Neues Zuhause für Rudis Gnadenhof

017.jpgEndlich hat Rudi Längle für seine über 100 Tiere einen geeigneten Bauernhof in Doren gefunden. Anfang Mai siedelt der Gnadenhof um.

Spendenkonto:

Kennwort „Gnadenhof” Raiffeisenbank Hittisau Bankleitzahl: 37435 Konto Nummer: 30062525

Eine schwere Last ist von Rudi Längles (49) Schultern gefallen. „Endlich haben wir einen neuen Standort für unseren Gnadenhof gefunden”, freut sich der Obmann und Gründer des Vereines „Tierhilfe Vorarlberg Gnadenhof”. Seit einem Jahr ist klar, dass die über 100 Tiere nicht auf dem derzeitigen Hof bleiben können. Umwidmungsprobleme hatten den Verein rund um Rudi Längle dazu gezwungen, sich schnellstens nach einer neuen Bleibe umzusehen. Jetzt lächelt der Tierliebhaber zufrieden und zeigt auf das neue Anwesen: Einsam liegt es unten im Tobel in der Bozenau, nahe der Bregenzer Ache am alten Bahnhof Doren. „Hier ist es ideal für uns”, schwärmt Längle. „Wir stören niemanden, denn wir haben nur einen einzigen Nachbarn. Und der ist sehr tierlieb.” Der bestehende Stall wird derzeit renoviert. Dort herrscht reges Treiben: Freiwillige Helfer räumen aus, betonieren und errichten neue Boxen. Zusätzlich sollen zwei neue Stallgebäude sowie eingezäunte Ausläufe für die Pferde gebaut werden.

Viel Platz für die Tiere

Hinter den Stallungen ist ein kleiner Hügel. Ein perfekter Klettergarten für die 40 Ziegen, die im Gnadenhof ihren Lebensabend verbringen. Auch die anderen Tiere - darunter zehn Pferde, 16 Ponys, 40 Hängebauchschweine und drei Rinder - werden in ihrem neuen Zuhause genügend Auslauf erhalten. Fünf Hektar Wiesen gehören zu dem Grundstück. Rund um die Wiesen wird der Tierliebhaber einen Fußgängerweg anlegen. Die Wanderer können sich auf Sitzbänken ausruhen und gleichzeitig die Tiere beobachten. Und weil Wandern bekanntlich hungrig macht, bietet eine Imbiss-Stube am Ende des Rundganges eine zünftige Jause an. „Es wird einfach herrlich werden”, ist Längle von den neuen Möglichkeiten begeistert. Innerhalb von vier Jahren wird dies der dritte Umzug des Gnadenhofes sein. Längle und seine Lieblinge haben es verdient, endlich zur Ruhe zu kommen. Einer der mehr als 100 Lieblinge ist Pedro, ein großer, dicker Esel. „Er hat das Schlimmste von all unseren Tieren erleiden müssen”, erzählt der 49-Jährige. Jahrelang stand das gutmütige Tier verwahrlost und alleine in einer kleinen Koppel im Lauteracher Ried. „Sein Trinkwasser stank. Das was ihm als Heu vorgeworfen wurde, hat diesen Namen nicht verdient”, schildert der engagierte Tierschützer empört. Die Hufe des Esels waren seit Jahren nicht mehr geschnitten worden. Sie waren 15 Zentimeter über den Hufrand hinausgewachsen. Längle befreite das Tier aus seinem Elend und nahm es mit auf seinen Hof. „Jetzt geht es Pedro bestens. Er fühlt sich total wohl.” Der studierte Jurist und ehemalige Sozialarbeiter weiß, dass es trotz seines Gnadenhofes unsäglich viel Tierleid auf der Welt gibt. Doch: „Was ich für die Tiere tun kann, tue ich. Auch sie haben ein Recht darauf, dass es ihnen gut geht und sie anständig behandelt werden.”

Finanzierung über Mietkauf

Das geht natürlich ins Geld. Neben den laufenden Kosten für die Erhaltung der Tiere muss Längle in den nächsten Jahren 500.000 Euro für das neue Anwesen sowie den Bau der Ställe aufbringen. „Der Besitzer ist ein feiner Mensch. Er hat uns einen Mietkauf angeboten”, sagt Längle. Er hofft auf eine „Drittel-Lösung”: Ein Drittel solle der Bund bezahlen und ein Drittel das Land. „Bund und Land sind gesetzlich dazu verpflichtet, Tierschutz zu unterstützen”, erläutert Längle. Die Gespräche mit Vertretern des Bundes stehen bald an. „Wenn wir von der Bundesebene finanzielle Hilfe erhalten, wird auch das Land nachziehen. Das hat Landeshauptmann Sausgruber versprochen.”

