Im Mai Wahltag in Warth

gebhardfritz.JPGWarth – Anonyme Drohbriefe ließ Warther Mandatare Handtuch werfen. Im Mai wird neu gewählt.Persönliche Schuldzuweisungen stehen dabei offenbar nicht im Raum. Auch die Frage, ob nicht einer der neun zurückgetretenen Volksvertreter bei den Neuwahlen wieder kandidieren wird, ist offen.

Drohung zwang zu Konsequenz

Fest steht hingegen, dass sich der direkt gewählte Gemeindechef Gebhard Fritz (60) nach zwei Jahrzehnten nicht mehr darunter befinden wird. „Mein Rückzug ist definitiv.“ Und wo ist der Grund für den in Vorarlberg erstmals erfolgten Rücktritt einer ganzen Rathausriege zu suchen? Fritz: „Eine Gruppe von Bürgern hat im Zusammenhang mit dem räumlichen Entwicklungskonzept nicht erfüllbare Anforderungen an uns gestellt. Erschwerend kam hinzu, dass anonyme Schreiben von Grundbesitzern einlangten. Darin drohten sie, bei der Vorarlbergwoche Wanderwege, Skipisten, Loipen und Rodelwege rigoros zu sperren. Um eine weitere Eskalation verhindern zu können, haben wir die Konsequenzen gezogen.“

„Amtsverwalter“ für Warth?

Im Landhaus wird bereits am Prozedere der außertourlichen Neuwahl gearbeitet. „So wie es jetzt aussieht, wird es am 6. Mai zu Neuwahlen in Warth kommen“, sagt Gernot Längle als Leiter der Abteilung Inneres im Landhaus. Zuvor müsse jedoch die Landesregierung die Wahl ausschreiben. Sollten bis zu einem bestimmten Stichtag weder Wahlvorschläge noch Wahllisten vorliegen, so werde die Gemeindewahlbehörde „amtliche Stimmzettel ohne Wahlvorschläge vorlegen“. Dann könnten die derzeit 132 Warther Wahlberechtigten Personen nennen, die ihrer Meinung künftig die Geschicke lenken sollen. Sollte sich von diesen Personen niemand zur Übernahme einer Funktion bereit erklären, werde ein „Amtsverwalter“ zum Einsatz kommen.

Was sagen die Bürger zur Entscheidung ihrer Volksvertreter?

Alwin Drexel, Bankstellenleiter:

“Ich bin gespannt, ob jene Personen, die am meisten Kritik an der Gemeindevertretung geübt haben, sich als Kandidaten zur Verfügung stellen werden. Das Vorhaben, eine neue Gemeindevertretung zu bilden, wird nicht leicht.

Angelika Brenner, Hotelfachfrau

“Nach den Unstimmigkeiten haben die Gemeindevertreter mit dem geschlossenen Rücktritt richtig gehandelt. Über die Gründe bin ich aber zu wenig informiert. Ich bin zuversichtlich, dass eine Lösung gefunden wird.”

Walter Knitel, Pensionist:

“Es ist traurig, was in Warth abläuft und es gibt wenige kompetente Leute, die Verantwortung übernehmen können. Ich erwarte mir, dass endlich ein Miteinander möglich wird und dass es mit Warth wieder aufwärts geht.”

Cornelia Marinelli, Hotelgewerbeassistentin

“Ich bin in Sorge um Warth. Die Situation ist sehr ­kritisch, wir wissen überhaupt nicht, wie es weitergehen soll. In nächster Zeit wird die Frage, wer Verantwortung übernehmen will, besonders hohen Stellenwert haben.”

(VN-tw, ak)

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