Der Brief in der Turmkugel

dsc09532.jpgBei der Sanierung der St.-Anna-Kapelle in Riefensberg kam ein altes Dokument zum Vorschein.

Riefensberg. Die St. Anna-Kapelle in der Parzelle Fischer wurde vor Kurzem renoviert. Dach und Glockenturm wurden mit einem neuen Schindelanschlag versehen. Auch die Turmkugel samt Kreuz erstrahlt in neuem Glanz. Die Gesamtkosten von 30.000 Euro werden von der Gemeinde Riefensberg, der Diözese und dem Denkmalamt getragen.

Im Zuge der Sanierungsarbeiten an der 1729 erbauten Kapelle kam ein historisches Dokument zum Vorschein. Um die Kugel mit Blattgold zu überziehen, musste diese entfernt werden. Der Restaurator staunte nicht schlecht, als im Inneren der Kugel ein von Lehrer Josef Kohler unterschriebenes Dokument zum Vorschlag kam, was folgendes besagte: „Als die Kapelle erbaut wurde, führte die Gemeindestraße bis zum Jahr 1871 vom Dorf über ‚Fischer-Gischbühl-Neuhaus-Grindel‘ ins Bärentobel nach Krumbach und somit direkt an der Kapelle vorbei. Dies dürfte den eigenartigen Standort des Kirchleins erklären. Die Kapelle besaß einiges Vermögen, welches im Jahr 1806 der Pfarrkirche einverleibt wurde.“

1975 schlug ein Blitz in den Turm der Anna-Kapelle und zerstörte diesen vollständig. Unter der Leitung von Kirchenrat Anton Mennel erneuerten die Bewohner der Parzelle Fischer das Turmgebälk. Den Schindelanschlag brachte „Lipurgers Hannes“ aus Sulzberg an. Die Glocke aus dem Jahr 1685 ist älter als die Kapelle selbst. Über ihre Herkunft gibt es allerdings keine Informationen. Das Innere der Kapelle ziert ein hübscher Barockaltar. Neben den Maiandachten wird jährlich am Annatag, dem 26. Juni, das Patrozinium in der Riefensberger Kapelle gefeiert.

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