Klimaschutz auf höchster Ebene

erd.JPGShoppernauer Bohrtechniker setzt auf Erdwärme als Heizquelle.

Schoppernau, Warth. Statt eines Firstbäumchens (Bürgermeister Gebhard Fritz: „In diesen Höhenlagen muss man mit Bäumen möglichst sparsam umgehen, deshalb haben wir uns diese Symbolik verkneift.“) auf dem Dach wurde neben dem Rohbau des neuen Skischulhauses in Warth ein Hightech-Bohrturm erstellt.

Wärme aus der Tiefe

Zweimal rund 100 Meter tief wird Anton Vigl von der Schoppernauer Bohrtechnikfirma Vigl & Strolz bohren und ein geschlossenes System installieren, mit dem das neue Haus künftig beheizt wird. „Zu etwa zwei Drittel“, schränkt Anton Vigl ein, denn „ein Drittel der Heizenergie wird mit Strom abgedeckt.“ Ursprünglich hatten die Bregenzerwälder Unternehmer hauptsächlich Estriche verlegt, bis sie sich vor etwa vier Jahren auf Bohrtechnik spezialisierten. „Schätzungsweise 300 Anlagen“, so Vigl, „haben wir seither gebaut. Darunter das Projekt Raiba Dornbirn oder vor einem Jahr ein sehr interessantes Projekt auf der Damülser Uga, wo wir Ende November in fünf 14-Stunden-Tagen rund 750 Laufmeter bewerkstelligen mussten, um gerade noch vor einem massiven Wintereinbruch die Baustelle auf über 1800 m Seehöhe räumen zu können.“ Im Gegensatz zu Solar- oder Photovoltaik-Technologie sind Erdwärmeanlagen weit weniger in den Schlagzeilen – weshalb? „Es liegt vielleicht an der Förderung, die bei dieser Technologie geringer ist“, vermutet Vigl, der dennoch wachsendes Interesse ortet, von der klassischen Ölheizung auf die umweltschonende Technologie umzusteigen.

In zehn Jahren amortisiert

Es ist nicht nur ein wertvoller Beitrag zum Umweltschutz, es rechnet sich auch wirtschaftlich, denn trotz der relativ hohen Investitionskosten amortisiert sich eine Anlage auf Basis des aktuellen Heizölpreises in acht bis zwölf Jahren. Die Wirtschaftlichkeitsrechnung ist einfach: „Statt 1000 Euro für Öl müssen nur noch etwa 350 Euro für Strom ausgegeben werden, um die gleiche Heizleistung zu erreichen“, rechnet Vigl vor. Zu seinen Kunden zählen („das war für mich etwas erstaunlich“) viele Pensionisten, die einen Teil ihrer Abfertigung in das Erdwärmeheizsystem investieren, „weil sie mit dem Heizen einfach keine ,Arbeit mehr haben wollen. Der große Vorteil des Systems ist nämlich, dass es quasi von selbst funktioniert“, so Vigl. Dass man dabei auch noch einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten kann, sei ein weiteres Argument.

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Anton Vigl erläutert Gebhard Fritz die Erdwärmetechnologie.
VN-STP

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