Tierfreunde gesucht

Das letzte Drittel, an die 170.000 Euro, wird der Verein bezahlen. Ein Verein, der sich aus Längles Privateigentum und aus Spenden finanziert. „Ich rufe deshalb auch alle Millionäre im Land, und nicht nur die kleinen Pensionisten, dazu auf: ‚Helft uns, damit wir diese Bleibe erwerben können!‘” Die bisherigen Gespräche mit der Gemeinde Doren sind positiv verlaufen. Angst vor Neidern hat Längle nicht. „Das Grundstück ist für die Bauern im Dorf unattraktiv, weil es so weit unten liegt. Das zeigt alleine schon die Bezeichnung ‚Das Loch”‘, verdeutlicht er. Anfang Mai werden die ersten Tiere in den renovierten und neuen Ställen einziehen. Die Zeit drängt, da der bisherige Standort sobald wie möglich aufgelassen werden muss. Längle rechnet damit, dass bis Sommer alle seine Schützlinge in der Bozenau sein werden. Dann hat Rudi Längle endlich das, was er sich schon seit Jahren wünscht: ein (Tier)Paradies am Ende der Welt.

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Kommentare zu diesem Artikel

  • Lieber Rudi !
    Ich finde super wenn ein Mensch ein so großes Herz für Tiere hat,leider gibt es nur wenige wie dich. und nun komme ich auch schon zu meiner großen Bitte;Ein Bekannter von uns ist gestorben und hat 9 Katzen hinterlassen,und ich habe selber schon 5 Katzen,4Haben wir schon vermittlen können aber der Rest der 5 Katzen sind noch da.Wir füttern die Katzen noch aber es übersteigt unsre Finanzen bei weiten jeden Tag von Nenzing nach Novels zu fahren und dass viele Futter auf zu bringen.Der Tierschutzverein hilft uns noch bei der Futter beschaffung aber wie lange noch das weis ich nicht.Bitte könnten Sie die Tiere nehmen? Bitte. Wir sollten die Wohnung frei geben zur Räumung.Meine letzte Hoffnung sind Sie.
    Mit der Hoffnung auf Ihre positive Antwort verbleiben wir
    Hartmut u.Karin Schenk
    Bundesstr.82
    6710 Nenzing
    Tel:068/5550520oder 0680/5550609

    .

  • du hasscht voll dia coola tierör uff dinam hof !

  • da muss ich dir vollkommen recht geben!

    ich hab auch schon mitbekommen, dass rudi seine tiere nur sammelt anstatt sie abzugeben! dann soll er sie halt gegen eine kleine gebühr verkaufen, damit hätte er schon wieder geld für heu und futter!
    aber anstatt dies zu tun und seine tiere in gute hände weiter zu verkaufen sammelt er sie und benötigt immer wieder spenden!
    aber schlussendlich muss er das selber wissen wie er mit seinen tieren haushaltet!

    finde es sollte mal gesagt werden, dass ihm tierliebhaber tiere abnehmen würden, er jedoch diese nicht abgeben will!

  • Kein Wunder dass er einen neuen Stall mit mehr Platz benötigte.

    Ich würde Rudi raten, seine Tiere nicht nur zu sammeln und zu horten, sondern sie an liebe Menschen abzugeben.

    Ich spreche aus Erfahrung und weiß dass er seine Tiere nicht hergeben will.

    Da ich letztes Jahr mit einer Bekannten bei ihm war und wir uns wegen einem Pony umgeschaut haben.
    Doch das eine Pony war sein erstes, das andere sein ältestes, wieder ein anderses sein liebstes, schönstes… Er wollte uns einfach keines mitgeben. Und dabei hätten wir ihm zumindest einen super Stellplatz über den Sommer mit viel frischem Gras, etc. bieten können.
    Wir haben Ihn dann gebenten sich bei uns zu melden, doch bis heute haben wir noch keine Antwort von ihm erhalten. (Wir haben ihn auch gebeten den Bauernhof und Stall zu besichtigen).

    Meine Bekannte hätte für ein Pony, Gänse, Hasen.. ein Plätzchen gehabt aber Rudi hat sich einfach nicht gemeldet.

    Meiner Meinung nach ist es daher nicht wirklich ratsam einem Tiersammler mit Spenden zu helfen!
    Ich hoffe er sieht ein, dass er nicht alle Tiere behalten kann und hoffentlich gibt er seine Tiere auch an gute Plätze ab.

    lg

  • Super Rudi,

    das gönn ich dir und den vielen Tieren von Herzen!!!!

    Schöne Grüße aus Egg

    Marylin