Neues Sozialzentrum belastet Budget

mama-und-rebele-015.jpgIn der Gemeinde Egg sind neben dem Sozialzentrum im Jahr 2011 keine größeren Projekte geplant.

Egg. Bei der letzten Sitzung der Gemeindevertretung wurde das Budget für 2011 beschlossen. Der Voranschlag 2011 weist laut Vizebürgermeister Dietmar Fetz Einnahmen von 8.295.000 Euro und Ausgaben von 8.509.000 Euro auf. „Die Erstellung des Voranschlages war von den noch nicht überwundenen Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise sowie dem hohen Investitionsbedarf für das neue Sozialzentrum geprägt“, erklärt Dietmar Fetz gegenüber der VN-HEIMAT. Auch die Gemeinde Egg hat mit ständig steigenden Ausgaben und stagnierenden Einnahmen zu kämpfen. Die Pro-Kopf-Verschuldung betrug im letzten Jahr noch 1496 Euro, im Jahr 2011 ist sie auf 2.655 Euro gestiegen. Die Gemeindeabgaben- und Gebühren wurden laut Fetz mit Ausnahme der Hundesteuer nicht erhöht.

Baufortschritte Sozialzentrum

Die Bauarbeiten beim Sozialzentrum schreiten zügig voran. Im Baukörper für „Betreutes Wohnen“ wurden in der vergangenen Woche die nach Westen ausgerichteten Glasfassaden montiert und die Rohinstallationen abgeschlossen. Im Pflegeheim liege man witterungsbedingt etwas in Verzug, so Fetz, aus heutiger Sicht werde aber die Inbetriebnahme beider Einrichtungen am 1. September dieses Jahres erfolgen. In einer Arbeitsgruppe werden derzeit die letzten Entscheidungen zum „Innenleben“ beider Gebäude getroffen.

Künftige Projekte

Im vergangenen Jahr wurden in Egg verschiedene Großprojekte realisiert und somit wichtige Impulse für die Dorfentwicklung gesetzt. „Das Sozialzentrum belastet unser Budget im Jahr 2011 enorm“, so Fetz. Dies habe zur Folge, dass daneben keine größeren Investitionen getätigt werden können. Trotz des eingeschränkten finanziellen Spielraumes werde aber dennoch an Projekte für die künftige Entwicklung der Gemeinde gedacht, erklärt Fetz. Im Vordergrund stehen dabei die Sanierung der Hauptschule sowie die Gestaltung des Ortszentrums. Beide Projekte werden die Gemeinde in den nächsten Jahren stark beschäftigen. Derzeit befasst sich eine aus Gemeinde und Schule gegründete Arbeitsgruppe mit einem Konzept zur Sanierung der Schule. Für die Zentrumsgestaltung ist eine weitere Arbeitsgruppe geplant.

KaDeW

In direkter Nachbarschaft zum Sozialzentrum prägt eine weitere Großbaustelle das Ortsbild im Ortsteil Pfister. Hier entsteht das „Kaufhaus der Wälder“, kurz KaDeW genannt. Mehr als 3000 Quadratmeter Verkaufsfläche und über 150 Tiefgaragenplätze sind vorgesehen. Im laufenden Bauverfahren zur Errichtung des Einkaufzentrums hat die Gemeindevertretung Egg in ihrer letzten Sitzung der Berufung des Grundstück-Vorbesitzers und Anrainers Walter Natter keine Folge geleistet und den erstinstanzlichen Baubescheid bestätigt. Der Baubescheid ist laut Fetz noch nicht rechtskräftig. Landesvolksanwältin Gabriele Strehle übt nun Kritik an der Gemeinde: die von der Gemeinde bewilligte Genehmigung zu den bereits begonnenen Vorarbeiten seien rechtswidrig gewesen und in fahrlässiger Weise erfolgt. Dem stellt Vizebürgermeister Dietmar Fetz gegenüber: „Die Rechtsmeinung der Volksanwältin ist zu akzeptieren, im vorausgehenden Verfahren zur Bewilligung der Vorarbeiten waren wir der Auffassung, rechtskonform agiert zu haben.“

img_0205.jpgZitat: „Wir bleiben bei der Rechtsmeinung, dass wir richtig gehandelt haben.“ (Vizebürgermeister Dietmar Fetz.)

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