Krumbach setzt auf Wohnbauprojekte

arnold.jpgVier Kernthemen beschäftigen die Gemeinde Krumbach. Raumplanung steht an erster Stelle.Krumbach. Die Gemeinde Krumbach hat für das laufende Jahr eine Haushaltssumme von 1.900.000 Euro veranschlagt. Die Verschuldung sinkt im Haushaltsjahr um 190.000 Euro, zu Ende des Jahres wird die Pro-Kopf-Verschuldung in der Vorderwäldergemeinde 720 Euro betragen. „Wir hatten im letzten Jahr mit der Ortszentrumsgestaltung große Ausgaben, aus diesem Grund haben wir dieses Jahr eher vorsichtig budgetiert“, argumentierte Bürgermeister Arnold Hirschbühl.

Temporeduktion im Ort

Im vergangenen Jahr wurde die Bushaltestelle „Dorf“ mit überdachtem Fahrradabstellplatz und einer VLOTTE-Tankstelle realisiert sowie ein Abschnitt der Landesstraße neu ausgebaut. Dieses Jahr soll in einer zweiten Etappe der Straßenausbau fertiggestellt werden. Diskutiert wurden bereits verschiedene Maßnahmen, um im Ort eine Temporeduktion zu erzielen. In einem ersten Schritt wurden zwei Geschwindigkeitsmessanlagen angeschafft. Laut Hirschbühl können hier neben Geschwindigkeitserhebungen eine Reihe an Informationen abgefragt werden. Nach deren Auswertung soll über weitere Maßnahmen beraten werden.

Mehrgenerationenhaus

Aber nicht nur die Mobilität ist in Krumbach Thema, mit Raumplanung, Kommunikation und Energie setzt sich die Gemeinde mit drei weiteren Kernthemen auseinander. In Krumbach wird mit Grund und Boden sparsam umgegangen. Der Ortskern soll verdichtet und neue Wohnformen geschaffen werden. Nun ist ein Mehrgenerationenhaus vorgesehen. 14 Bürger haben sich im Rahmen eines Bürger-Rates Gedanken über das Projekt Neues/Betreutes Wohnen und die Auswirkungen für Krumbach gemacht. Konkret soll im Zentrum ein Ort entstehen, der nicht nur Wohnraum für Familien, Senioren und Singles bietet, sondern auch zum Treffpunkt- und Begegnungsort werden soll. Ein Architektenwettbewerb wird derzeit vorbereitet. Als Partner hat sich die Gemeinde für die beiden Bauträger Günter Morscher (Bau-und Projektmanagement GmbH) sowie für den gemeinnützigen Bauträger Wohnbauselbsthilfe
Bregenz entschieden.

Kraftwerke

Krumbach kann bereits mit einer Wohnanlage, die energietechnisch neue Maßstäbe setzt und darüber hinaus mit großer Akzeptanz angenommen wurde, punkten. Die bestehende Wohnanlage, die in zwei Objekten 17 Wohnungen umfasst, ist im Passivhausstandard ausgeführt – „aber eigentlich ist es mehr als ein Passivhaus“, merkt der Gemeindechef an. Dafür sorgen die „Kraftwerke“ auf den Dächern: mit einer Solaranlage und einer VLOTTE-Photovoltaikanlage (eine der größten und leistungsfähigsten Anlagen im Bregenzerwald) wird sowohl das Warmwasser für die Wohnungen bereitgestellt als auch der Strom für 15 bis 20 Elektrofahrzeuge produziert.

Mehrzweckhaus

Das Pfarrhaus als Mehrzweckhaus geht in die Detailplanung. Wie berichtet, befindet sich der Pfarrhof in Krumbach in baufälligem Zustand. „Die vor mehr als 40 Jahren durchgeführten Sanierungsmaßnahmen umfassten zwar Dach und Außenfassade, im Innenraum wurden jedoch keine Verbesserungen durchgeführt“, so Hirschbühl. Derzeit dient das Haus ausschließlich der Pfarre für deren organisatorische Zwecke. Laut Hirschbühl räumt die Pfarre der Gemeinde auf dem Pfarrhausgrundstück ein Baurecht für 80 Jahre ein. Anstelle des alten Pfarrhofes wird von der Gemeinde Krumbach ein Mehrzweckhaus errichtet, das alte Pfarrhaus soll abgetragen werden. Neben den Räumlichkeiten für die Pfarre sind ein kleiner Kultursaal, eine Bücherei sowie Proberäume für Musikverein und Chor vorgesehen. Darüber hinaus ist im Obergeschoß eine Wohnung geplant, die im Bedarfsfall einem Pfarrer bzw. Pfarrpersonal zur Verfügung stehen soll. Derzeit hat Krumbach keinen eigenen Priester und wird von der Pfarre Langenegg mitbetreut. Das neue Haus wird mit ca. 2.500.000 Euro zu Buche schlagen. Baubeginn ist im März 2013.

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