Rege Bautätigkeit in Sibratsgfäll

konrad.jpgWohnanlage “Sibratsgfäll-Dorf” kurz vor Fertigstellung, Arbeiten beim Käsekeller in vollem Gange.

Sibratsgfäll. Dass trotz geologischer Schwierigkeiten Bauen auch in Sibratsgfäll möglich ist, bewies die Gemeinde mit der Errichtung der neuen Wohnanlage „Sibratsgfäll Dorf“. Der barrierefreie Bau beinhaltet sechs Wohneinheiten, die im Dezember an die Besitzer übergeben werden sollen. „Zwei Drittel der Wohnungen gingen in das Eigentum von Einheimischen über“, freut sich Bürgermeister Konrad Stadelmann. „Ich bin überzeugt, dass es die richtige Entscheidung war, gemeindeeigenen Grund an einen Bauträger zu verkaufen und ein Mehrfamilienhaus zu errichten“, so Stadelmann. Das heimische Wärmekraftwerk Dorner versorgt neben dem Gemeindeamt nun auch die neue Wohnanlage sowie das Sennhausgebäude mit energieeffizienter Wärme.

Käsekeller
Auch die Arbeiten für den neuen Käsekeller sind in vollem Gange. Um die Lagerkapazität zu erhöhen und die ausgezeichnete Qualität der Sennerei-Genossenschaft Sibratsgfäll weiterhin zu sichern, wird das bestehende Sennhaus im Ortskern um einen Käsekeller erweitert. In diesem soll es in Zukunft problemlos möglich sein, an die 2500 Leib Käse fachgerecht zu lagern. Für die Finanzierung des neuen Bauwerkes zeichnet die Sennerei-Genossenschaft Sibratsgfäll verantwortlich.

Geologische Lage
Auf die geologische Lage im Ortszentrum angesprochen, immerhin befinden sich sowohl die Wohnanlage als auch der Käsekeller in der gelben Zone, meinte Bürgermeister Stadelmann: „Die Bewegungsraten im Dorfzentrum betragen jährlich ein bis zwei Zentimeter. Bauwerke wie die Wohnanlage oder der Käsekeller erfordern hohe Auflagen. Bei der jeweiligen Statik muss die geologische Situation berücksichtigt werden.“ Und das nicht nur bei großen Projekten, wie Stadelmann versicherte, sondern auch bei Privathäusern und Um-und Zubauten.

Gefahrenzonenplan erstellt
Sehr erfreut ist der Bürgermeister über die rege Bautätigkeit im Privatbereich.“ In diesem Jahr konnten wir zehn Bauverhandlungen durchführen, das ist eine enorme Steigerung gegenüber der letzten Jahre“. Unter Berücksichtigung der entsprechenden Auflagen sei es sogar möglich, in der roten Zone zu bauen, so Stadelmann, allerdings dürfe in Sibratsgfäll nie ein Altbestand mit einem Neubau verbunden werden. Außerdem müsse stets ein geologisches Gutachten vorliegen. Alle zwei Jahre wird neu vermessen. Im Jahr 2008 wurde ein Gefahrenzonenplan erstellt, anhand dessen die Gefahrenzonen ausgewiesen werden konnten. „Das gab der Bevölkerung Sicherheit, es hat ein Umdenken stattgefunden“, begründet Stadelmann die erhöhte Bautätigkeit in der Gemeinde.

Projekt Mähmoos

Nach den verheerenden Hangrutschungen im Jahr 1999 im Gebiet Rindberg bezeichnet Konrad Stadelmann die dortige Situation derzeit als zufriedenstellend. Der Hang sei ruhig und stabil. Mehr Sorge bereitet dem Gemeindechef das Ortsgebiet in der 400-Seelen-Gemeinde. Mit dem Projekt “Mähmoos” sieht die Wildbach-und Lawinenverbauung innerhalb der nächsten 30 Jahre geologische Sanierungen zur Verbesserung der Rutschhang-Situation vor. Mit der ersten Bauetappe soll bereits im kommenden Jahr begonnen werden. Um das gefährdete Gebiet zu schützen und die Gräben zu verbauen müsse die Gemeinde von den jeweiligen Besitzern Grund ablösen, so der Bürgermeister.

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