vortrefflich:

    Musterungs-Fiese

    Und wieder haben die „armen Spielbuben“ (nur im „Wald“?) ihre „Musterungs-Fiese“ halbwegs heil hinter sich gebracht. Und wieder frage ich mich nach dem Sinn dieses öffentlichen Biergelages von Dienstag bis Samstag. Bierkisten im Einkaufswagen; Österreich-Fahne umgehängt, Musterungshüte auf dem kopf; frecher Straßenbettel, Ur-Geschrei. Ich sage „arme“ Spielbuben, weil die großen Buben jedes Jahr neu unter dem Nachahmungszwang stehen, so wie die vom letzten Jahr und den Jahrzehnten davor, auf diese theaterhafte Art beweisen zu müssen, dass sie „Männer“ sind und eine Woche nichts als „trinken“ können. Wehe den „Schwächlingen“, die da nicht „mitlaufen“! Dabei sind für mich die Verweigerer eher die Stärkeren. Aber ich hoffe auch heuer wieder, dass die Militärs oder Gemeindeväter oder die künftigen Präsenzdiener selber einmal kreativ werden und sich etwas Unterhaltsameres und Würdigeres einfallen lassen und v.a. nicht mehr bereit sind, für so ein sinnloses Ritual eine ganze Woche Urlaub (!) zu nehmen. Oder es stehen eines Tages einfach nur noch zwei auf dem Platz – mit Bier und Fahne. Das wäre dann so, wie wenn man den Krieg ausgerufen hätte und keiner wäre gekommen.

    Peter Mathei
    Hof 1, Alberschwende

  • Musterer sein ist ja gut und Recht, aber das Theater mit dem Autos anhalten und betteln ist einfach zuviel des Guten. Wenn man einem von den besoffenen Deppen über die Zehen fährt weil sie nur noch rumtorkeln und das Auto dazu brauchen das sie stehen bleiben ist man dann noch selber schuld. Und wenn man ihnen nix gibt wird man beschimpft, ……. Ich bin der Meinung das wenn die Rotzlöffel die Sauferei nicht mehr selber bezahlen können, sollen sie Arbeiten gehen oder Mami und Papi anpumpen, nicht diese gefährlichen Aktionen mit den Autos liefern und dann auch noch die Polizisten anpöbeln wenn diese ihren Job machen.

    Aber das ist nur meine bescheidene Meinung

  • diese Spielbuben haben wenigstens ,eine gute Möglichkeit,Autos anzuhalten,da man in Egg doch so froh ist,um diese Autokolonnen,das bringt das grosse Interesse der Einkäufer in Schwung .Macht weiter und sammelt fleissig,bei stockendem Verkehr ,ist es nicht so gefährlich als bei Durchzugsverkehr.

  • Bin genau der selben Meinung wie “von Tradition”!

  • also das aufhalten der autos ist keine tradition. dieser gefährliche unsinn hat sich erst in den letzten jahren eingeschlichen.
    wie heißt es so schön: halt bis einmal etwas passiert -solange ist es lustig. aber ich möchte nicht der autofahrer sein der dann unschuldigerweise “zum handkuss” kommt. klar haben wir früher auch viel blödsinn gemacht - aber autos aufhalten und um geld betteln dazu waren wir zu stolz. also liebe annemarie - das ist beim besten willen nicht unter die kategorie “tradition” zu stellen.

  • Jau, lond´se macho,
    se weodod scho weosso was se tuond ….

  • Das finde ich auch, toller Bericht. Lasst die Jungs ein bisschen feiern, stellen ja nichts an !