Das Kleinod im “Gschwendtobel”

20030817_112935932.jpgDie „Gschwend­tobelbrücke“ verbindet die beiden Ufer der Subersach.

Großdorf, Lingenau. In den Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts wurde mit dem Bau der „Gschwendtobelstraße“ und der heute noch bestehenden Holzbrücke begonnen. Planer dieser beiden Werke war der Südtiroler Alois Negrelli, der auch als geistiger Vater des Suezkanals gilt.

Verbindung nach Lingenau

Negrelli kam als junger Ingenieur nach Bregenz, um dort die Rheinregulierungen zu planen. Im Zuge zahlreicher Straßenplanungen im Bregenzerwald wurde Negrelli auch mit der Trassierung der Verbindung von Großdorf nach Lingenau und der Querung des sogenannten Gschwendtobels beauftragt.

„Negrelli- Brücke“

Die gedeckte Holzbrücke, im Volksmund auch „Negrelli- Brücke“ genannt, ist noch heute trotz ihres hohen Alters ein Meisterwerk der Ingenieurs- und Zimmermanns- Kunst. Sie war die erste sich selbst tragende Hängebrücke. Die tragende Konstruktion ist als dreifach verstärktes Hängesprengwerk, 41 Meter lang und 5,3 Meter breit, ausgebildet und befindet sich zwölf Meter über dem Wasserspiegel.

Baumeister als Pionier

Alois Negrelli, geboren am 23. Jänner 1799 als Luigi Negrelli in Trentino (damals Kaiserreich Österreich), war ein österreichischer Ingenieur und Pionier des Verkehrsbaus. Negrelli baute Straßen, Brücken, Eisenbahnlinien und einige Kirchen in Österreich, Italien und der Schweiz.

Suezkanal

In die Zeit seiner Ernennung zum Generalinspektor der Österreichischen Staatsbahnen fallen die Planungsarbeiten zum Suezkanal. Ab 1836 beschäftigte er sich mit diesen, ab 1857 war er der technische Direktor der Suezkanal- Gesellschaft. Der ägyptische Vizekönig Said ernannte Negrelli 1857 nach Vorlage seiner Detailplanung zum Generalinspektor der ägyptischen Kanalbauten. Negrelli wurde in Österreich als Eisenbahnpionier hoch gefeiert. 1850 wurde Negrelli von Kaiser Franz Joseph für seine Verdienste mit dem Orden der Eisernen Krone III. Klasse ausgezeichnet und in den österreichischen Ritterstand erhoben. Die Eröffnungsfeierlichkeiten der Gschwendtobelbrücke konnte Negrelli nicht mehr erleben, weil er 1858 an den Folgen eines Nierenleidens starb.

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